Preis und Bedingungen Policen für jeden Boots-Typ

Düsseldorf (RP). Wer mit einem privaten Boot unterwegs ist, sollte sich versichern. Sonst kann es bei Unfällen und Schäden teuer werden. Bei der Wahl der richtigen Kasko-Versicherung ist aber nicht nur der Preis wichtig. Es zählen auch die Bedingungen.

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Wind und Wetter spielen auch auf dem Meer gerne verrückt und können dem privaten Skipper böse mitspielen. Schäden und Unfälle sind da keine Seltenheit. Und das kann teuer werden. Wie Autos sollten auch Boote mit Haftpflichtschutz versehen werden. Die übliche private Haftpflichtversicherung zahlt nur Schäden, die mit eigenen Ruder- oder Schlauchbooten ohne Hilfsmotor verursacht werden. Für alle anderen Boote ist ein spezieller Haftpflichtschutz nötig.

Während es beim Pkw längst 100 Millionen Euro Schutz gibt, liegt die Haftpflicht bei Booten weit niedriger, meist nur bei drei bis fünf Millionen Euro. Möglich und empfehlenswert sind zehn Millionen Euro. Das kostete nicht viel mehr, sichert einen aber auch bei extremen Unfällen ab.

Viel teurer

Viel teurer ist die Bootskaskoversicherung. Sie kommt für die meisten Schäden am Segler oder Motorboot auf. Versichert sind in der Vollkasko-Police auch selbstverschuldete Unfälle. Entschädigt wird in der Regel nach einem festgelegten Versicherungswert — der festen Taxe. Bei neuen Booten ist es der Kaufpreis, bei Gebrauchten kann der Wert über Gebrauchtbootbörsen im Internet ermittelt werden.

Bei Booten gibt es wie bei Gebäuden eine Art "Neuwertversicherung". Kommt es etwa nach drei Jahren zu einem Totalschaden, muss der Versicherer die festgelegte Summe zahlen, auch wenn das Boot durch Abnutzung viel weniger Wert ist. Es existiert aber eine Grenze. "Weicht der Versicherungswert erheblich, also um mehr als 30 Prozent, vom tatsächlichen Marktwert ab, dann dürfen die Versicherer ihre Entschädigung kürzen", erläutert Wilfried Uhlendorff, Experte für Bootsschutz bei der Gothaer Versicherung. Bei der Gothaer wird die feste Taxe fünf Jahre festgelegt.

Keine Abzüge neu für alt

In dieser Zeit verzichtet der Versicherer auf die Anfechtung wegen "erheblicher" Wertabweichung. Andere, wie die Hamburger Yacht Versicherung, haben sogar eine unbegrenzt geltende fest Taxe und verzichten trotzdem auf jeden Einspruch. Auf der Boot sind alle wichtigen Anbieter vertreten. Vielen Versicherern ist die feste Taxe aber mittlerweile wegen des schnellen Wertverlustes der Yachten ein Dorn im Auge. "Auf keinen Fall sollte man sich aber auf Verträge mit Zeitwertentschädigung einlassen", warnt der Berliner Makler Klaus Funk. Beachten muss man jedoch, dass der Versicherungswert im Wesentlichen neben Bootstyp und Fahrgebiet die Prämie bestimmt.

Derzeit ist der Bootsversicherungsmarkt heiß umkämpft. Onlinemakler wie Yachting24 bieten günstigen Schutz und verschärfen so den Wettbewerb zu Gunsten der Kunden. Dieser Kampf spielt sich aber eher bei Booten unterhalb der 100.000-Euro-Klasse ab. Hochwertig Boote versichert beispielsweise Yachting24 nicht. Alte wie neue Skipper sollten zudem nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Bedingungen achten. Eine gute Police macht etwa keine "Abzüge neu für Alt", bezahlt also den neuen Mast auch bei einer 10-jährigen Yacht in vollem Umfang.

(RP)
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