Finanztest untersucht Die Riester-Rente im Test

Düsseldorf (RP). Viele Riester-Sparpläne bieten mit zwei Prozent Zinsen derzeit nur eine mickrige Rendite. Dennoch ist das unkomplizierte Produkt eine solide Altersvorsorge, sagen die Experten von Finanztest, die 65 Angebote untersucht haben.

Die wichtigsten Fragen zur Riester-Rente
Infos

Die wichtigsten Fragen zur Riester-Rente

Infos
Foto: AP

Wie funktioniert das Produkt?

Der Riester-Banksparplan ist eine übersichtliche und sichere Alternative zur Riester-Versicherung. Der Sparer zahlt dabei bis zu vier Prozent seines Vorjahreseinkommens, maximal aber 2100 Euro in den Sparplan ein. Vom Staat gibt es dann eine Grundzulage von 154 Euro und für jedes Kind weitere 185 Euro pro Jahr — ab Geburtsjahr 2008 sogar 300 Euro. Zu Beginn der Auszahlphase wird dann eine Sofortrente gegen Einmalbeitrag oder ein Auszahlplan bis zum 85. Lebensjahr abgeschlossen.

Abschlussgebühren?

Riester-Banksparpläne werden ähnlich, wie Festgeld oder Tagesgeld mit einem marktüblichen Zinssatz verzinst. Da für einen Riester-Banksparplan in der Regel nur niedrige oder gar keine Abschlusskosten oder Kontoführungsgebühren anfallen, fließen die Sparraten, anders als bei einer Versicherung, von Anfang an vollständig in die Altersvorsorge ein. Das ist auch der Grund, warum vergleichsweise wenige Banken solche Verträge anbieten. Die Margen für Kreditinstitute sind im Vergleich zur Riesterversicherung äußerst niedrig.

Verzinsung?

Zurzeit bieten alle getesteten Produkte einen sehr niedrigen Zinssatz. Dennoch kann ein Banksparplan laut Warentest eine gute Rendite abwerfen. Die Zinsen befinden sich zwischen 0,4 und rund 2,5 Prozent. Anleger sollten darauf achten, welcher Referenzzins den jeweiligen Angeboten zugrunde liegt. Steigt oder fällt der Referenzzins, verbessert oder verschlechtert sich auch die Rendite. Bei den meisten Sparplänen dient die Umlaufrendite als Referenzzins. Die Umlaufrendite wird aus der Rendite verschiedener Bundeswertpapiere täglich errechnet. Sie wird börsentäglich auf der ersten Wirtschaftsseite dieser Zeitung ausgewiesen und kann leicht verfolgt werden. Diese Maßgröße liegt derzeit bei knapp über zwei Prozent. Allerdings lag sie in den 90er Jahren beispielsweise bei acht Prozent. Niemand weiß, wie sich die Zinsen entwickeln. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass auf Niedrigzinsphasen immer wieder Perioden mit höheren Zinsen folgen. Von Produkten, die sich nicht an einer öffentlichen Kennziffer wie Umlaufrendite oder Mindestverzinsung von Lebensversicherungen halten, sollten Anleger laut Warentest die Finger lassen.

Für wen lohnt der Sparplan?

Warentest empfiehlt das Produkt speziell für Kunden ab 40 und Menschen, die generell über den Kauf einer Immobilie nachdenken. Ein Wechsel zu Riester-Baudarlehen oder -Bausparen ist möglich. Dabei gibt es eine Mindestgarantie zu Rentenbeginn für eingezahlte Beiträge plus Zulagen.

Wie wurde getestet?

Es wurde ein fiktiver Mustervertrag mit Bundesanleihen gebildet. Je kleiner der ausgewiesene Abstand (s. Tabelle), desto besser. Ein Renditeabstand von 0,5 ist laut Warentest prima, 1,0 Prozentpunkte seien aber ebenfalls durchaus noch akzeptabel.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort