Urlaub für Aktive Hoch hinaus in der Fränkischen Schweiz

Bayreuth · Familien mit Kindern, Felskletterer, Höhlenfans, Wanderer, Radfahrer: Sie alle finden in der Fränkischen Schweiz, gelegen zwischen Bayreuth und Bamberg, viele unterschiedliche Ziele für kurzweilige Urlaubstage.

 Die markanten hoch herausragenden Jurafelsen in Tüchersfeld gelten als ein Symbol der Fränkischen Schweiz. Die Fachwerkhäuser scheinen direkt an den Steinen zu kleben.

Die markanten hoch herausragenden Jurafelsen in Tüchersfeld gelten als ein Symbol der Fränkischen Schweiz. Die Fachwerkhäuser scheinen direkt an den Steinen zu kleben.

Foto: picture alliance / imageBROKER/Ferdinand Hollweck

Die Orte heißen Plech, Pegnitz, Egloffsein, Weißenohe und Creussen. Oder Scheßlitz, Ahorntal, Bubenreuth und Kasendorf. Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie liegen allesamt in der Fränkischen Schweiz. Und gehören damit zu einem touristischen Kleinod im Herzen von Deutschland.

Die Fränkische Schweiz befindet sich im Städtedreieck von Bayreuth, Bamberg und Nürnberg, ist 2500 Quadratkilometer groß und hat in seinen 700 Dörfern neben den 35 Burgen noch mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten: Allein 1000 Höhlen laden zu unterirdischen Entdeckungstouren ein. Die Teufelshöhle bei Pottenstein oder die Sophienhöhle bei Burg Rabenstein im Ahorntal sind die am meisten besuchten Höhlen in der Region.

 Anni Reichhold ist Kirschbäuerin.

Anni Reichhold ist Kirschbäuerin.

Foto: RP/Anke Kronemeyer

Wer aber unter die Erde geht, sieht nicht, was oben blüht und wächst: zum Beispiel Kirschbäume. Im Frühjahr ist die Landschaft in weiße Blüten getaucht. Die Fränkische Schweiz ist das größte zusammenhängende Anbaugebiet von Süßkirschen in Europa. 94 Prozent der bayrischen Kirschernte stammt aus dem Gebiet.

Eine, die sich das ganze Jahr über mit den Früchten beschäftigt, ist Anni Reichhold in Ortspitz. In siebter Generation baut ihre Familie Kirschen an und erntet sie. Der Großteil der rotfleischigen, süßen Früchte geht in den Handel auf die Märkte, einen Teil aber behält Familie Reichold für sich und brennt daraus Kirschbrand oder macht Marmelade. Anni, wie sie alle nennen, ist die einzige Brennmeisterin in der Fränkischen Schweiz, ansonsten gibt es in ganz Bayern nur noch eine zweite Frau, die ihr Handwerk aufs Destillieren so gut versteht wie sie.

Bei Hans Schilling spielt eine andere Frucht die Hauptrolle – aber auch sie wächst in der Region: der Apfel. Der „Kreisfachberater für Obst und Gartenbau“, wie er sich offiziell nennt, hat entdeckt, dass man aus dem Apfel mit knackiger Säure einen wunderbaren Apfelsekt herstellen kann. Erst werden die Äpfel gepresst, der daraus gewonnene Apfelsaft ist der Grundwein, der mit Reinzuchthefe vergoren wird. Sechs Wochen Gärzeit, gefiltert und in Flaschen gefüllt dauert es aber noch weitere neun Monate, bis es weitergeht. Vier Wochen lang dreht und rüttelt Schilling die Flaschen täglich, bis der Flaschenhals gekühlt und die Hefe beim Degorgieren aus der Flasche katapultiert wird. Korken drauf, Agraffe rum – und fertig ist der Pomme Secco.

 Hans Schilling ist Winzer.

Hans Schilling ist Winzer.

Foto: RP/Anke Kronemeyer

Trinken und Essen spielt in Franken traditionell sowieso eine große Rolle. Die Nationalgerichte sind Krenfleisch, Schäuferla, Bratwürste mit Sauerkraut oder Forelle Blau. Dazu wird klassisch ein Bier, gebraut in der Region, serviert. „Es gibt Wein-Franken und Bier-Franken“, erklärt Touristiker Reinhard Löwisch. Und die Fränkische Schweiz sei nun mal bekannt für ihre Bierbrauereien. „69 gibt es hier für 230.000 Einwohner.“ Ein touristisches Highlight sind darum auch die Bierwanderungen durch die Region, an der im Jahr geschätzt 50.000 Gäste teilnehmen. „Allein 25.000 lassen sich die Tour in einer Stempelkarte bescheinigen“, so Löwisch.

                                         Die meterhohen Felsen in Pottenstein sind beliebt bei den Klettersportlern.

Die meterhohen Felsen in Pottenstein sind beliebt bei den Klettersportlern.

Foto: picture-alliance/ dpa/Frank Rumpenhorst

Das Schöne an der Fränkischen Schweiz sei eben auch die gute Luft, in der es sich gut wandern lässt, sagt er. Sieben Luftkurorte und fünf zertifizierte Erholungsorte laden zum gesunden Urlaub ein. Viele Touristen verbringen ihre Tage zum Beispiel in Pottenstein, an einem Ort, der sich dem Sport-Erlebnis für die ganze Familie verschrieben hat: Die Urlaube können mit Skywalk, Sommerrodelbahn, Klettern, Minigolf, Felsenbad, beim Paragliden, Angeln oder im Soccerpark mit Indoor-Hochseilgarten verbracht werden. Oder eben unterirdisch in der Tropfsteinhöhle, in der man sich nicht satt sehen kann an Stalagmiten und Stalaktiten. Allein der Eingang in die Teufelshöhle ist einer der größten Höhleneingänge in Deutschland. Besucher können drinnen durch mehrere große Hallen gehen. Unterirdisch finden Kulturveranstaltungen statt, dort befindet sich aber auch ein Therapiezentrum für Asthmatiker.

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