Fipronil-Skandal in NRW Gelsenkirchener Großhändler verkaufte 43.000 belastete Eier

Gelsenkirchen · Ein türkischer Großhändler aus Gelsenkirchen hat 43.000 Eier aus den mit Fipronil belasteten Betrieben in den Niederlanden aufgekauft – und sie an türkische Einzelhändler im Umkreis der Stadt weiterverkauft.

 Zerstörte Eier in den Niederlanden, die mit Fipronil belastet waren.

Zerstörte Eier in den Niederlanden, die mit Fipronil belastet waren.

Foto: dpa, sab

Ein türkischer Großhändler aus Gelsenkirchen hat 43.000 Eier aus den mit Fipronil belasteten Betrieben in den Niederlanden aufgekauft — und sie an türkische Einzelhändler im Umkreis der Stadt weiterverkauft.

Wie ein Sprecher der Stadt bestätigte, hatte Gelsenkirchen am Dienstag eine entsprechende EU-Schnellmeldung erhalten. Dementsprechend habe man die Handelswege nachgeprüft: Es handele sich dabei um Eier, die am 24. Juli gelegt worden sind und noch bis Montag, 14. August, haltbar seien. Die WAZ hatte zuerst darüber berichtet.

Laut Stadtsprecher sind die betroffenen Eier aber erfahrungsgemäß nicht mehr im Handel zu finden, Verbraucher sollten dennoch nachprüfen, ob sie noch Eier mit NL-Stempel im Kühlschrank hätten und die Chargennummern prüfen.

In Gelsenkirchen gibt es keine Packstellen für Eier und auch nur vier Geflügelbetriebe, davon zwei Legebetriebe. Nach Bekanntwerden des Fipronil-Skandals wurden diese nach Angaben des Sprechers überprüft, belastete Eier wurden demnach aber nicht gefunden.

Die Verwendung von Fipronil bei Tieren, die Lebensmittel liefern, ist in der EU verboten. Es wird angenommen, dass ein belgischer Hersteller das Insektizid einem Reinigungsmittel beimengte und es an Betriebe in Belgien, den Niederlanden und Deutschland verkaufte.

Das Insektizid soll Tiere vor Flöhen, Läusen und Zecken schützen. Aus Expertensicht sind die von Fipronil-Eiern und -Produkten ausgehenden Gefahren für Verbraucher bei den bisher gemessenen Konzentrationen überschaubar. In hohen Dosen kann Fipronil für Menschen aber gefährlich sein.

(das)
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