Stiftung Warentest Schimmelpilz in Nuss-Nougat-Creme
Berlin · Stiftung Warentest hat 21 Brotaufstriche untersucht - die meisten entgielten Spuren von Schimmelpilzen. Der ganze Test im Überblick.
Bei der Qualität von Nuss-Nougat-Cremes gibt es nur wenige Ausreißer nach unten: In einem Test der Stiftung Warentest haben die meisten Produkte jetzt die Noten "gut" oder "befriedigend" erhalten. In 16 der 21 Cremes wurden allerdings schädliche Aflatoxine gefunden. Diese werden durch Schimmelpilze gebildet, die entstehen, wenn Nüsse falsch gelagert oder nicht richtig getrocknet werden. Der EU-Grenzwert wurde aber in keinem der Aufstriche überschritten.
Stiftung Warentest vergab sechs Mal die Note "gut", zwölf Mal ein "befriedigend" und ein Mal ein "ausreichend" sowie zwei Mal das Urteil "mangelhaft". Eine Creme wurde wegen Schadstoffen abgewertet, die andere war nicht wie angegeben milch- und laktosefrei, heißt es in der Zeitschrift "test" (Ausgabe 4/2016). Gewinner war Nutella, das in der sensorischen Beurteilung sehr gut abschnitt.
Die Höhe des Aflatoxin-Gehalts in den getesteten Nuss-Nougat-Cremes könne auf die schlechte Ernte 2014 zurückzuführen sein, sagte Projektleiter Jochen Wettach von der Stiftung Warentest gestern. Die Bildung von Aflatoxinen sei bei Nüssen nicht immer vermeidbar. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft Aflatoxine als krebserregend ein. "Alles, was schimmeln kann, kann theoretisch Aflatoxine bilden", erklärte Wettach. Eine Ausnahme sei der Schimmelkäse, "der ist clean". In Getreideprodukten zum Beispiel können die Toxine ebenfalls enthalten sein.
Für Verbraucher bedeutet das, von den belasteten Produkten so wenig wie möglich zu sich zu nehmen. Ganz auf Null bringen lassen sich die Aflatoxine in Lebensmitteln nicht, doch Hersteller könnten noch stärker daran arbeiten, den Gehalt zu reduzieren, sagte Wettach. "Man sollte sich da nicht zu sehr kirre machen als Verbraucher." Ab und zu dürfe man sein Brötchen schon mit Nuss-Nougat-Creme essen.
