Urteil von Stiftung Warentest Gute Akku-Staubsauger sind immer noch teuer

Düsseldorf · Stiftung Warentest bewertet drei Modelle zum ersten Mal mit „gut“. Die günstigen Geräte überzeugen im Vergleich zwar noch nicht auf ganzer Linie, kommen aber immer näher an die Top-Marken heran.

 Besonders teure Akku-Staubsauger überzeugen im Test (Symbolbild). Doch auch sie haben noch einige Mängel.

Besonders teure Akku-Staubsauger überzeugen im Test (Symbolbild). Doch auch sie haben noch einige Mängel.

Foto: dpa-tmn/Catherine Waibel

Kabellose Staubsauger sind immer öfter im Einsatz. Stiftung Warentest hat zehn Akku-Geräte getestet. Das Ergebnis: Sie werden immer besser, aber es gibt weiterhin erhebliche Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Modellen.

Test Die Experten bewerteten die Saugkraft der verschiedenen Akku-Staubsauger auf Teppich, glattem Hartboden, Treppen, aus Ritzen, Ecken und Kanten sowie auf Polstern. Dafür setzten sie unter anderem auf eine Mischung aus Reis und Linsen. Um das Einsaugen von Tierhaaren zu simulieren, griffen die Tester auf Hunde- und Katzenhaare zurück. Es wurde auch geprüft, wie einfach sich die Auffangbehälter für Staub leeren und die Filter wechseln lassen. Auch der Stromverbrauch und die Lautstärke der Modelle fielen in das Urteil.

Sieger Drei Akku-Staubsauger bekommen von Stiftung Warentest zum aller ersten Mal das Testurteil „gut“. Die Modelle „V11 Absolute“ von Dyson (515 Euro) und „Kobold VB100“ von Vorwerk (825 Euro) stehen mit einer Gesamtnote von 2,4 an der Spitze. Etwas schlechter schneidet der Staubsauger „BBH7SIL Athlet“ der Firma Bosch ab (Note 2,5), der 500 Euro kostet. Alle Modelle haben ihre eigenen Stärken: Die beste Saugleistung hat nach Angaben der Tester das Gerät von Dyson. In Ecken und Kanten und bei der Aufnahme von grobem Schmutz hat aber auch der Testsieger Probleme. Der Staubsauger von Vorwerk überzeugt auf diesem Terrain, saugt dafür allerdings auf Teppich und Hartboden nur befriedigend. Mit dem Modell von Bosch lassen sich am besten Fasern aus dem Teppichboden oder aus Polstern aufsaugen. Auch insgesamt ist die Saugleistung etwas besser als beim teureren Gerät von Vorwerk.

Mittelfeld Drei Geräte erhalten von Stiftung Warentest ein befriedigendes Urteil. Der „Rowenta RH9574 Air Force Flex 760“ (Note 2,8) für 500 Euro und der „Miele Triflex HX1 Comfort SMLLO“ (Note 2,9) für 620 Euro liegen insgesamt relativ nah an der Spitze, überzeugen aber im Saug-Test nicht so gut wie die Konkurrenz. Zum Mittelfeld gehört auch eines der günstigeren Geräte, das von Stiftung Warentest untersucht wurde. Das Modell „DD788-1 Blade 2 Max“ von Dirt Devil (249 Euro) bekommt das Urteil „befriedigend“ (Note 3,3). Und der Akkusauger überzeugt: Auf Teppich und Hartboden kann er mit dem Testsieger von Dyson mithalten, in Ritzen saugt er sogar besser. Auf Polstern sowie in Ecken und Kanten taugt der Staubsauger nicht. Und sein Akku schneidet am schlechtesten ab.

Foto: FOTOS: ISTOCK, HERSTELLER | GRAFIK: A. PODTSCHASKE

Verlierer Die anderen günstigen Akku-Staubsauger können mit der guten Performance des Modells von Dirt Devil nicht mithalten und liegen mit dem Testurteil „ausreichend“ am Ende der Rangliste. Dazu gehören der „Quickstick Turbo Plus“ von Thomas (200 Euro), der „VCP 4830“ von Grundig (200 Euro), der „XC8045/01 SpeedMax Pro“ von Philips (390 Euro) sowie der „QX8-1-45CR“ von AEG (230 Euro). Besonders bei der Saugleistung zeigen alle Modelle erhebliche Schwächen, am besten schneidet in dieser Disziplin noch das Modell von Thomas ab. Doch es gibt auch Lichtblicke: Alle vier Akku-Staubsauger halten bei der Handhabung mit den Top-Modellen mit. Das Gerät von Philips bekommt in dieser Kategorie sogar die beste Note im gesamten Feld. Und auch beim Akku ist er nur leicht schlechter als der Sauger von Miele, der in dieser Wertung auf Platz eins liegt.

Ausstattung Die im Test untersuchten Akku-Staubsauger unterscheiden sich in manchen Punkten voneinander. Das Modell von Vorwerk beispielsweise kommt als einziges mit einem Staubbeutel, alle anderen mit einer Plastikbox daher. Dafür kann es – genau wie das Modell von Bosch – nicht als Kleinsauger genutzt werden. Bei allen anderen Geräten lässt sich ein solch kleinerer Sauger ausklinken, mit dem zum Beispiel Ecken oder Treppen gereinigt werden können. Der Akku-Staubsauger von Miele wiederum trumpft damit auf, dass bei ihm standardmäßig ein Ersatz-Akku im Wert von 120 Euro mitgeliefert wird. Das verdoppelt nicht nur die Akkulaufzeit, sondern hilft auch beim Sparen. Bei anderen Saugern kostet ein solcher Ersatz-Akku zwischen 69 und 206 Euro.

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