Zahnbürste und Seifenlauge So bleiben Fugen sauber

Berlin (rpo). Bäder und Küchen haben einiges zu ertragen. Da kann es mit der Zeit passieren, dass gerade die Fugen zwischen den Fliesen nicht mehr schön anzuschauen sind. Schmutzreste, Gilb oder sogar kleine Schimmelflecken können sich in den Fugen einnisten. Um Abhilfe zu schaffen, ist meistens keine aufwändige Sanierung notwendig.

Verdreckte, grau gewordene Fugen können mit einer alten Zahnbürste und einem üblichen Haushaltsreiniger oder mit milder Seifenlauge gesäubert werden. Dabei lassen sich, wenn die Verschmutzung nicht zu stark war, meist gute Ergebnisse erzielen, heißt es bei der Stiftung Warentest in Berlin. Zum Schluss sollten die Fliesen mit kaltem Wasser abgespült und mit einem trockenen, fusselfreien Lappen abgewischt werden.

"Für Zementfugen sind säurehaltige Reiniger ungeeignet, weil Zement säureempfindlich ist", warnt Bernd Irrgang vom Baustoffhersteller Knauf in Iphofen (Bayern). Es besteht die Gefahr, dass Zementfugen auf Dauer rau werden und Schaden nehmen.

Ist die Beschädigung nicht allzu groß, kann sie in der Regel aber vergleichsweise schnell und einfach behoben werden: "Kleine Schäden oder Dübellöcher in Fliesenfugen lassen sich mit fertigem Fliesenmörtel aus der Tube leicht reparieren", sagt Andrea Arlt vom Hersteller Molto in Hilden (Nordrhein-Westfalen). Die Fugenmasse wird - wie Zahnpasta - direkt in die schadhafte Fuge gedrückt. Überstehende Masse sollte mit einem Gummispachtel vorsichtig entfernt und die Fliese vor dem Trocknen mit einem feuchten Schwamm abgewischt werden.

Spezialfarbe hilft

Bei völlig heruntergekommenen Fugen nutzt aber oft weder Putzen noch Spachteln noch etwas. "In diesen Fällen bietet es sich an, angegriffene Fugen mit Spezialfarbe aufzufrischen", sagt Irrgang. Die Fugen müssen dafür allerdings frei von losen Teilen sein und vor dem Streichen gründlich gereinigt werden. Auf Fettrückständen beispielsweise haftet die Farbe nicht.

Schwarze Fliesen- und Silikonfugen sind aber nicht nur ein optisches Problem. Oft handelt es sich um einen Befall mit Schimmelpilzen, die die Gesundheit gefährden können. Schimmelige Fugen im Bad können mit Wasserstoffperoxid oder Chlorbleichlauge behandelt werden, rät Sonja Berger vom Forschungs- und Prüfinstitut für Facility Management in Metzingen (Baden-Württemberg). Diese Reinigungsmittel gibt es in der Apotheke. Sie töten nicht nur den Schimmel ab, sondern bleichen auch die Fuge wieder weiß.

Regelmäßiges Lüften

"Beim Arbeiten mit Chlorreinigern sollten Heimwerker besonders auf ihre Sicherheit achten", warnt Berger. Es besteht beim gleichzeitigen Arbeiten mit chlorhaltigen und sauren Reinigern - etwa Putzmitteln für die Toilette - die Gefahr, dass sich gefährliches Chlorgas bildet. Von vornherein die bessere Lösung ist es, Schimmelpilzbildung in Fugen vorzubeugen. Dazu gehört regelmäßiges ausgiebiges Lüften mit weit geöffnetem Fenster.

Ist der Schimmelpilz schon tief in die Fuge eingedrungen, hilft nur noch Auskratzen und Neuverfugen - auch bei Silikonfugen. "Diese elastischen Fugen müssen immer mit einem Cuter-Messer oder einem so genannten Fliesenhai herausgeschnitten werden", erklärt Robert Engelhardt von der Deutschen Heimwerker Akademie (DHA) in Leonberg. Silikonreste in der Fuge sollten mit Silikonentferner behandelt und anschließend mit einem weichen Tuch weggewischt werden.

Fliesen abkleben

"Vor dem Anbringen der Silikonfuge klebt man die Fugenkante mit Klebeband ab, um ein Verschmutzen der Fliesen zu verhindern", sagt Engelhardt. Die Kartuschenspitze wird schräg angeschnitten und so der Fugenbreite angepasst. Der Silikonfaden darf nur an zwei Seiten und nicht am Untergrund haften. Ansonsten reißt das Silikon später von den Wänden ab. Daher wird vor dem Silikonisieren ein spezielles Band, das ein Haften am Untergrund verhindert, in die Fuge gelegt.

"Nach dem Einspritzen der Masse sollte die Fuge mit einer Wasser-Spülmittelmischung aus einer Blumenspritze besprüht werden", erläutert Engelhardt. Danach wird mit dem Finger die Fuge nachgefahren, um sie schön glatt zu bekommen. Das Spülmittel sollte möglichst farblos sein, so lassen sich Verfärbungen verhindern. Zum Abschluss muss der Klebestreifen sofort entfernt werden, da sonst der Rand nicht exakt gelingt.

(gms)
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