Wichtiger Schutz Vollkasko für den Alltag

Düsseldorf (RP). Sechs Versicherungspolicen hat ein Bundesbürger im Schnitt. Die wichtigste von allen, die private Haftpflichtversicherung, fehlt jedoch oft. Kaum nachvollziehbar, schließlich kann es jeden zu jederzeit treffen.

Privathaftpflicht-Policen nach Maß 2006
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Privathaftpflicht-Policen nach Maß 2006

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Foto: ddp

Wenn beim Fußballspielen eine Scheibe zu Bruch geht, ist das meist nicht weiter tragisch. Anders sieht es aus, wenn ein Fußgänger oder Radfahrer einen schweren Verkehrsunfall verursacht oder der Christbaum durch leichtsinniges Verhalten Feuer fängt und die Wohnung des Nachbarn in Brand setzt. Schnell können immense Kosten entstehen: Schadenersatz, Behandlungskosten, Schmerzensgeld bis hin zur Rentenzahlung.

Was manche offenbar übersehen: Wer einen Schaden anrichtet, muss dafür geradestehen - in unbegrenzter Höhe, ein Leben lang. Schutz vor diesem Risiko bietet eine private Haftpflichtversicherung. Die muss nicht teuer sein. Standardpolicen gibt es bereits für weniger als 60 Euro. Allerdings enthält längst nicht jedes Angebot automatisch den passenden Versicherungsschutz. Worauf ist also zu achten?

Wichtig: Höhe der Versicherungssumme

"Die Police sollte möglichst auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sein und bei veränderter Lebenssituation angepasst werden", erläutert Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale NRW. Besonders wichtig sei die Höhe der Versicherungssumme. "Wegen der Unvorhersehbarkeit von Risiken, sollte sie mindestens drei, besser fünf Millionen Euro pauschal betragen", sagt die Expertin.

Einen Grundschutz, den jede Police abdecken sollte und in dem ebenfalls diese Mindestsumme empfohlen wird, hat die Zeitschrift Finanztest erarbeitet. Darin enthalten sein müssen mit gleich hoher Deckungssumme Allmählichkeitsschäden (etwa verursacht durch langsam auftretende Feuchtigkeit), Schäden durch die Lagerung gewässergefährdender Stoffe sowie Schäden, die durch das Hüten fremder Hunde entstehen können.

Wer den erweiterten Versicherungsschutz benötigt, findet dafür zahlreiche Angebote - oft mit deutlichen Unterschieden. So enthalten manche Angebote für den Schadenfall eine Selbstbeteiligung, mit der die Versicherer Aufwendungen für Bagatellschäden vermeiden wollen. "Davon raten wir ab, weil Verbraucher bei mehreren aufeinanderfolgenden Schäden draufzahlen", meint Elke Weidenbach.

Schutz bei Schäden durch andere

Manche Verträge schützen inzwischen sogar vor Schäden, die andere verursacht haben. Diese Forderungsausfalldeckung stellt sicher, dass der Versicherte auch dann sein Geld bekommt, wenn der Schädiger nicht versichert ist. "Eine sinnvolle Ergänzung, zumal rund 35 Prozent aller Haushalte keine Privathaftpflichtpolice besitzen", so die Verbraucherschützerin.

Generell versichert sind alle Gefahren des täglichen Lebens. Nicht aber Risiken, die ein Betrieb, der Beruf, ein Amt, Ehrenamt oder Vertrag mit sich bringen. Stets vom Versicherungsschutz ausgenommen sind zudem vorsätzlich herbeigeführte Schäden. Ebenfalls nicht versichert aber versicherbar sind zudem Schäden, die Kinder unter sieben Jahren anrichten.

Grundsätzlich sollte jeder von Zeit zu Zeit prüfen, welche Risiken er je nach Lebenssituation versichern muss. "Wer bereits einen Vertrag abgeschlossen hat, sollte bei seinem Versicherer nachfragen, was die bestehende Police enthält und gegebenenfalls Tarif oder Anbieter wechseln", rät Weidenbach.

Maßgeschneiderte Tarife für Policen, die den Grundschutz abdecken und zugleich Zusatzleistungen einschliessen, die für Eltern, Mieter und Hausbesitzer wichtig sind, haben wir für Sie zusammengestellt.

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