Gute Planung Wasserspiele: Der Traum vom Gartenteich

Regensburg (rpo). Im Wasser des Teichs spiegeln sich Gräser und Blumen, Goldfische ziehen gemächlich ihre Kreise, eine Libelle sonnt sich auf einem Blatt - Idylle und Romantik pur. Viele Gartenbesitzer träumen vom eigenen Teich. Doch bevor es soweit ist, wartet eine Menge Arbeit auf den Teichbauer.

Idyllische Gartenteiche
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Idyllische Gartenteiche

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Foto: BGL

Zunächst geht es um Fragen wie "Soll es ein individuell gestalteter Teich werden, dessen Boden Vlies und Teichfolie bedeckt?" oder "Will ich doch lieber ein Fertigteichbecken?" Für welche Variante die Entscheidung auch fällt - "die Sicherheit rund um den Teich steht an erster Stelle", betont der Buchautor und Gartenbauexperte Peter Himmelhuber.

"Gerade auf Kinder wirkt Wasser wie ein Magnet. In einer Wohnsiedlung sollte deshalb erst ein Zaun um das Grundstück gezogen werden, bevor der Teich angelegt wird", sagt der Experte. Zu kleinen Teichen im Vorgarten rät Himmelhuber nur, wenn außer den Hausbewohnern niemand Zugang hat. Alle Sicherheitsrisiken, die Teiche bergen, beschreibt der Autor in seinem Buch "Das Wassergartenbaubuch"

An welcher Stelle im Garten der Teich angelegt wird, ist eine Frage des Geschmacks und der Nutzung. Ein Schwimmteich kann direkt neben der Terrasse geplant werden, damit "man morgens aus dem Schlafzimmer direkt ins Wasser springen kann", schlägt der Fachmann vor. Ein Biotop für Tiere gehöre in eine ruhige Ecke.

Bodenbeschaffenheit beachten

Wichtig bei der Teichgestaltung ist die Bodenbeschaffenheit des Gartens. Kann man sich bei der einfacheren Fertigbeckenvariante allein auf Größe und Form konzentrieren, muss bei der Teichplanung mit Folie daran gedacht werden, dass Böden aus Lehm und Ton verdichtet werden müssen. In einem Torfboden, wie er häufig in Norddeutschland zu finden ist, ist es laut dem Experten eher ratsam, ein Becken in den Boden einzulassen. "Sonst ist das Wasser irgendwann weg - wie von einem Schwamm aufgesogen." Darum ist es auch so wichtig, die passende Teichfolie zu wählen. Himmelhuber rät zu PE-Folien, die zwar nicht ganz günstig aber sehr haltbar seien. "In meiner Lehrzeit vor 25 Jahren habe ich einen Teich mit PE-Folie gebaut und der ist jetzt noch dicht", freut er sich.

Positiv auf die "Lebenszeit" eines Teiches kann sich auch die Größe auswirken. Größere Anlagen haben eine bessere Wasserqualität, da sie nicht so vielen Schwankungen wie Wassererwärmung oder Durchfrostung ausgesetzt sind, wie der Experte erläutert. Er rät zudem zu einer Mindesttiefe von 1,20 Metern, damit sich Wasserpflanzen wie die Wurzeln der Seerose oder der Sumpfdotterblume ebenso wie Fische oder Frösche in den Wintermonaten in die tiefer gelegenen, eisfreien Zonen zurückziehen können.

Pflanzen: Weniger ist mehr

Zur Teichbepflanzung rät Himmelhuber: "Weniger ist mehr". Pflanzen und Stauden sollten im Teich lieber punktuell gesetzt werden. Schilf und Rohrkolben wuchern sehr und bilden starke Wurzeln. Um diesem Wachstum vorzubeugen, können die Stauden in Töpfen im Wasser stehen. "Eine Seerose in einem Pflanzkorb in der Teichmitte reicht völlig aus", sagt der Autor. Wichtig sei es außerdem, die Bepflanzung auf einem nährstoffarmen Substrat auszusetzen. Gartenerde oder Kompost sind Himmelhuber zufolge absolut tabu, da diese den Algenwuchs fördern. Neben fertigen Substraten, die im Baumarkt erhältlich sind, sei auch sandiger Boden eine gute Grundlage.

Wer auf Fische im Teich nicht verzichten mag, ist nach Aussagen des Fachmanns am besten mit Goldfischen oder Moderlieschen bedient. "Für einen Naturteich sind keine Fische immer am besten." Zu viele Fische fressen einen Großteil der Insekten weg und mindern so die Artenvielfalt am Gewässer.

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