Gänsebraten, Baum und Wein So wird Weihnachten günstig

Düsseldorf · Die Tage vor Weihnachten sind kein Zuckerschlecken. Um dem Chaos zu entgehen, wäre ein Fahrplan angebracht, ein Adventskalender als To-Do-Liste. Und ein Budget. In Hektik wird oft viel Geld verplempert. Ein paar geldwerte Hinweise für die nächsten Tage.

Weihnachtsbäume aller Welt: Das sind die schönsten 2022
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Schöne Weihnachtsbäume in aller Welt

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Foto: AFP/KENA BETANCUR

Weihnachten ohne geschmückten Weihnachtsbaum ist für viele Familien kein Weihnachten. Aber auch diese Tradition bröckelt. Zwar erwartet der Bundesverband der Grünerzeuger auch in diesem Jahr einen Absatz von 26 Millionen Bäumen — bei 40,7 Millionen Haushalten eine kühne Rechnung — aber sie kann auch schief gehen. Bei Preisen zwischen 20 und 100 Euro für einen Tannenbaum (Fichte, Nobilistanne, Blaufichte, Nordmanntanne) überlegt sich so mancher, ob diese Ausgabe noch angemessen ist.

Preiswertere Alternativen bieten sich an. Hier und dort wird der schon vorhandene Adventskranz umdekoriert und mit neuen Kerzen bestückt (kostet keine zehn Euro). Nicht wenige begeistern sich inzwischen für einen künstlichen Weihnachtsbaum aus PVC. Der hat ideale Maße, ist gut gewachsen und hält ewig und drei Tage.

Bei den klassischen Weihnachtsbäumen geht der Trend seit Jahren in Richtung Qualität. Wenn schon, dann Nordmanntanne (Richtpreis in diesem Jahr 20 Euro pro Meter). Zum Vergleich: Fichte 10 bis 15 Euro pro Meter, Blaufichte 15 bis 20 Euro.

Wichtig ist, dass die Bäume möglichst frisch geschlagen sind. Wer sicher gehen und Geld sparen will, kauft direkt beim Produzenten. Überall in Deutschland gibt es nahegelegene Bauernhöfe und Land-Gärtnereien, die Weihnachtsbäume selbst anpflanzen. Und wenn man dort seinen Weihnachtsbaum mitten in der Natur selbst schlagen kann (Werkzeug wird gestellt), gestärkt durch einen Glühwein oder einen Kinderpunsch, ist das für die ganze Familie ein stimmungsvolles Vergnügen.

PVC-Weinachtsbäume umgibt nicht dieses Flair. Dafür sind sie das ganze Jahr über lieferbar (Bestellung per Katalog oder übers Internet). Es gibt sie in verschiedenen Formen, Farben (grün, weiß, disco-blau) und Größen (1,20 bis 2,70 Meter), mit und ohne Beleuchtung, aufklappbar oder in Lagerkartons. Die Preise bewegen sich zwischen 25 und 200 Euro. Das rechnet sich auf Dauer.

Einige Adressen:
www.weihnachtsbaum-discount.de
www.kunstpflanzen-discount.de
www.kunsttanne.de

Vor Jahren war es noch üblich, dass nicht verkaufte Weihnachtsbäume von gut gesinnten Händlern an Heiligabend an den Ständen stehen gelassen wurden. Wer sich keinen Christbaum leisten konnte, durfte einen der krüppligen Ladenhüter mit nach Hause nehmen. Heutzutage werden überzählige Bäume an Ort und Stelle zersägt.

Gänsebraten zum Mitnehmen

Noch nie war eine gute deutsche Weihnachtsgans so teuer wie heute. Rund 300 Prozent Preissteigerung in zehn Jahren. Da vergeht selbst begeisterten Hobbyköchen der Appetit. So mancher wird seine Speisekarte zu Weihnachten umschreiben. Und wer sich dann Not gedrungen für tiefgekühltes Geflügel entscheidet (Gans, Puter, Ente), spart viel Geld.

TK-Ware aus deutschen Landen, aus Polen und Ungarn ist preisgünstig wie immer. Auch andere Alternativen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Es ist kein Stilbruch mehr, am 1. Feiertag "auswärts" essen zu gehen. Immer mehr Restaurants folgen diesem Trend und haben über die Weihnachtsfeiertage geöffnet. Reservierung erforderlich. Auch der Gänsebraten im Gasthaus hat natürlich seinen Preis (ca. 20 bis 30 Euro pro Person). Aber ist es nicht auch ein zivilisatorischer Fortschritt, dass sich die Hausfrau zu Weihnachten nicht stundenlang in der Küche abplacken muss?

Der neueste Schrei ist die Weihnachtsgans "to go". Überall in Deutschland bieten in diesem Jahr Hotels, Restaurants, Caterer oder Metzgereien fertig gebratene Gans frei Haus oder zum Abholen. Preise ähnlich wie im Restaurant. Vier Personen 99 Euro. Bei Zustellung 10 Euro mehr. Auf Bestellung per Internet liefert www.culiartis.de aus Berlin bundesweit den Gänsebraten zu Weihnachten. Fix und fertig vorbereitet mit allem Drum und Dran, gefüllt, bratfertig gebunden, vakuumverpackt. 4,4 kg für 4 bis 6 Personen, inklusive Beilagen, komplett für 79 Euro (ohne Beilagen 69 Euro).

Dazu ein guter Schluck

Über die passenden Getränke zu den Feiertagen wird normalerweise nicht groß diskutiert. Je nach Geschmack gibt es Aperitif, Bier, Wein, Sekt, Champagner, Hochprozentiges. Das kann ins Geld gehen, muss es aber nicht. Die Getränkehersteller haben Hochsaison, die Konkurrenz ist groß, der Kunde ist König.

Noch vor Jahren gab es die edelsten Tropfen nur in ausgewählten Fachgeschäften, heute präsentieren auch Aldi, Lidl und Co. erstaunliche Qualität. "Luxus für alle" wird annonciert. Da heißt es zugreifen. Champagner Veuve Monsigny für 13,99 Euro (Aldi), Bissinger Premium Cuveé für 15,99 (Lidl). Spitzenweine wie Margaux 3. Cru Classé 2004 oder 2006 für 19,99 (Aldi), Barolo DOCG 2007 für 7,99 Euro (Lidl), Barolo 2005 Montalcino DOCG Reserva für 15,99 (Aldi).

Wettbewerber wie Rewe, Spar, Edeka, Kaiser's und wie sie alle heißen, halten mit ebenfalls tollen Angeboten dagegen. Weihnachten und Silvester können kommen.

(chk/csr)
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