IVD-Wohnkostenkarte Wohnen in München kaum teurer als in Düsseldorf

Düsseldorf · Werden Kaltmieten und lokale Durchschnittseinkommen zueinander ins Verhältnis gesetzt, sind die Wohnkosten in Berlin kaum höher als in München. Laut einer Studie des Immobilienverbandes Deutschland zahlen die Deutschen rund 20 Prozent ihres Einkommens für Miete.

IVD-Wohnkostenkarte: Wohnen in München kaum teurer als in Düsseldorf
Foto: Immobilienverband Deutschland

Die IVD-Wohnkostenkarte wurde anhand des aktuellen IVD-Wohnpreisspiegels 2011/2012 erstellt. Die Experten setzten die Wohnkosten für eine 70 Quadratmeter große Drei-Zimmer-Wohnung mittleren Wohnwerts ins Verhältnis mit lokalen Durchschnittseinkommen in den zehn größten Städten Deutschlands — darunter Köln, Düsseldorf, Hamburg und Berlin.

Die Untersuchung der zehn Großstädte ergab, dass im Bundesdurchschnitt zwischen 19,8 und 23,7 Prozent des Einkommens für die Miete bezahlt wird. "So manches Schreckensbild wird durch die Wohnkostenkarte entzerrt", so IVD-Vizepräsident Jürgen Michael Schick.

Einkommen relativiert Wohnungspreise

Denn auch wenn die Nettokaltmiete pro Quadratmeter in München bei 10,7 Euro liegt und im Vergleich mit 6,20 Euro in Berlin besonders hoch erscheint, wird dieser Wert durch das durchschnittlich höhere Einkommen der Mieter in München relativiert.

Das liegt in Bayern bei 3858 Euro und in Berlin bei 2601 Euro. "Aufgrund des viel höheren Münchener Durchschnittseinkommens belastet die monatliche Mietzahlungen die Münchener kaum mehr als die Berliner: In Berlin beträgt die durchschnittliche Wohnkostenbelastung 23 Prozent und in München 23,7 Prozent." In München zu wohnen ist also nicht so unerschwinglich, wie viele glauben.

Ein etwas größeres Gefälle liegt zwischen Köln und Düsseldorf. Während in der Domstadt etwa 21 Prozent des Einkommens in die Miete investiert werden, zahlen die Düsseldorfer nur 19,8 Prozent für Wohnkosten — in Düsseldorf ist das Nettoeinkommen aber auch mit 3841 Euro um 428 Euro höher, als das Einkommen der Kölner. Die Kaltmiete pro Quadratmeter liegt in Köln bei 7,90 Euro und in der Landeshauptstadt bei 8,50 Euro.

Auffallendes Ost-West-Gefälle: In Dresden liegen die Wohnkosten bei 21,2 Prozent — Wohnen ist dort teurer als in Düsseldorf. Die Erklärung: In Dresden beträgt die Kaltmiete für einen Quadratmeter zwar nur 5,80 Euro, dafür ist aber das Nettoeinkommen mit 2690 Euro deutlich niedriger als in der Landeshauptstadt.

(anch)
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