Stiftung Warentest Jede zweite Kindermatratze mit „mangelhaft“ bewertet

Berlin · Viele Kindermatratzen sind zu weich, der Kopf kann deshalb zu weit einsinken, so dass Kinder ersticken könnten. Bei der Stiftung Warentest fallen deshalb die Hälfte der überprüften Modelle durch.

 Schlafendes Kleinkind (Symbolfoto).

Schlafendes Kleinkind (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Mascha Brichta

Jede zweite Matratze für Kinder und Babys ist mangelhaft: Viele Modelle sind zu weich, moniert die Stiftung Warentest. Sinkt der Kopf des Kindes zu weit ein, kann es ersticken. Außerdem nimmt man an, dass zu weiche Matratzen eine Rolle beim plötzlichen Kindstod spielen können.

Insgesamt wurden 14 Matratzen getestet, davon schneiden 7 mit „mangelhaft“ ab. Auch der Preis ist kein Kriterium: Unter anderem fällt eine der teuersten Matratzen für rund 180 Euro durch. Überprüft wurden Modelle der Größe 70 mal 140 Zentimeter.

Der Testsieger Jonas vom Dänischen Bettenlager ist dagegen schon für 90 Euro zu haben, auch Skönast von Ikea für 70 Euro wurde mit „gut“ bewertet. Ebenfalls gut: Modell Lena von Hessnatur (179 Euro), Kati Plus von Prolana (159 Euro) sowie Sara von Paradies (129 Euro). Zwei weitere Matratzen schneiden „befriedigend“ ab, alle weiteren sind mangelhaft.

Seit Herbst 2017 regelt eine Norm, ob eine Kindermatratze sicher ist oder nicht. Entscheidend ist hierfür der Kugeltest: Er simuliert, was passieren kann, wenn sich Kinder auf den Bauch drehen und der Kopf in die Matratze einsinkt. Sinkt die Kugel zu weit ein, würde auch der Kopf eines Kindes zu tief einsinken - es könnte im schlimmsten Fall ersticken.

Weiche Matratzen gelten außerdem als einer der Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod. Die genauen Ursachen sind unklar. Experten vermuten aber, dass sich vor dem Gesicht kohlendioxidreiche Luft sammelt, die das Kind einatmet, wenn es auf dem Bauch liegt. Das kann zu Sauerstoffmangel führen. Die Empfehlung lautet daher: Babys immer auf dem Rücken schlafen lassen. Auch die Seitenlage ist nicht zu empfehlen, weil sich das Kleine im Schlaf auf den Bauch drehen könnte.

Was Eltern außerdem für einen sicheren Schlaf tun können: Das Kind im Schlafsack ohne Kissen hinlegen. Eine Decke kann über den Kopf rutschen und zu Überwärmung und Sauerstoffmangel führen. Wichtig beim Schlafsack ist, dass der Kopf nicht darin verschwinden kann. Auch Kuscheltiere und Bettumrandungen, sogenannte Nestchen, gehören nicht ins Babybett.

Außerdem gilt Rauchen als großes Risiko für den plötzlichen Kindstod. Eltern sollten deshalb zum Schutz ihres Kindes darauf verzichten.

(felt/dpa)
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