Was die Versicherungen bieten Vorsicht bei Zusatzschutz

Düsseldorf (RP). Das Kreuz unter dem Antrag ist schnell gemacht: "Darf‘s noch eine Unfallversicherung sein?" Doch die meisten Zusatzversicherungen sind unnötig und kosten nur Geld. Der zusätzliche Schutz bei Unfällen ist bei Vertretern besonders beliebt, denn er bringt viel Provision.

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Foto: ddp

Auch die Gesellschaften erfreuen sich daran, denn die Schadenquote - also die Auszahlungen für Schäden gemessen an den Beiträgen - betragen häufig nur 30 bis 40 Prozent. Eine Unfallversicherung ist damit für die Versicherungsgesellschaften wie eine Lizenz zum Gelddrucken.

Der Unfallschutz ist leider auch bei den Versicherten beliebt, denn er ist relativ preiswert. Für wenige Euro mehr im Monat gibt es einen scheinbar guten Schutz. Was viele übersehen: Ein Unfallschutz ist gar nicht unbedingt notwendig. Dies gilt vor allem, wenn bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung besteht. Eine Unfallversicherung deckt nur ein Teilrisiko innerhalb der Berufsunfähigkeit, nämlich den Unfall. Mehr als 90 Prozent aller Berufsunfähigkeiten werden aber durch Krankheiten verursacht.

In jedem Fall überflüssig ist eine Unfalltod-Zusatzversicherung. Sie garantiert den Hinterbliebenen bei einem Unfalltod des Versicherten die doppelte Versicherungssumme. Wenn aber die doppelte Versicherungssumme sinnvoll ist, dann sollte sie nicht nur bei Unfalltod gelten. Zudem ist die normale Unfallversicherung meist billiger als die bloße Unfalltod-Zusatzversicherung. Und wozu braucht ein Versicherter wirklich ein Krankenhaustagegeld? Erstens gilt dies nur für einen Krankenhausaufenthalt nach einem Unfall, also in den wenigsten Fällen, und zweitens ist der finanzielle Eigenaufwand im Krankenhaus trotz steigender Eigenbeiträge immer noch überschaubar.

Nur BUZ ist sinnvoll

Allein ein Zusatzschutz kann sinnvoll sein: der Berufsunfähigkeitszusatz (BUZ). Eine Risikolebensversicherung mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ) deckt die gefährlichsten Risiken für Familien oder Alleinerziehende ab: Todesfall und Berufsunfähigkeit durch Krankheit. Die zusätzliche Rente im Falle einer Berufsunfähigkeit ist in Kombination mit einer Risikolebensversicherung billiger als zwei Einzelverträge.

Bei einer Laufzeit von 30 Jahren mit 50.000 Euro Versicherungssumme im Todesfall und einer Berufsunfähigkeitsrente von 500 Euro im Monat zahlt ein 30 Jahre alter Mann rund 30 Euro im Monat, eine gleichaltrige Frau rund 33 Euro. Als Zusatzversicherung darf die jährliche Rente aber 24 Prozent der Versicherungssumme der Hauptversicherung nicht überschreiten.

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