Zeitumstellung am letzten Oktoberwochenende Winterzeit 2024 – das müssen Sie wissen
Düsseldorf · In der Nacht von Samstag auf Sonntag am letzten Wochenende im Oktober wird die Uhr umgestellt. Doch an welchem Tag genau erfolgt die Zeitumstellung? Und wird die Uhr vor- oder zurückgestellt? Wir haben Fragen und Antworten zur Zeitumstellung zusammengefasst.
Die Zeitumstellung findet zweimal im Jahr statt – entweder wird die Uhr eine Stunde vor (Sommerzeit) oder eine Stunde zurück (Winterzeit) gestellt. Um die Menschen nicht allzu sehr in ihrem Tagesablauf zu stören, passiert dies nachts.
Wann wird die Uhr umgestellt?
Die Uhr wird am letzten Oktoberwochenende von Sommer- auf Winterzeit zurückgestellt und im März wieder auf die Sommerzeit. Dieses Jahr muss die Uhr zur Winterzeit am Sonntag, 27. Oktober, um 3 Uhr morgens eine Stunde zurück auf 2 Uhr gestellt werden.
Wann wird die Uhr vorgestellt und wann zurück?
Jedes Jahr wird die Uhr zweimal umgestellt und jedes Mal fragen sich viele: In welche Richtung muss man den Zeiger drehen?
Deshalb hier zur Übersicht:
Sommerzeit: Am letzten Märzwochenende werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Auf 1.59 Uhr nachts folgt also 3 Uhr statt 2 Uhr. Man hat daher eine Stunde weniger zum Schlafen.
Winterzeit: Am letzten Oktoberwochenende wird die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Auf 2.59 Uhr folgt also 2 Uhr nachts statt 3 Uhr. Man kann also morgens eine Stunde länger im Bett bleiben.
Kann die Zeitumstellung zu gesundheitlichen Problemen führen?
Wenn die Uhren eine Stunde zurück und damit auf Winterzeit umgestellt werden, bringt dies die „innere Uhr“ erst einmal durcheinander. Eine Art Mini-Jetlag macht manchen Menschen wochenlang zu schaffen und kann neben Müdigkeit und Schlafstörungen auch Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen oder Appetitlosigkeit verursachen.
Allerdings gibt es auch Wissenschaftler, die sich kritisch zu diesen Studien äußern: Die Auswirkungen der Zeitumstellung auf den menschlichen Körper seien noch zu wenig erforscht, um einen Kausalzusammenhang zu belegen. Außerdem weiß niemand, was der Wegfall davon für Auswirkungen auf uns haben könnte. Auch eine einheitliche Normalzeit könnte zu körperlichen und psychischen Problemen führen.
Wie kann man sich die Zeitumstellung am besten merken?
Hierzu gibt es verschiedene Eselsbrücken. Die bekanntesten stellen wir Ihnen vor.
- Thermometer: Die Temperaturen befinden sich im Sommer im positiven Bereich, also bekommt auch die Uhr eine Stunde mehr. Im Winter wird es kälter, die Temperaturen nehmen wieder ab. Daher wird auch die Uhr eine Stunde zurückgestellt.
- Englisch: „Spring forward, fall back“ – das bedeutet übersetzt „Springe vor, falle zurück“ und zugleich „Frühling vor, Herbst zurück“. So merken sich die Briten, welche Uhrzeit sie einstellen müssen.
- Sommer: Die Uhrzeit möchte immer näher zum Sommer, das heißt im Frühling eine Stunde vor und im Herbst eine Stunde zurück.
- Jahreszeiten: Auch mithilfe der Jahreszeiten kann man es sich merken. Der Frühling kommt vor dem Herbst, weshalb auch die Uhr vorgestellt wird.
Warum gibt es die Zeitumstellung überhaupt?
Mit der Zeitumstellung möchte man das natürliche Tageslicht nutzen, um Strom zu sparen: Da die Tage im Sommer länger sind und die Sonne früher auf- und untergeht, muss man das Licht weniger anschalten.
Übrigens ist die Normalzeit eigentlich die Winterzeit, die Sommerzeit ist also ergänzend hinzugekommen.
Wer hat die Zeitumstellung erfunden?
Bereits 1784 kam der amerikanische Wissenschaftler und Erfinder des Blitzableiters Benjamin Franklin auf die Idee, den Schlafrhythmus an das Tageslicht anzupassen.
Ende des 19. Jahrhunderts gab es erstmalig die Idee, die Uhrzeit je nach Jahreszeit umzustellen. Heutzutage gilt der Brite William Willet als Erfinder der Sommerzeit.
1916 fand die erste Zeitumstellung im Deutschen Reich und Österreich-Ungarn statt. Davon erhofft man sich in der Zeit des Ersten Weltkriegs Energie sparen zu können, weshalb sich auch andere Länder wie Großbritannien und Frankreich daran ein Beispiel nahmen.
Da sie bereits damals umstritten war, schafften die Länder sie nach Ende des Krieges erstmal wieder ab. Nur Großbritannien behielt die Zeitumstellung bei.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs führte Deutschland die Sommerzeit 1940 wieder ein und wagte sich sieben Jahre später sogar an die doppelte Sommerzeit heran: Die Menschen mussten ihre Uhren um zwei Stunden von Winterzeit auf Sommerzeit umstellen. Dies stellte sich jedoch als Flop heraus und sieben Wochen später wurde sie wieder abgestellt. Ab 1949 gab es 30 Jahre lang keine Sommerzeit mehr. Seit 1980 gibt es die Zeitumstellung bei uns in ihrer heutigen Form.
Was ist aus der Abschaffung der Zeitumstellung geworden?
2018 befragte die EU-Kommission die Bürger zu dem Thema. 84 Prozent waren für ein Ende des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit. In Deutschland war die Zustimmung besonders groß. Der damalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker verkündete noch im selben Jahr ein Ende der Zeitumstellung: „Die Menschen wollen das, wir machen das“, sagte er. Doch es gibt sie noch immer. Der Grund: Die EU-Länder müssen klären, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Bislang gibt es jedoch keine gemeinsame Position. Deshalb liegen die Pläne auf Eis.
Also sorgt die Physikalisch-Technische Bundesanstalt weiter dafür, dass zweimal im Jahr die Zeit umgestellt wird. Das läuft automatisiert, wird aber in der Nacht überwacht, wie Piester erklärte. Zwar gebe es Backup-Systeme, aber um Verzögerungen zu vermeiden, wenn bei Problemen erst jemand aus dem Schlaf geklingelt werden müsste, habe ein Experte alles im Blick.
Immerhin: Zumindest im Südsee-Staat Samoa wurde die Sommerzeit abgeschafft.
Wann findet die Zeitumstellung 2024 statt?
Die Umstellung auf die Sommerzeit findet am Sonntag, 31. März, um 2 Uhr morgens statt. Die Winterzeitumstellung ist am Sonntag, 27. Oktober 2024. Dann werden Uhren von Sommerzeit auf Winterzeit umgestellt. Wir können also eine Stunde länger schlafen.