Früchte sind genießbar Zieräpfel im Garten: Farbenpracht bis in den Winter

Veitshöchheim/Erfurt (rpo). Ihre Laubfarbe, Blüten und Früchte machen sie zu einem Schmuck für jeden Garten. Zwar sind die Fruchtstände der Zieräpfel (Malus) nicht gerade groß, dafür erfreuen sie Gartenbesitzer bis tief in den Winter hinein mit leuchtend-hellen Farben und den unterschiedlichsten Formen. Sie sind ebenso ess- und verwertbar wie ihre großfruchtigen Angehörigen.

"Malus-Sorten bringen im Mai und Juni üppige Blüten hervor, deren Farbspektrum von weiß über rosa bis hin zu tief rosarot reicht", erläutert Brigitte Goss, Gartenbautechnikerin an der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim. Auch das Laub weist im Herbst eine schöne Färbung auf - wie etwa bei Malus "Royalty". Diese Sorte hat im Sommer leuchtend rote Blätter, die sich später im Jahr rot-braun färben.

Der besondere Clou bei den Zieräpfeln sind aber ihre Früchte. "Es gibt Sorten, bei denen die Äpfelchen bis weit in den Winter hinein im Baum hängen", sagt Horst Schöne, Parkleiter des ega-Parks in Erfurt. Das Farbspektrum reicht je nach Sorte von rot bis orange-gelb.

Von kirschgroß über eiförmig bis gestreift

Bei Form und Größe gibt es bei den Früchten der verschiedenen Malus-Arten ebenfalls große Unterschiede. Manche Äpfel sind nur kirschgroß, andere wiederum haben einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern. Bei den Formen finden sich längliche, eiförmige und platt-runde Früchte. Vor allem Vögel schätzen die Zieräpfelchen als Futterquelle, auch wenn sie manche Sorten verschmähen. Für den Menschen sind die Früchte ebenfalls genießbar, wegen ihrer Größe werden sie aber nur noch selten verwertet.

In deutschen Vorgärten und Parkanlagen besonders beliebte Malus-Sorten sind "Evereste", "Golden Hornet" und "Red Jade". "Evereste" kann bis zu vier Meter hoch werden, ist allerdings nicht sehr schnell im Wuchs. Die Früchte sind gelb-rot gestreift. "Golden Hornet" bildet zahlreiche gelbe Früchte aus. Diese Sorte ist aber etwas frostempfindlich. "Red Jade" gehört zu den Zieräpfeln mit hängendem Wuchs und besitzt kirschgroße, rote Früchte, die sehr lange an den Zweigen haften bleiben.

Auf die richtige Pflege kommt es an

"Generell sind die Malus-Sorten nicht sehr anspruchsvoll", erklärt Goss. Damit sie viele Früchte tragen, brauchen sie aber viel Sonne und einen nährstoffreichen Boden mit einem eher neutralen pH-Wert. Darüber hinaus dürfen sie nicht zu trocken stehen.

Parkleiter Schöne rät dazu, die Rosengewächse vor Wind und starker Sonneneinstrahlung zu schützen. Die Pflanzen sind sehr hitzeempfindlich, und an heißen Standorten bleichen die Blüten aus. Zudem entwickeln sich dann weniger Knospen und es kommt zu einem vorzeitigen Laubfall. Die kalte Jahreszeit kann den Pflanzen aber wenig anhaben. "Der überwiegende Teil der Malus-Sorten ist frosthart", sagt der Parkleiter.

Wie für ihre großfruchtigen Verwandten ist auch für Zieräpfel der Herbst die beste Pflanzzeit. Solange der Boden frostfrei ist, können die meist wurzelnackten Pflanzen aber auch noch im Dezember oder Januar in die Erde gesetzt werden, erläutert Goss. Im Gegensatz zu Apfelbäumen müssen die Malus-Sorten nur geschnitten werden, wenn sie zu groß werden.

Zieräpfel wachsen als Sträucher oder Bäume und können mit vier bis fünf Metern so hoch werden wie richtige Apfelbäume. "Aus diesem Grunde sollte man sich vorher gut informieren, welche Malus-Sorte man sich in den Garten setzt", empfiehlt die Gartenbautechnikerin. Ebenfalls beachten sollte man, dass Zieräpfel anfällig sind für Krankheiten wie Schorf, Echter Mehltau und Feuerbrand. Bei den Zierpflanzen lohne sich eine Bekämpfung dieser Schadorganismen aber kaum, sagt die Expertin. Vielmehr sollte bei einer Neupflanzung auf widerstandsfähige Sorten zurückgegriffen werden.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort