Stiftung Warentest Welche Eigenmarken eine gute Alternative zu Markenprodukten sind

Düsseldorf · Viele Menschen müssen derzeit sparen, auch im Supermarkt. Der Griff zu günstigen Eigenmarken bedeutet dabei aber kaum Qualitätsverlust, wie die Stiftung Warentest bekannt gibt. Wann sich No-Name-Produkte lohnen.

 Eigenmarken von Supermärkten haben laut Stiftung Warentest häufig die gleiche Qualität wie Markenprodukte. (Symbolbild)

Eigenmarken von Supermärkten haben laut Stiftung Warentest häufig die gleiche Qualität wie Markenprodukte. (Symbolbild)

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Wenn Verbraucher zu Eigenmarken wie „Ja“ oder „Gut und Günstig“ statt zum Markenprodukt greifen, macht das einen Unterschied im Preis, aber selten in der Produktqualität. In einer Studie vergleicht Stiftung Warentest Lebensmittel von Hausmarken deutscher Supermärkte mit in der Regel teureren Markenprodukten. Über 1400 Produkte wurden von Juli 2018 bis November 2022 geprüft und verglichen. Unterm Strich erhalten die Handelsmarken die Bewertung „gut“ (2,8), die Markenprodukte die nur geringfügig bessere Wertung „gut“ (2,7). Mit Blick auf einige Produkte gibt es aber dennoch Qualitätsunterschiede.

Die Prüfer testeten Produkte aus der gesamten Palette des Angebots der Ketten Lidl, Aldi (Nord und Süd), Edeka und Rewe – von Getränken über Fleisch bis hin zu Smoothies, Kaffeebohnen und Tofu. Würde man die gleichen 25 Produkte in Marken- und Eigenmarkenproduktion kaufen, würde ein Einkauf nur mit Eigenmarken 75,60 Euro kosten. Für einen Einkauf mit Markenprodukten müssten 115,08 Euro gezahlt werden, ein Mehr von knapp 40 Euro. Dabei schenken sich die Produkte in der Gesamtwertung der Qualität kaum etwas, in der Unterkategorie der Bio-Angebote erhielten beide Anbietergruppen beispielsweise die gleiche Note von 2,8. Trotzdem lassen sich in verschiedenen Kategorien, die bei der Stiftung Warentest für den Qualitätsvergleich herangezogen wurden, Unterschiede zwischen den Gruppen finden.

Leichte Unterschiede zwischen den Herstellergruppen gibt es bei den Kriterien „Sensorische Qualität“ und „Keime (hier ist die Eigenmarke jeweils 0,2 Punkte schlechter), „Schadstoffe“ (Eigenmarke 0,1 Punkte besser) und „Deklaration“ (Eigenmarke 0,4 Punkte besser).

Beispielsweise ein Liter Mineralwasser, der jeweils mit der Note „sehr gut“ (1,4) bewertet wurde, kostet als Markenprodukt 69 Cent. Bei der Lidl-Marke Saskia zahlen Verbraucher 17 Cent. Auch bei Kaffee gibt es kaum Qualitäts-, dafür aber Preisunterschiede. Das Kilo Jacobs-Kaffee („gut“, 2,2) kostet laut Stiftung Warentest 15,99 Euro, die gleiche Menge gibt es bei der Netto-Eigenmarke („gut“, 2,0) für 9,99 Euro. Ein besonders deutliches Beispiel ist der Vergleich von Balsamico-Essig: 250 Milliliter gibt es bei der Kaufland-Eigenmarke für 75 Cent, für das Markenprodukt muss mehr als das Siebenfache – 5,49 Euro – gezahlt werden. Die Qualitätsunterschiede sind in diesem Vergleich dabei gering („gut“ (1,9) für das Markenprodukt, „gut“ (2,4) für die Eigenmarke).

Die Stiftung hält außerdem fest, dass es zwischen den Eigenmarkenprodukten der Supermärkte und Discounter im Großen und Ganzen keine Qualitätsunterschiede gibt. Die Urteile pendeln zwischen „gut“ (2,4) für Lidl-Marken und „befriedigend“ (2,7) bei Rewe.

Alles in allem könnten Verbraucher mit dem Griff zur Hausmarke Geld beim Einkauf sparen – „und zwar oft ohne Qualitätseinbußen“, fassen die Autoren zusammen. Sie heben dabei vor allem den Bio-Vergleich hervor, bei dem für nachgewiesen gleiche Produktqualität weniger gezahlt wird.

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