Heizung und Warmwasser Stromfressern auf der Spur

Hamburg/Kaiserslautern (rpo). Nach den Gaspreisen kommen jetzt die Strompreise an die Reihe: Mehrere Versorger wollen die Entgelte zu Beginn des Jahres 2006 erhöhen. Ein Anreiz mehr also, im Haushalt Stromfresser zu entlarven und abzustellen. Insbesondere bei der Warmwasserbereitung findet sich Potenzial.

 Die Strompreise sollen steigen.

Die Strompreise sollen steigen.

Foto: ddp, ddp

So ist etwa die Warmwasserbereitung mit Strom deutlich teurer als mit Gas, erklärt Katharina Mühlstädt, Energieberaterin bei der Verbraucherzentrale Hamburg. Die beiden größten deutschen Energiekonzerne RWE und E.ON haben zum 1. Januar 2006 höhere Tarife beantragt, die Medienberichten zufolge den Strom um fünf bis sechs Prozent teurer machen werden.

Für die Warmwasserbereitung setzen Bewohner von Altbauten zwischen 10 und 20 Prozent der gesamten Energie ein, in Niedrigenergiehäusern kann der Anteil 40 Prozent und mehr ausmachen, heißt es bei der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch (ASUE) in Kaiserslautern.

Mit Gas können nach ASUE-Berechnungen die Energiekosten in diesem Bereich deutlich gesenkt werden. Wird ein Preis von 15 Cent für die Kilowattstunde Strom und 5 Cent für die Kilowattstunde Gas angesetzt, zahlen Verbraucher für das per Strom erhitzte Duschwasser durchschnittlich 25 Cent, bei Gas sind es 14 Cent. Wird das Wasser für die Wanne mit Strom erhitzt, kostet der Badespaß 61 Cent. Sorgt dagegen Gas für die Energiezufuhr, sind es 34 Cent.

Teure Durchlauferhitzer

Mieter sind laut ASUE-Geschäftsführer Bernd Utesch bei der Warmwasserbereitung häufig auf Elektro-Durchlauferhitzer angewiesen, die sehr viel Strom verbrauchen. Dies sei praktisch für den Vermieter, der nach einer kleinen Installationsmaßnahme genau abrechnen kann, aber es sei schlecht für den Mieter, der die teuren Nebenkosten bezahlen muss. Eigenheimbesitzer hätten da mehr Entscheidungsfreiheit. "Dann sollte man auf jeden Fall eher auf Gas setzen als auf Strom".

Dies macht laut Utesch auch aus Umweltschutzgründen Sinn: Wird Strom zur Wärmeerzeugung eingesetzt, gingen bis zu 60 Prozent der eingesetzten Energie verloren. "Das ist physikalischer Nonsens und muss außerdem vom Verbraucher bezahlt werden."

Auch das Heizen mit Strom gilt als besonders unwirtschaftlich. Allen, die etwa als Mieter noch auf Nachtspeicherheizungen angewiesen sind, rät Energieberaterin Mühlstädt, die Raumtemperatur eher niedrig einzustellen. "Ein Grad Raumtemperatur weniger bringt sechs Prozent Energieersparnis." Im Wohnbereich seien 20 Grad ausreichend, im Schlafzimmer und Flur 15 bis 16 Grad. Nur im Bad sollten angenehme 24 Grad herrschen.

(gms)
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