Versicherungen lohnen nicht Geldgrab Sterbegeld

Düsseldorf (RP). "Bestattungsversorgung 60Plus" oder "lebenslange Todesfallversicherung ohne Gesundheitsfragen": So bewerben Versicherer ihre Sterbegeldpolicen. Verbraucherschützer dagegen nennen sie "Geldgräber".

Im Gegensatz zu einer Lebensversicherung oder einem Sparvertrag dürfte der Kunde kaum je eine Gewinnbeteiligung oder angemessene Verzinsung erreichen. Die Versicherungssumme ist zu klein, um die Fixkosten der Versicherer zu relativieren. Das Eintrittsalter ist zu hoch, um Geld für eine Kapitalanlage übrig zu lassen. Denn auch hier gilt: Je höher das Eintrittsalter, desto höher die Beiträge.

Für eine Sterbegeldpolice von 5000 Euro muss ein 70jähriger Mann monatlich rund 50 Euro zahlen. Damit hat er bereits nach gut acht Jahren die Versicherungssumme eingezahlt. Insgesamt muss er bis zu seinem 85. Lebensjahr 9000 Euro an Beiträgen zahlen, fast das Doppelte der Versicherungssumme. Ein 50 Jahre alter Mann kommt auf einen Beitrag von rund 18 Euro. Doch auch hier sind bis zum 85. Lebensjahr mehr als 7500 Euro an die Versicherung zu zahlen.

Die Sterbegeldversicherung lohnt also makabererweise nur, wenn der Versicherte in den ersten Jahren nach Abschluss stirbt. Selbst hier rentiert sich ein Blick ins Kleingedruckte: Meist zahlt der Versicherer die volle Versicherungssumme erst nach einem oder gar drei Jahren aus.

Wer bereits eine Sterbegeldversicherung hat, sollte überlegen, ob er die Beiträge künftig nicht besser verwenden will. Eine Kündigung für Verträge, die schon einige Jahre laufen, lohnt meist nicht, da der Rückkaufwert gering ist. Besser ist es, die Police beitragsfrei zu stellen. Dann zahlt der Versicherer im Todesfall immerhin noch einen Teil der Versicherungssumme.

(RP)
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