Fotos Der Drei-Schluchten Staudamm
Der Drei-Schluchten Staudamm am Jangtse-Fluss gilt als das weltweit größte Bauwerk seiner Art. Im Jahr 2006 wurde er fertiggestellt. Die chinesische Regierung erzeugt damit riesige Mengen Energie. Dafür arbeiten insgesamt 26 Turbinen rund um die Uhr.
Dadurch wird jährlich eine Leistung von rund 85 Milliarden Kilowattstunden erzeugt, die den Energiehunger der boomenden chinesischen Wirtschaft stillen helfen.
Der Staudamm an Chinas längstem Fluss gilt als das weltweit leistungsstärkste Wasserenergie-Kraftwerk.
In den riesigen Schleusen finden mehrere Fracht- und Kreuzfahrtschiffe Platz.
Das gigantische Bauwerk ist vor allem wegen seiner negativen Einflüsse auf die Umwelt und die Umsiedlung von zwei Millionen Menschen umstritten.
Die Gesamthöhe der Staumauer beträgt 185 Meter.
Ein Schiffshebewerk und eine Schleuse für Schiffe von bis zu 10.000 Tonnen ermöglichen den Durchgangsverkehr auf dem Jangtse.
Sonst könnten die vielen Frachtschiffe nicht an ihr Ziel gelangen. Da das Öffnen der Schleusen jedoch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, weichen viele auf Schiffe geladene LKW kurz vor der Schleuse aufs Land aus und umfahren so das Bauwerk. Danach geht die Reise auf einem anderen Schiff weiter.
1994 bis 2006 waren Arbeiter aus dem ganzen Land auf der Baustelle tätig.
Die Dimensionen des Staudamms sind kaum vorstellbar.
Feierlich wurde der Staudamm im Jahr 2006 eröffnet. "Ich kann dem chinesischen Volk nun bekanntgeben, dass der Drei-Schluchten-Staudamm fertiggestellt ist", sagte der Manager der mit dem Bau beauftragten Firma, Li Yong'an "Ich fühle mich sehr aufgeregt und stolz", fügte er hinzu, bevor schließlich die chinesische Nationalhymne ertönte.
Nach 12 Jahren Bauzeit feierten alle am Bau Beteiligten. Die jahrelange Anstrengung hatte ein Ende.
Doch trotz Termindruck blieb für die Arbeiter auch ein wenig Zeit zum Entspannen.
Aus Angst vor Angriffen auf das Mammutbauwerk herrschen rund um den Staudamm hohe Sicherheitsvorkehrungen.
Kräne und Bauarbeiter sind am Damm heute nicht mehr zu sehen.
Bereits vor Baubeginn im Jahre 1994 warnten Experten davor, dass der gewaltige Staudamm nicht sicher sei und bei einem Bruch das Leben von Millionen Chinesen bedrohe. Grund dafür ist seine riskante Lage in einem erdbebengefährdeten Gebiet und die angebliche Verwendung schlechter Baumaterialien. Schon jetzt durchziehen mehr als 80 Risse die Mauer, von denen die größten über 30 Meter lang und bis zu drei Meter tief sind.
Vor dem Damm erhöhte sich der Wasserspiegel um mehr als 70 Meter. Dadurch wurden viele historische Dörfer und Städte überflutet. Rund 2 Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen.
Befürworter des Projekts sprechen dagegen von einem "Jahrhundertbauwerk", der die Bevölkerung vor Überflutungen schützt - auch wenn Experten der Meinung sind, dass mehrere kleine Dämme besseren Schutz geboten hätten.
Zwar spaltet der Drei-Schluchten-Staudamm die Gemüter, doch eines ist das gigantische Bauprojekt schon längst: ein magischer Anziehungspunkt für Touristen, der bei einer Schiffsfahrt durch Chinas beeindruckende Flusslandschaft nicht ausgelassen werden darf.
Touristen aus der ganzen Welt erkunden das Jangtse-Gebiet mit seinen malerischen, kilometerhohen Felswände gerne auf einem der vielen Kreuzfahrtschiffe.
Deutsche Reiseveranstalter bieten mittlerweile auch deutschsprachige Schiffstouren an, bei denen unter anderem am Staudamm Halt gemacht wird.