Wetzlar Die Leiden des jungen Goethe

Noch bis Ende September können sich die Besucher beim Wetzlarer Goethesommer auf die Spuren des Dichters begeben. Auf Kostümführungen und bei zahlreichen anderen Veranstaltungen erfahren sie mehr über den bekannten Schriftsteller.

 Bei Kostümführungen wird Geschichte lebendig.

Bei Kostümführungen wird Geschichte lebendig.

Foto: djd/Tourist-Information Wetzlar/K. Schuhmacher/Karlheinz Schuhmacher

Johann Wolfgang von Goethe ist für viele der bedeutendste deutsche Dichter. Werke wie „Der Erlkönig“, „Der Zauberlehrling“ oder „Egmont“ sind weltweit bekannt. Bis heute wird das Drama „Faust“ in etlichen Schulen ausgiebig im Deutschunterricht behandelt. Gleiches gilt für Goethes ersten Bestseller, den Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“, der auf Ereignisse in der Stadt Wetzlar zurückgeht. Diese haben sich vor genau 250 Jahren zugetragen. Und so dreht sich beim Wetzlarer Goethesommer von Mai bis September alles um die Zeit, in der der Vorbereiter des Sturm und Drang in der Stadt an der Lahn lebte.

Im Frühjahr 1772 fuhr Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe, in Wetzlar mit der Kutsche ein. Die kommenden Monate, die er dort verbrachte, prägten maßgeblich seinen Werdegang. Angereist war der gerade einmal 22-Jährige für ein Praktikum am Reichskammergericht, dem seiner Zeit höchsten deutschen Gericht. Sein Vater wollte es so. Doch der Rechtspraktikant beschäftigte sich mit der „Juristerei“ nur am Rande. Lieber widmete er sich seinem literarischen Frühwerk und erkundete die Natur des Lahntals. Auf einem Ball lernte Goethe Charlotte Buff kennen. Er verliebte sich, doch die Amtmannstochter war bereits verlobt. Daraufhin verließ er die „Hauptstadt des Rechts“. Seine unerwiderte Liebe zu Charlotte verarbeitete Goethe im Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“, der zwei Jahre später erschien.

 Das ehemalige Wohnhaus von Goethe

Das ehemalige Wohnhaus von Goethe

Foto: djd/Tourist-Information Wetzlar/K. Schuhmacher

Beim Wetzlarer Goethesommer lassen sich die ereignisreichen Monate im Leben des schon bald angesehenen Dichters nachempfinden – bei Kostümführungen, auf Kräuterwanderungen, bei Poetry-Slam und Live-Musik. Wer sich auf einen Rundgang durch die Altstadt begibt, passiert unter anderem das damalige Wohnhaus Goethes und das Gasthaus „Zum Kronprinzen“, in dem er häufig zusammen mit anderen jungen Juristen zu Mittag aß. Auch Museen wie das Lottehaus und das Jerusalemhaus sind einen Besuch wert. Der Goetheweg bietet die Möglichkeit, die Pfade, die der passionierte Naturforscher im Grünen ging, nachzuwandern. Zitat-Steine am Wegesrand kennzeichnen die Stellen, denen Schauplätze in „Die Leiden des jungen Werthers“ zugrunde liegen. Erreicht man den Wetzlarer Stadtteil Garbenheim, begegnet einem auf dem Goetheplatz schließlich der Dichter als lebensgroße Statue.

Mehr Informationen zum Programm des Wetzlarer Goethesommers gibt es unter
www.wetzlar-tourismus.de.

(djd)
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