Nur ein Discounter-Produkt „gut“ Jede dritte Apfelschorle fällt im Test durch

Berlin/München · Apfelsaft hat fast genauso viel Zucker wie Cola. Deshalb greifen viele zur Apfelschorle. Doch bei der Stiftung Warentest konnten viele Fertigschorlen nicht überzeugen. Besser ist es, sie selbst zu mischen - oder zum alternativen Durstlöscher zu greifen.

So bewertet Stiftung Warentest 21 Apfelschorlen
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Foto: dpa-tmn/Robert Günther

Apfelsaftschorlen gelten als gesunde Durstlöscher - rund jede dritte fällt im Test aber durch. Fast alle Fertigschorlen geben Anlass zur Kritik, lautet das Fazit der Stiftung Warentest. Sie hat 24 Schorlen untersucht, davon erhielten sieben die Note „mangelhaft“ („test“-Ausgabe 4/2019).

Bei vielen Anbietern hapert es demnach an der Saftqualität: Mal hat er zu wenig Aroma, mal stammt der Saft aus verdorbenen oder unreifen Äpfeln. Oder die Tester stört eine unsaubere Verarbeitung. Auch wenn an der im Vergleich teuren Zutat „natürliches Aroma“ gespart wird, führt das zu Punktabzug.

Von den untersuchten Schorlen schafft nur eine ein gutes Gesamturteil: Wiesgart von Aldi Nord. Mit 39 Cent pro Liter zählte das Getränk mit Apfelsaft aus Konzentrat zu den günstigsten im Test. Im Geschmack erzielte die naturtrübe Bioschorle Proviant aus Direktsaft für drei Euro pro Liter die Bestnote. Die Tester bemängelten allerdings ein unübersichtliches Etikett, so kam der Geschmackssieger am Ende nur auf ein „Befriedigend“.

Die Tester empfehlen, Fertigschorlen nur ab und zu zu trinken, und verweisen dabei auf die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Besser sei es, sie selbst zu mischen, vor allem um Zucker zu sparen. Denn in einem halben Liter Fertigschorle stecken immerhin noch bis zu neun Zuckerwürfel.

Ernährungswissenschaftlerin Monika Bischoff vom Zentrum für Ernährungsmedizin und Prävention in München rät, einen guten Apfelsaft, der auf 100 ml nicht mehr als 45 Kalorien hat, mit Wasser im Verhältnis 1:3 zu mischen. „Damit hat man eine gute isotonische Flüssigkeit. Deren Teilchen haben die gleiche Zusammensetzung wie Blutplasma und werden so vom Körper schnell aufgenommen“, erklärt Bischoff den Vorteil von Apfelsaftschorle.

 Überschwappende Apfelschorle (Symbolfoto).

Überschwappende Apfelschorle (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Robert Günther

Die Wissenschaftlerin hat noch einen Tipp als alternativen Durstlöscher, gerade bei sportlichen Aktivitäten: „Alkoholfreies Weißbier ist ebenfalls isotonisch, hat noch weniger Kalorien als Äpfel und dafür mehr B-Vitamine.“

(cpas/dpa)
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