Überlebenstrick der Navy Seals So macht man aus einer Jeans eine Schwimmweste

Düsseldorf · Ein Norddeutscher hat im Pazifik mehr als drei Stunden lang im offenen Meer überlebt – indem er seine Hose als Schwimmweste benutzt hat. So funktioniert der Trick.

 Ein Rettungsring in einem  Schwimmbadbecken (Symbolbild).

Ein Rettungsring in einem Schwimmbadbecken (Symbolbild).

Foto: dpa/Ole Spata

Allein auf hoher See, keine Rettung in Sicht. Wie schafft man es in so einer Situation zu überleben? Wenn man nicht mal eine Schwimmweste hat? Das hat der Deutsche Arne Murke vorgemacht, der vor der neuseeländischen Küste über Bord ging und sich mit einem Überlebenstrick der US-Elite-Einheit Navy Seals retten konnte.

Dazu funktionierte er seine Jeans zu einer Schwimmweste um. Diesen Lifehack sollte jeder kennen, der viel auf Kreuzfahrten, dem offenen Meer, großen Seen oder Flüssen unterwegs ist. Und so funktioniert er.

1. Die Hose ausziehen

Das hört sich einfacher an, als es ist. Schließlich saugt sich die Hose voller Wasser, wird schwer und klebt an den Beinen. Daneben muss man Schwimmbewegungen machen, um nicht unterzugehen. Daher: Ruhe bewahren und die Hose langsam und schrittweise ausziehen.

2. Die Hosenbeine verknoten

An den Knöcheln werden die die beiden Hosenbeine zusammengeknotet. Am besten einen Doppelknoten machen, damit es auch wirklich hält. An dieser Stelle darf später keine Luft austreten. Außerdem wichtig: Den Hosenschlitz schließen.

3. Die Hose mit Luft befüllen

Es gibt verschiedene Methoden, um Luft in die improvisierte Schwimmweste zu bekommen. Was bei allen gilt: Sobald genug Luft in der Hose ist, sollte sie mit den Händen am Bund zusammengedrückt werden, damit keine Luft entweicht.

  • Bei Möglichkeit eins sollte man möglichst aufrecht im Wasser stehen. Dann die Hose am Bund fassen und hinter den Rücken halten. Anschließend ruckartig von hinten nach vorne über den Kopf und unter die Wasseroberfläche ziehen. Die Hosenbeine blähen sich auf.
  • Etwas länger dauert das „Reinschlagen“ von Luft. Die Hose wird wieder am Bund gefasst. Dieses Mal jedoch mit nur einer Hand und mit ausgestrecktem Arm vor dem Oberkörper. Mit der anderen Hand wird flach und ruckartig ins Wasser geschlagen. Und zwar in Richtung Hosenöffnung, sodass die Luft hinein gepresst wird. Weil die Hose nass ist, kann die Luft nicht nach oben entweichen und die Hosenbeine pumpen sich langsam auf.
  • Möglichkeit drei ist nur etwas für erfahrene Schwimmer mit genug Kraftreserven. Dazu wird die Hose mit dem Bund nach unten zeigend unter Wasser gehalten. Anschließend holt man tief Luft, taucht unter die Hose und pustet den Atem von unten in die Hose hinein. Diesen Vorgang mehrfach wiederholen bis die Hosenbeine aufgebläht sind.

4. Die Schwimmweste anlegen

Der Hosenbund bleibt unter Wasser, wird mit einer Hand zusammengehalten. Am besten zeigt dabei der Hosenschlitz nach unten beziehungsweise Richtung Körper – so kann weniger Luft entweichen. Dann steckt man den Kopf zwischen den Hosenbeinen hindurch, sodass sich der Doppelknoten im Nacken befindet. Die mit Luft befüllten Hosenbeine gehen über die Schultern und den Oberkörper. Fertig ist die improvisierte Schwimmweste.

Hilfreich ist es, die Beine anzuwinkeln und das Körpergewicht etwas nach hinten zu verlagern. So kann man mehrere Stunden im Wasser treiben ohne unterzugehen. Bei Bedarf kann man mit einer der drei Methoden noch einmal Luft nachfüllen. Das „Reinschlagen“ funktioniert auch noch mit bereits angelegter Schwimmweste.

(kron)
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