Zweige, Deko und Kerzen Wie Sie einen Adventskranz selbermachen

Adventskränze vom Floristen können teuer sein. Wer Geld sparen will, kann mit Zweigen, Früchten und Samen ein eigenes Gesteck anfertigen. Das Material gibt es fast kostenlos – denn das meiste kommt aus dem Garten. Das müssen Sie wissen.

Ein Adventskranz (Symbolfoto).

Ein Adventskranz (Symbolfoto).

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Wie macht man einen Adventskranz selbst?

Der Kern eines jeden Adventskranzes ist ein ringförmiges Gerüst. „Für einen Adventskranz-Rohling eignen sich frische, weiche, lange Ranken wie Hopfen, Efeu oder Wein, aber auch Hartriegelarten, Weide oder Birkenreisig sehr gut“, erklärt Brigitte Goss, Fachberaterin im Gartenamt des Landkreises Schweinfurt. Auch die Zweige von Apfelbäumen, Schlehen oder Ginster sowie hohe Gräser kommen infrage.

Lange und biegsame Triebe lassen sich grundsätzlich leichter formen. Wer Sorge hat, dass sein Kranz eher oval als rund wird, kann eine Tortenform oder einen Eimer als Schablone benutzen, darum einige Äste legen und mit Draht zusammenbinden. Alternativ gibt es in Bastelgeschäften vorgefertigte Ringe aus Stahl, Styropor oder Stroh.

Ein Grundgerüst aus Zweigen kann schon als Kranz dienen und braucht nicht unbedingt einen Mantel aus weiteren Zweigen. Sonst kommt nun ein grünes Gewand um das runde Modell: „Unter den Nadelgehölzen sind Nordmanntanne und Scheinzypresse ideal“, erklärt Fachberaterin Goss. Die Zweige der Fichte vertrocknen schnell, die der Blaufichte seien sehr stachelig. Sehr dekorativ sind die Zweige von zierlichen Laubgehölzen wie Buchs, Efeu und Salbei.

Je kleiner der Kranz ist, umso kleiner müssen die Zweige sein. Sie kommen von außen nach innen an den Kranz – die größeren nach außen.

Wie dekoriert man einen Adventskranz?

Zur Dekoration findet beinahe alles Verwendung, was der Garten bietet. Nur bei Beeren ist ein wenig Vorsicht geboten, da viele ungenießbar oder gar giftig sind, wie es vom Fachverband Deutscher Floristen heißt. Ganz einfach sind trockene Zapfen zu handhaben: Zwischen ihren Schuppen lässt sich eine Schlaufe aus Draht gut verstecken. Nüsse, Eicheln oder Kastanien werden entweder auf einen dicken, kurzen Draht gespießt oder mit Heißkleber am Kranz fixiert.

Blüten von Hortensien, Samenstände von Zierlauch oder Rotem Sonnenhut, Beeren von Sand- oder Feuerdorn und Fruchtstände von Clematis sollten Bastler vorbehandeln. Wer erst kurz vor Beginn der Adventszeit erntet, muss sie schnell trocknen lassen – im Heizungskeller.

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Hübsch, aber wenig geeignet sind die Beeren von Liguster sowie große Hagebutten. Sie werden sehr schnell matschig. „Kleine Hagebutten von Ramblerrosen machen sich besser“, sagt Fachberaterin Goss. Beeren und Co. gibt Haarspray Glanz. Außerdem schützt es vor allzu raschem Verfall. Die grünen Zweige sollten allerdings nicht besprüht werden. Beeren und andere kleinteilige Verzierungen kommen am besten zu kleinen Sträußchen gebunden an den Kranz. Aus Moos lassen sich weiche Kugeln formen und mit Draht oder Stroh umwickeln.

Welches Grün eignet sich für einen Adventskranz?

Der Adventskranz lässt sich aus Zweigen von vielen Pflanzen im Garten binden – nicht nur den klassischen Nadelgehölzen. „Wir nehmen gerne auch Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Lavendel und Zweige vom Roten Hartriegel“, berichtet die Gärtnerin Svenja Schwedtke aus Bornhöved. „Auch die pelzigen Knospen von Magnolien und Lärchenzweige mit Zapfen dran, um Abwechslung in den Kranz zu bringen.“

Alles, was sich eine Weile ohne Wasser hält, ist prinzipiell für Adventskränze geeignet, so die Gärtnerin. Dazu zählt der derzeit für Dekorationen so beliebte Eukalyptus. „Die duftenden, silbrig-grauen Zweige setzen attraktive Akzente im grünen Kranz.“ Alternativen sind das schlanke Laub des Olivenbaumes, Rosenzweige mit Hagebutten oder die gewundenen Triebe des Korkenzieherhasels.

Auch der gelbgrüne Lebensbaum (Thuja) und die blaugrüne Scheinzypresse (Chamaecyparis) bringen Farbabstufungen in den Kranz. „Ihre Zweige sind sehr platt und weich, sie lassen sich gut verarbeiten. In Maßen eingesetzt, tun sie dem Adventskranz durchaus gut.“ Die Eibe setzt dunkelgrüne Akzente. „Im Prinzip können Sie fast alles nehmen, was Sie an Wintergrünem im Garten finden, auch Mahonien oder Kirschlorbeer“, sagt Schwedkte.

Welches Grün eignet sich nicht für einen Adventskranz?

Die Gärtnerin rät für Dekorationen im Wohnraum vom Buchs ab, denn er riecht etwas streng. Und Wacholder sei zu stachelig zum Verarbeiten. Auch von der Fichte im Garten ist Schwedtke zum Kranzbinden wenig begeistert: „Ein Fichtenzweig ist sehr stachelig, den mag man nicht verarbeiten und außerdem verliert er in der Wärme schnell die Nadeln.“ Gleiches gilt für ein typisches Weihnachtsgrün: die Stechpalme. „Wie der Name schon sagt, ist das Binden mit Ilexzweigen kein Vergnügen.“

Wie sichert man die Kerzen auf dem Adventskranz vor Kindern?

Andreas Kalbitz, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“, empfiehlt, Kindern altersgerecht zu erklären, worauf sie achten müssen. „Erst ab dem Grundschulalter entwickeln Kinder ein Gefahrenbewusstsein.“ Kerzen sollten nie auf einem Tischläufer stehen, denn der ist schnell runtergezogen vom Tisch. Besser: eine nicht brennbare Unterlage, auf dem der Kranz stabil steht. Und: Kinder sollten niemals mit brennenden Kerzen allein im Raum sein.

(mba/dpa)
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