Anleitungen der Hersteller beachten Mikrowellengeräte - schön und praktisch

Gießen/Berlin/Frankfurt/Main (rpo). Was wären Haushalte ohne Mikrowelle? Schnell ist die warme Mahlzeit zubereitet, egal, ob Tiefkühlkost oder der Rest vom Vortag. Mikrowellengeräte gibt es in verschiedenen Preisklassen, mit und ohne Grillfunktion - eben für jeden Geldbeutel das richtige Gerät.

Die Vorteile von Mikrowellengeräten überzeugen - vor allem in Haushalten mit wenigen regelmäßigen Essern. In zwei von drei Haushalten steht inzwischen ein Mikrowellengerät. Je nach Bedarf beträgt das Volumen zwischen neun und 34 Litern. Das Gerät wird eingebaut, an die Wand gehängt oder einfach auf die Arbeitsplatte gestellt.

Wer nur auftauen, wärmen und kochen will, für den reicht ein einfaches Solomikrowellengerät allemal. Modelle mit Grill, Heißluft oder Ober-/Unterhitze können mehr und kosten mehr. "In einem Single-Haushalt, wo kein Kuchen gebacken wird, kann ein solches Gerät durchaus den Backofen ersetzen", sagt Claudia Oberascher vom Fachverband für Energie-Marketing + -Anwendung (HEA). Doch eines muss klar sein: Auch in einem großen Gerät mit zwei Ebenen lässt sich keine Mahlzeit für vier Personen zubereiten. Für einen großen Haushalt kann es Sinn machen, einen Backofen mit integrierter Mikrowelle zu kaufen und somit das zweite Gerät zu sparen.

Stiftung Warentest hat im März diesen Jahres (test 3/2004) 14 Mikrowellengeräte mit Grill zwischen 60 und 450 Euro unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: "Auftauen und Garen können alle Fabrikate vernünftig. Enorme Unterschiede zeigen sich jedoch beim Anschaffungspreis, der Ausstattung und Bedienbarkeit, sowie der Mikrowellenverteilung und Grillfunktion."

Ungleichmäßig verteilte Mikrowellen können dazu führen, dass die Mahlzeit auf der einen Seite sehr heiß, im Kern jedoch noch kalt ist. Die Mikrowellen dringen nämlich nur einige Zentimeter tief in die Speisen ein und erwärmen von dort aus das Innere. Bei Gerichten mit einem großen Volumen entstehen so besonders große Temperaturunterschiede. "Wenn die Speisen zu wenig oder ungleichmäßig erhitzt wurden, können hygienische Probleme auftreten - beispielsweise bei Geflügel oder Speisen mit Frischei", warnt Wiebke Franz, Ökotrophologin beim Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung in Gießen. Flüssige oder breiige Speisen sollten deshalb mehrmals umgerührt werden.

Die ungleichmäßige Verteilung tritt bei Geräten auf, bei denen die Mikrowellen im so genannten Magnetron im Innern des Gerätes erzeugt werden. Die Alternative sind hochmoderne Geräte mit einem Inverter. Sie werden noch nicht von allen Herstellern angeboten und sind deutlich teurer, haben jedoch entscheidende Vorteile. ÖÖ"Die Speisen werden schneller und gleichmäßiger erwärmt, der Stromverbrauch ist geringer", informiert Haushaltsgeräteexpertin Oberascher. Außerdem ist der Inverter leichter und braucht weniger Platz im Garraum.

Enttäuscht waren die Verbraucherschützer von der Untersuchung der Grillfunktion: "Obwohl alle Geräte im Test über einen Grill verfügen, schaffen es trotzdem nicht alle, krosse Brötchen oder eine knusprige Tiefkühlpizza zuzubereiten", so ihr Urteil. "Ein wirklicher Grilleffekt gelingt demnach hauptsächlich mit einer Doppelgrillausstattung." Und die findet sich wiederum in der oberen Preiskategorie.

In Sachen Benutzerfreundlichkeit ist die Bedienleiste das entscheidende Element. Günstige Geräte werden analog mit Drehknöpfen bedient. "Achten Sie bei analogen Bedienleisten auf eine Sekundenskalierung beim Zeitschalter für die Erwärmung kleiner Mengen", empfiehlt Stiftung Warentest. Hochwertigere Geräte verfügen über eine digitale Bedienleiste mit Display und lassen sich sehr exakt programmieren.

Diverse Automatikprogramme machen sich im Alltag bezahlt. So kann mit einer Memory-Funktion für ständig wiederkehrende Vorgänge eine Zeit-/Leistungskombination eingegeben und mit einer Taste gespeichert werden. Mit einem Knopfdruck wird dann der morgendliche Kakao erhitzt. "Solche Extras kann man natürlich nur wirklich ausschöpfen, wenn man sich die Mühe macht, die Bedienungsanleitung gründlich zu studieren", betont Fachfrau Oberascher. Und die kann ziemlich kompliziert und lang sein.

Aus gesundheitlicher Sicht ist der Gebrauch von Mikrowellengeräten völlig unbedenklich: "Studien belegen, dass durch das Erwärmen von Nahrungsmitteln in der Mikrowelle nicht mehr Nährstoffe verloren gehen als bei konventionellen Erwärmungsmethoden", betont Gesundheitsexpertin Franz. Auch die häufig diskutierte Leckstrahlung, durch die auch das Gewebe des Bedieners erhitzt werden könnte, ist keinerlei Grund zur Sorge: "Kein Gerät lässt eine erhöhte Mikrowellenstrahlung nach außen", so Stiftung Warentest.

Voraussetzung für den sicheren Betrieb des Mikrowellengerätes ist allerdings, dass Herstellerangaben zu Temperatureinstellung und Garzeiten genau befolgt werden. Sobald sichtbare Mängel wie Verschleißerscheinungen an der Tür auftreten, empfiehlt sich eine Überprüfung des Gerätes durch den Kundendienst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort