Private Krankenversicherungen Stiftung Warentest warnt vor Lockangeboten
Berlin (RPO). Wer beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung nur auf den günstigsten Tarif achtet, zahlt im Ernstfall unter Umständen richtig drauf. Lockangebote der Krankenversicherer haben in manchen Fällen große Leistungslücken, warnt die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift "Finanztest".
So werden bei Lockangeboten der privaten Kassen Arzthonorare in manchen Fällen nur bis zu einem niedrigen Gebührensatz erstattet, den Rest zahlt der Patient drauf. Für die Zähne gebe es niedrige jährliche Obergrenzen. Vielfach sei auch eine Psychotherapie nicht abgedeckt oder die Kosten für eine Krankengymnastik würden nicht übernommen.
Bei den Privatversicherern gibt es günstige Tarife bereits für 100 Euro im Monat oder weniger. Alle Leistungen, die die Versicherung nicht übernimmt, muss der Patient aber aus eigener Tasche bezahlen, warnen die Verbraucherexperten. Leistungen im Krankheitsfall nachzuversichern ist nicht möglich. Auch einen hohen Selbstbehalt können Versicherte später in der Regel nicht mehr senken, wenn sie erkrankt sind.
Zudem bleiben die Tarife auf Dauer nicht so günstig wie beim Vertragsschluss. Da sich die Beiträge im Laufe der Zeit vervielfachen, sollten Verbraucher nur in die Privatkasse wechseln, wenn sie regelmäßig so viel Geld sparen können, dass sie die hohen Beiträge auch im Alter aufbringen können, rät "Finanztest". Um gefährliche Leistungslücken zu vermeiden, sollte auch ein günstiger Tarif mindestens die Leistungen im Umfang der gesetzlichen Krankenkassen enthalten.