Zeitforscher empfiehlt Pünktlichkeit sollte nicht mehr so hoch bewertet werden

Braunschweig · Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben: Dieser Satz des russischen Politikers Michail Gorbatschow gilt heute wohl so nicht mehr. Dieser Überzeugung ist zumindest der Zeitforscher und Buchautor Karlheinz Geissler.

 Ein junger Mann blickt gähnend auf einen Wecker (Symbolfoto). Geht es nach Zeitforscher Karlheinz Geissler, braucht er sich nicht so viele Gedanken zu machen, dass er zu spät ist.

Ein junger Mann blickt gähnend auf einen Wecker (Symbolfoto). Geht es nach Zeitforscher Karlheinz Geissler, braucht er sich nicht so viele Gedanken zu machen, dass er zu spät ist.

Foto: Shutterstock.com/Borysevych.com

In Deutschland und vielen anderen Ländern beginnt an diesem Wochenende die Winterzeit. Die Uhren werden am Sonntag um 3.00 Uhr um eine Stunde auf 2.00 Uhr zurückgestellt - eine gute Gelegenheit zum Nachdenken über das Thema Zeit.

Für den Zeitforscher und Buchautoren Karlheinz Geissler sollte Pünktlichkeit sowieso nicht mehr so hoch bewertet werden, schon gar nicht als Charaktereigenschaft. „Die Uhr kann gehen“, heißt sein Buch, in dem der 75-jährige emeritierte Professor für ein Ende der Uhrzeitgesellschaft plädiert. In der Wirtschaft gelte längst: „Karriere macht nicht mehr der Pünktliche, sondern der Flexible.“

Nach einer Umfrage im vergangenen Jahr, bei der 84 Prozent der Teilnehmer für die Abschaffung der Zeitumstellung votierten, präsentierte die EU-Kommission ihre Pläne zur Abschaffung der halbjährlichen Zeitumstellung. Dafür bräuchte es aber eine Mehrheit unter den EU-Staaten, die bisher nicht in Sicht ist.

(hebu/dpa)
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