Geldfälscher Immer mehr falsche Fuffziger im Umlauf

Frankfurt/M. · Geldfälscher haben Hochkonjunktur: Die Zahl der Fälschungen in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent gestiegen. Die Bundesbank registrierte 25 000 falsche Euro-Banknoten mit einem Nennwert von 1,5 Millionen Euro.

Woran erkenne ich "falsche Fuffziger"?
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Foto: ddp

Europaweit hingegen ist die Zahl der Blüten zurückgegangen auf 331.000 (minus 6,2 Prozent). Der Anstieg in Deutschland beunruhigt die Bundesbank allerdings nicht. "Der gestiegene Schaden ist zwar bedauerlich, das Falschgeldaufkommen in Deutschland bleibt aber auf einem niedrigen Niveau", sagt Carl-Ludwig Thiele, Bundesbank-Vorstand für Bargeld. "Man muss statistisch fast 2000 Jahre alt werden, um einmal mit einer gefälschten Banknote in Berührung zu kommen."

Was wird gefälscht? Vor allem 20er (29 Prozent) und 50er (50 Prozent), weil sich kleinere Scheine kaum lohnen und die größeren sensibler kontrolliert werden. Auch Münzen werden gefälscht in den Stückelungen 50 Cent, ein Euro und zwei Euro - sie sind kaum von echten zu unterscheiden.

Wie lässt sich Falschgeld erkennen? Durch Fühlen und Sehen. Eine echte Euro-Banknote besteht aus Baumwolle, nicht aus Papier. Auf der Vorderseite lässt sich das Kürzel für die Europäische Zentralbank in Reliefschrift ertasten. Bei den neuen Fünfern und Zehnern gilt das auch für die Striche am rechten und linken Rand und die große Wertzahl. Wird ein Schein gegen das Licht gehalten, werden Wasserzeichen, Sicherheitsfaden und die vollständige Wertzahl sichtbar. Beim Kippen eines Scheins erscheinen im Hologramm verschiedene Motive.

Was hilft nicht? Die Bundesbank warnt, Prüfstifte und UV-Lampen brächten nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis. Manche Stifte zum Beispiel zeigen bei Klopapier denselben Effekt wie bei Banknoten. "Diese Hilfsmittel sollten immer in Kombination mit anderen Prüfmethoden genutzt werden", sagt ein Bundesbank-Sprecher.

Was, wenn ich Falschgeld finde? Die Polizei informieren, den Schein abgeben. Alles andere ist strafbar. Auch wenn es weh tut: Der Nennwert wird nicht ersetzt. Deshalb sollte jede Banknote beim Einstecken geprüft werden.

(RP)
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