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Überschuldungsreport 2011 Krankheiten führen in die Schuldenfalle

Berlin (RPO). Schwere Erkrankungen treiben Menschen in Deutschland offenbar immer häufiger in die Schuldenfalle. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf den bislang unveröffentlichten "Überschuldungsreport 2011" des Hamburger Instituts für Finanzdienstleistungen (IFF).

Schuldenatlas 2010: Fast jeder Zehnte ist überschuldet
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Foto: ddp

Demnach sind Krankheiten mittlerweile der Hauptauslöser für jede zehnte Überschuldung. Von 2005 bis zum ersten Quartal 2011 habe sich dieser Wert mehr als verdoppelt. Damit führen Erkrankungen mittlerweile fast genauso häufig zu schweren finanziellen Schwierigkeiten wie Scheidung oder Trennung (12,5 Prozent) und der fehlgeschlagene Versuch, sich selbstständig zu machen (12,1 Prozent).

Als überschuldet gilt, wer seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, ohne die eigene Grundversorgung zu gefährden. Als Anzeichen dafür gelten beispielsweise Zahlungsverzug, Kredit- und Kontokündigungen. Hochrechnungen zufolge gibt es bundesweit rund 3,15 Millionen überschuldete Haushalte.

Auswertung der Situation von 13.000 Menschen

Die Ergebnisse der jährlich erscheinenden IFF-Studie beruhen auf der Auswertung der Situation von 13.000 Menschen, die um Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle baten. Die durchschnittlichen Verpflichtungen dieser Personen seien von 31.996 Euro im Jahr 2009 auf 27.132 Euro im vergangenen Jahr gesunken. Im ersten Quartal 2011 waren es sogar nur noch 23.244 Euro.

Der Hauptgrund für eine Überschuldung bleibt dem Bericht der Zeitung zufolge allerdings weiterhin Arbeitslosigkeit. In 31,2 Prozent der Fälle war Jobverlust Hauptauslöser für finanzielle Schwierigkeiten. Übermäßiger Konsum spielte dagegen nur noch eine untergeordnete Rolle. Lediglich bei 8,2 Prozent der überschuldeten Haushalte werde ein ungezügeltes Ausgabenverhalten als Hauptauslöser gesehen. "Das Merkmal hat in der Schuldnerberatung damit lange nicht die Relevanz, die ihm in der öffentlichen Diskussion zukommt", zitiert die "Welt" aus der Studie des Hamburger Instituts.

Das größte Risiko, sich zu verschulden, tragen den Angaben zufolge weiterhin Alleinerziehende. Laut Statistik ist jede oder jeder Fünfte von ihnen überschuldet, genau 20,1 Prozent.

(KNA/sgo)
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