Millionenverluste Sind Riester-Sparer gut beraten?

Berlin (RPO). Wegen ineffizienter Verträge und überzogener Gebühren verlieren Bankkunden und Riester-Sparer nach Angaben von Verbraucherschützern jedes Jahr 700 Millionen Euro. Deshalb müsse der Verbraucherschutz in der Finanzaufsicht verankert werden. Das forderte der Bundesverband der Verbraucherzentralen und die Stiftung Warentest am Mittwoch in Berlin.

Die wichtigsten Fragen zur Riester-Rente
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Vernünftige Gesetze reichten nicht, erklärte der Chefredakteur der Zeitschrift "Finanztest". "Die Einhaltung der Gesetze muss gerade auch bei Finanzprodukten kontrolliert werden."

Nach neuen Vergleichen der Stiftung Warentest sind viele Riester-Produkte zur staatlich geförderten privaten Altersvorsorge zu teuer. Bezogen auf die bis 2009 gezahlten staatlichen Zulagen von gut sechs Milliarden Euro sei den Verbrauchern ein Verlust von 115 Millionen Euro entstanden.

Ärgerlich seien auch allgemein überhöhte Dispozinsen, hieß es weiter. Von September 2008 bis Februar 2010 seit der Leitzins der Europäischen Zentralbank von 4,25 Prozent auf einen Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum sanken die Überziehungskredite der Banken von 11,98 Prozent auf 10,28 Prozent. Bezogen auf die Differenz zwischen der Absenkung des Leitzinses und des Zinssatzes für Überziehungen entstehe den privaten Kontoinhabern jedes Jahr ein Verlust von etwa 650 Millionen Euro.

Immens sind den Angaben zufolge auch die Schäden durch die Gebühren für Abhebungen von Bargeld. Nach Schätzungen von Verbraucherzentrale und Stiftung Warentest wird in Deutschland pro Jahr 20 Millionen mal pro Jahr Geld an Automaten fremder Institute gezogen. Im Schnitt koste eine derartige Fremdabhebung sieben Euro, denen tatsächliche Kosten für die Banken in Höhe von zwei Euro gegenüberstünden. Hochgerechnet auf alle Transaktionen würden den Verbrauchern auf diese Art 100 Millionen Euro entgehen.

(RTR/born)
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