Was kommt nach der Kurs-Rallye? Vorsicht im Börsenjahr 2007

Düsseldorf (RP). Nach Monaten ungebremster Aufwärtsentwicklung mussten die internationalen Aktienmärkte Anfang Dezember erstmals wieder einen empfindlicheren Rückschlag hinnehmen.

Damit stellt sich aktuell verstärkt die Frage, ob nach vermutlich erneut zweistelligen Kursgewinnen im Börsenjahr 2006 und damit dem vierten Jahresabschluss mit Pluszeichen in Folge der deutsche Aktienmarkt vor einem Trendbruch steht.

Mit Blick auf den bevorstehenden Jahreswechsel mahnt die Entwicklung der vergangenen beiden Jahre in der Tat zunächst zur Vorsicht. In beiden Fällen fielen die internationalen Aktienmärkte nach einer ausgeprägten Jahresendrallye zunächst in eine leichte Depression. Allerdings war diese jeweils von kurzer Dauer und erwies sich im Nachhinein als eine perfekte Einstiegsgelegenheit.

US-Wirtschaft als Risikofaktor

Als potenzieller Risikofaktor wird derzeit nicht zuletzt eine stärkere Abkühlung der US-Wirtschaft ins Feld geführt. Infolge der weiter zunehmenden Kaufkraft in zahlreichen Wachstumsregionen außerhalb der USA bestehen allerdings realistische Chancen, eine Delle der US-Konjunktur auszugleichen und somit das Weltwirtschaftswachstum auf hohem Niveau zu stabilisieren.

Auch die immer wieder als Gefahrenherd angesehenen Verwerfungen auf der Währungsseite sollten eher temporärer Natur sein. Zwar könnte bei Fortsetzung der jüngsten Dollarschwäche aufgrund der immer wieder hervorgehobenen Exportlastigkeit der deutschen Wirtschaft in besonders betroffenen Sektoren wie im Automobilbereich phasenweise Nervenstärke gefragt sein, eine Abwärtsentwicklung auf breiter Front sollte von einem Kursanstieg des Euro gegenüber dem Dollar allerdings nicht ausgehen.

Ermutigend in Bezug auf mittel- bis längerfristige Investments sind nicht zuletzt die vergleichsweise günstigen Bewertungsrelationen. Trotz eines Kursanstiegs um fast 300 Prozent seit dem Tief 2003 befinden sich deutsche Titel nach wie vor auf attraktivem Niveau, so die Analyse von Stefan Steib aus dem Research der Landesbank Rheinland-Pfalz.

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