Steuererklärungen und Versicherungspolicen Verbraucherinformationen überfordern Deutsche

Berlin · Ob die Inhaltsstoffe auf dem Joghurtbecher oder das Kleingedruckte bei einer Versicherungspolice: Verbraucher verstehen einer Studie zufolge zunehmend Bahnhof.

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Foto: ddp

"Jedem dritten Bürger begegnen im Alltag sehr häufig schwer verständliche Informationen", sagte Forsa-Geschäftsführer Joachim Koschnicke bei der Vorstellung einer Studie im Auftrag der Ergo-Versicherung. Dabei seien ältere Menschen häufiger überfordert als junge.

Forsa befragte im November und Dezember 2011 insgesamt 2600 Bürger über 18 Jahren in mehreren Bundesländern. Die Meinungsforscher fragten nach der Verständlichkeit von Informationen aus verschiedenen Lebensbereichen: Geldanlagen, Lebensmittel, Medizin, Mobilfunk, Steuern, Strom und Versicherungen.

Steuererklärung besonders unverständlich

Rund 40 Prozent der Befragten über 60 gab demnach an, häufig oder sehr häufig mit "schwer verständlichen Informationen" im Alltag konfrontiert zu sein. Bei den 45- bis 59-Jährigen waren es 37 Prozent, bei den 30- bis 44-Jährigen 27 Prozent und bei den 18- bis 29-Jährigen 21 Prozent.

Den Spitzenplatz in Sachen Unverständlichkeit nahm demnach die Steuererklärung ein, gefolgt von Produktinformationen von Banken und Versicherungen. Nur fünf bis sechs Prozent der Befragten konnten die Formblätter verstehen, zwischen 28 und 35 Prozent waren der Auffassung, dass "nur Experten" die Verbraucherinformation verstehen könnten. Informationen zu Arzneimitteln wurden erstaunlicherweise von mehr als einem Drittel der Befragten als verständlich gewertet.

Gefragt wurde auch nach den vermuteten Ursachen für den Mangel an Verständlichkeit: Bei Versicherungen und Lebensmittelverpackungen mutmaßte mehr als die Hälfte der Befragten, dass diese absichtlich unverständlich formuliert seien. Bei Steuerunterlagen und Beipackzetteln unterstellten dies jeweils nur 16 bis 17 Prozent.

(AFP)
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