Einrichtungsstil Stil und Eleganz - Holzelemente im Bad
Stuttgart (rpo). Die Natur im Badezimmer: Eine Badewanne oder gar eine Dusche aus Holz sind in jedem Bad ein Hingucker. Mittlerweile gibt es Möglichkeiten, sich jegliche Badezimmermöbel aus Holz anfertigen zu lassen. Pflegeleicht sind nicht alle Produkte, jedoch ist jedes ein absolutes Schmuckstück. "Insgesamt ist die Bedeutung von Holz im Bad derzeit steigend", sagt Harald Schnur, Innenarchitekt aus Stuttgart. "Das liegt vor allem an seiner warmen, wohnlichen Wirkung."
Die rustikalen Badewannen und Aufsatzwaschbecken der Böttcherei Blumenberg aus Osterode bei Göttingen erinnern an die Waschzuber vergangener Zeiten. Der Boden besteht aus einer massiven Holzplatte, die Seitenwände aus einzelnen Holzpaneelen, den so genannten Dauben. "Sie werden mit einem Metallreifen umspannt", erläutert Böttcherei-Chef Karl Jens Blumenberg. "Er sorgt dafür, dass die Dauben fugenfrei dicht sind." Auf diese Weise werden seit Jahrhunderten Fässer hergestellt.
Der österreichische Hersteller Top Impex aus Villach geht in Sachen Formensprache ganz andere Wege. "Durch vielschichtige Verleimung und feinsten Schliff entstehen elliptische, körpergerechte Formen", sagt Geschäftsführer Walter Jakobitsch.
Einzelstücke aus unterschiedlichen Holzarten
Massenartikel sind die Böttcherei-Produkte nicht. Kaum ein Kunde stattet sein Bad mit Wanne, Dusche und Handwaschbecken aus Holz aus. Vielmehr ist ein einzelner Blickfang - zumeist die Wanne - gefragt. Dabei spielt auch die Größe eine Rolle. "Bei uns ist jedes Stück eine Einzelanfertigung, Sondermaße sind kein Problem", sagt Blumenberg. Die Außenmaße von Holzwannen sind bei gleichem Innenvolumen geringer als bei normalen Wannen, also auch für kleine Bäder geeignet.
"Derzeit sind ausdrucksstarke Hölzer wie Teak oder Wengé sehr modern", sagt Designer Schnur. Kombiniert mit Edelstahl oder Granit wirken sie besonders edel. Diese harten Hölzer sind zwar relativ teuer, bieten jedoch einen entscheidenden Vorteil: "Sie haben eine engere Zellstruktur und sind dadurch widerstandsfähiger und langlebiger", sagt Andreas Rauh, Möbel-Sachverständiger in Nürnberg. "Unter den Nadelhölzern ist Lärche die Holzsorte der Wahl. Sie hat selbstkonservierende Bestandteile."
Länger warmes Wasser
Holzwannen und Co. überzeugen neben der besonderen Optik durch die natürlichen Vorzüge des nachwachsenden Rohstoffs: Holz hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit. So bleibt das Wassers in der Holzwanne länger warm als in einer Emaillewanne. Freude machen die ungewöhnlichen Sanitärobjekte aber nur so lange, wie kein Wasser in das Holz eindringt. Sobald das passiert, quellen die Zellen im Holz auf, erklärt Rauh. Wenn sich auf der Oberfläche graue Stellen bilden, beginnt langsam der natürliche Zerfallsprozess."
Deshalb gilt es zum einen zu vermeiden, dass sich Wasserpfützen auf den Holzflächen bilden. "Wichtig ist, dass die Holzflächen eine leichte Schräge haben. So kann das Wasser nie stehen bleiben, sondern perlt immer ab", erklärt Jakobitsch. Entscheidend ist die richtige Oberflächenbehandlung. Schon beim Kauf sollten kritische Stellen wie Holzkanten und Materialübergänge unter die Lupe genommen werden.
Keine scharfen Reinigungsmittel
Zur Oberflächenbehandlung kommen Öle und Wachse in Frage. "Eine Beschichtung mit diesen Materialien ist durchaus ausreichend, jedoch pflegeintensiv", erläutert Designer Schnur. Sie sollte nach einem knappen Jahr wiederholt werden. Der Zeitpunkt der Auffrischung hängt von der Nutzungsintensität ab. Gewachste oder geölte Flächen sollten nur nebelfeucht und mit Naturseife gereinigt und anschließend trockengerieben werden.
Befindet sich Holz in der Nähe von Keramik oder Edelstahl, ist beim Großputz Vorsicht geboten. "Sobald Tropfen eines scharfen Reinigungsmittels auf eine Holzoberfläche treffen, die nicht versiegelt ist, müssen sie sofort abgewischt werden", warnt Schnur. Auch kleinere Beschädigungen oder Kratzer sollten sofort beseitigt werden. Dazu wird das Holz mit Schleifpapier angerauht und anschließend nachgeölt oder -gewachst.
Die Alternative zu Wachs und Öl ist Lack. "Damit geht allerdings ein Teil der natürlichen Haptik verloren", sagt der Sachverständige Rauh. "Die Oberfläche fühlt sich dann eher wie Kunststoff an." In der Pflege sind lackierte Oberflächen jedoch weniger anspruchsvoll. "Sie können später mit jedem herkömmlichen Reinigungsmittel gesäubert werden", sagt Böttcherei-Chef Blumenberg.