Abschaltung alter Atommeiler Strompreis könnte um 1,4 Prozent steigen

München (RPO). Die Abschaltung der sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke lässt die Strompreise im laufenden Jahr einem Medienbericht zufolge moderat ansteigen. Sollten die Meiler nicht mehr ans Netz gehen, werde der Preis für Haushaltsstrom voraussichtlich um 1,4 Prozent steigen, berichtete eine Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Dies entspreche rund 0,3 Cent je Kilowattstunde.

Grund für den Anstieg sei ein um rund sechs Prozent höherer Börsenpreis für Strom, hieß es in der "Süddeutschen Zeitung" weiter. Dieser mache aber nur ein Viertel des Strompreises aus. Auch dämpfe der höhere Börsenpreis die Umlage für erneuerbare Energien, was wiederum den Strompreisanstieg abschwäche.

Die Bundesregierung hatte nach der Katastrophe vom 11. März im japanischen Fukushima eine dreimonatige Abschaltung der sieben ältesten Atomkraftwerke in Deutschland verfügt. Am Mittwoch räumte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) Sicherheitsmängel an den Anlagen in Katastrophenfällen ein.

Ökostrom ist in der letzten Zeit günstiger geworden

Die Verbraucherzentrale in NRW macht auf ihrer Internetseite auf den Wandel in der Preisentwicklung beim Ökostrom aufmerksam. So sei zertifizierter Ökostrom in den zurückliegenden Jahren oft etwa 10 bis 15 Prozent teurer als Normalstrom gewesen. Doch sei dieser Nachteil weitgehend weggefallen.

Vielerorts seien Verbraucher inzwischen in der Lage, ein Ökostromangebot auswählen, das nachweislich einen positiven Umwelteffekt habe und trotzdem preiswerter sei als das Grundversorgungsangebot des örtlichen Stromanbieters.

Auch auf die Möglichkeit gemischter Angebote ist nach der Einschätzung von Verbraucherschützern erwägenswert. So sei der sparsame Verbrauch von Normalstrom ohne weiteres mit dem Bezug von zertifiziertem Ökostrom vereinbar, um etwa Restbedarf zu decken. Für den einzelnen Verbraucher lohnt sich daher immer ein Vergleich der marktgängigen Angebote.

(AFP)
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