Schutz muss nicht immer teuer sein Wirkungsvoll die Fenster gegen Einbrecher sichern

Der beste Einbruchschutz ist immer noch eine gute Nachbarschaft. Aber auch gute Nachbarschaft und eigene Umsicht allein können einen Einbruch nicht immer verhindern. Was Sie tun können, um Ihre Fenster sicherer zu machen.

Langfinger bevorzugen meist eine vor entdeckenden Blicken geschütze Stelle auf der Hausrückseite. Ein geübter Täter könne Fenster und Fenstertüren in weniger als 30 Sekunden öffnen, stellt Kriminalhauptkommissar Johannes Caspary von der Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Düsseldorf fest. Die Schwachstelle liege in der Konstruktion der Fenster selbst. Normale Fenster müsse der Dieb nicht aufbrechen. Er heble einfach das Fenster aus dem Rahmen. Brechender Spritzguss und nur wenige Millimeter starke Sicherungen an der Fensterbändern leisten keinen Widerstand.

Der Berater empfiehlt Sicherheitsfenster mit stabilen Bändern und Beschlägen, die einem Aufhehebeln standhalten. Die einbruchhemmenden Fenster gemäß der Europäischen Norm 1627 verfügen über die empfohlene umlaufende Verriegelung, bei der pilzförmige Zapfen in gehärtete Verriegelungen greifen. Dann kann auch ein Schloss an einem Fenster sinvoll sein. Von einem Schloss in Verbindung mit einem konventionellen Fenster hält der Kommissar nicht viel: "Das ist eine Kindersicherung".

Beim Neubau geringe Mehrkosten

Bei einem Neubau mache der Mehrpreis pro Fensterflügel etwa 50 bis 100 Mark aus, schätzt Caspary. Ein Nachrüsten im bestehenden Gebäude werde aber teuer. Er könne sich schnell auf 500 bis 600 Mark pro Fensterflügel belaufen, bei einer Balkontür sogar fast das Doppelte, so der Berater. Grund: Das Anbringen der zusätzlichen Sicherung ist selbst für den Fachmann sehr aufwendig.

Eine preiswertere Variante des Nachrüstens sei die Sicherung mit Fensterschlössern. Dabei werden die Schlösser sichtbar auf Fenster und Rahmen angebracht. "Es müssen mindestens zwei Seiten gesichert werden, die Griff- und die Bänderseite", rät der Kommissar.

Fenster Einschlagen ist die Ausnahme

Das eingeschlagene Fenster sei die Ausnahme. Der sogenannte kleine Glasbruch, bei dem die Scheibe zerstört wird, um den Riegel zu öffnen, komme nur in etwa fünf Prozent aller Fälle vor. Der Einstieg durch das eingeschlagene Fenster gar nur in jedem 1.000. Fall, weiß der Kommissar. Daher solle man sich überlegen, ob man zusätzlich noch den höheren Preis für Verbundglas zahlen möchte.

Kellerfenster im Lichtschacht schütze man am besten mit Gittersicherungen. Bei Kellerfenstern über Erdniveau helfen am ehesten Gitterstangen. Schlieslich seien Kellerfenster oft geöffnet.

Rolladenschutz

Ein besonderen Rolladenschutz möchte Caspary dem Hausbesitzer nicht ans Herz legen. Das Sicherheitsfenster schütze immerhin 24 Stunden am Tag, die Rolläden nur nachts. Und viele Einbrüche geschehen tagsüber. Wer aber dennoch dort investieren möchte, der ist mit Holzrolladen gut beraten. Die sind zwar pflegeintensiver, da sie in regelmäßigen Abständen gestrichen werden müssen, ihr Vorteil aber: Sie lassen sich im Vergleich zu Kunststoffläden nicht so leicht hoch schieben, weil sie sehr schwer sind.

Für alle Hebe-Schiebetüren gibt es abschließbare Beschläge und Verschlußeinrichtungen, deren Wirksamkeit umstritten ist. Wer seine Schiebetür einfach und wirkungsvoll gegen Langfinger schützen möchte, ohne tief in die Tasche zu greifen, der kann durch eine stabile Holzleiste oder eine Metallstange Abhilfe schaffen, die von innen in die Schiebeleiste des Elements gelegt wird und ein Aufschieben von außen verhindert.