Megaprojekt So soll die neue künstliche Luxus-Insel vor Dubai aussehen

Der Plan liegt schon lange in der Schublade. Jetzt soll er umgesetzt werden. Dubai will eine weitere künstliche Insel bebauen. Diese ist doppelt so groß wie Palm Jumeirah. So soll Palm Jebel Ali aussehen.

Die künstliche Insel Palm Jumeirah vor der Küste von Dubai ist mittlerweile zum Wahrzeichen der Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten geworden. Jetzt wird die Schwesterinsel ausgebaut.

Die künstliche Insel Palm Jumeirah vor der Küste von Dubai ist mittlerweile zum Wahrzeichen der Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten geworden. Jetzt wird die Schwesterinsel ausgebaut.

Foto: Pexels/Abid Bin Nazar

Es ist ein umstrittenes Projekt. Die künstlichen Inseln vor Dubais Küste erregten weltweit Aufsehen und sind inzwischen zum Wahrzeichen von Dubai geworden. Begonnen wurde das Projekt 2001 durch die staatseigenen Entwicklungs- und Baugesellschaft Nakheel mit der Insel Palm Jumeirah. Geplant waren ursprünglich neben dem Projekt The World – einer Inselgruppe in Form einer Weltkarte –, drei Inseln in Palmenform: Palm Deira, Palm Jebel Ali und Palm Jumeirah. Nur Palm Jumeirah wurde 2007 fertigstellt. Die globale Finanzkrise 2007/2008 durchkreuzte die ehrgeizigen Pläne. Das Konzept für Palm Deira wurde umgeworfen und seit 2009 ruhten die Bauvorhaben auf Palm Jebel Ali. Lediglich der Baugrund der künstliche Inselgruppe in Palmenform vor der Küste Dubais war fertig aufgeschüttet.

Ende Mai 2023 genehmigte nun Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate und Herrscher von Dubai, die Bauvorhaben auf Palm Jebel Ali im Rahmen des städtischen Masterplans Dubai 2040.

So soll Palm Jebel Ali aussehen

Die Inselgruppe ist nach Angaben der Regierung von Dubai mit einer Fläche von 13,4 Quadratkilometern (das entspricht rund 1.877 Fußballfelder) doppelt so groß wie die Schwesterinsel Palm Jumeirah. Die Form ist, wie der Namen schon sagt, ebenfalls eine Palme. Sie liegt fünf Kilometer südwestlich des Hafens Jebel Ali und grenzt an der Dubai Waterfront. Anders als bei Palm Jumeirah sind bei Jebel Ali nicht nur der Stamm der Palme, sondern auch die beiden Enden mit dem Festland verbunden. Insgesamt hat die Inselgruppe 16 Palmwedel.

Der Palmenstamm selber ist fünf Kilometer lang. Die Küstenlinie der Palme wird insgesamt 110 Kilometer betragen. Mehr als 80 Hotels und Resorts sind auf Jebel Ali geplant. 35.000 Familien soll das Projekt „ein unvergleichliches Luxusleben am Strand bieten“, heißt es seitens der Regierung. Die Anlage soll nach Angaben der Regierung nach ihrer Fertigstellung fast vollständig energieautark sein. Dabei würden bis zu 30 Prozent des Energiebedarfs von Palm Jebel Ali aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Wann das Projekt fertiggestellt sein wird, darüber wurden keinen Angaben gemacht.

Aus Palm Deira wurde Dubai Island

Die Finanzkrise machte auch die Pläne für die ursprünglich als dritte Palme geplante Insel Palm Deira an der Küste von Deira zunichte. Die Inselgruppe ist nicht weit vom internationalen Flughafen Dubai, dem Dubai Creek, Jumeirah und dem Stadtzentrum von Dubai entfernt. 2004 startete Nakheel aus Dubai das Projekt. 2008 waren mehr als 200 Millionen Tonnen Sand zur Aufschüttung verbraucht und rund 25 Prozent der Fläche aufgeschüttet worden. Dann wurde auch dieses Projekt auf Eis gelegt und in Deira Islands umbenannt und schließlich das Bauvorhaben verkleinert. Seit 2022 wird das Bauvorhaben unter neuem Namen Dubai Island fortgesetzt. 80 Hotels sollen entstehen, darunter Luxus- und Wellness-Resorts, Boutique-, Familien- und umweltbewusste Hotels. Dubai Islands besteht aus fünf Inseln mit einer Gesamtfläche von 17 Quadratkilometern (das entspricht 2.381 Fußballfelder). Das Projekt schreitet voran. Einige Hotels sind schon eröffnet. Ende Mai 2023 wurde der neue Yachthafen eingeweiht.

Die künstlichen Inseln vor der Küste Dubais sind nicht unumstritten. So wurde durch den Bauschutt beim Bau von Palm Jumeirah das Korallenriff fast vollständig zerstört. Nach der Fertigstellung funktionierte der natürliche Abfluss des Meerwassers nicht mehr auf Grund der sogenannten Wellenbrecher. Das Meerwasser stand tagelang in den kleinen Buchten, es bildeten sich Algen und aus dem angepriesenen Tauchparadies wurde eine trübe Brühe. Das Problem hat Dubai durch bauliche Maßnahmen und Zugabe von Nährstoffen inzwischen einigermaßen in den Griff bekommen.

Für die Regierung von Dubai stellt die Fortführung des Mega-Projekts „einen neuen Meilenstein für das weitere Wachstum der Stadt“ dar. Der Masterplan Dubai 2040 sieht vor, „die höchsten Standards für städtische Infrastrukturen und Einrichtungen zu schaffen, die Zahl der Badeorte zu erhöhen, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und das Wachstum der Bevölkerung zu unterstützen, die bis 2040 schätzungsweise 5,8 Millionen Menschen erreichen wird“.

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