Bauarbeiten So kommen Sie zur eigenen Terrasse

Regensburg (rpo). Im Sommer laue Abende auf der eigenen Terrasse genießen - einfach schön. Doch vielen Bauherren fehlt nach der finanziellen Anstrengung für die Immobilie das Geld für die Terrasse. Sie entschließen sich zur Eigenleistung. Allerdings sollten Heimwerker auf Untergrund und Bauweise für die Terrasse achten.

Ideen für schöne Terrassen
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Foto: Werth Holz

Viele Experten warnen vor dem Plattenverlegen in Eigenregie. Es entpuppt sich meist als wesentlich schwieriger, als zunächst gedacht. Eine Terrasse mit Holzbelag kann aber auch ein Heimwerker - zumindest unter fachkundiger Anleitung - selbst bauen.

"Holzterrassen benötigen als Unterbau nur Punktfundamente, die selbst ausgehoben und mit Beton gegossen werden können", erklärt Peter Himmelhuber, Gärtner und Fachbuchautor aus Regensburg. Auf dieses Fundament werden Balken als Unterkonstruktion für den Belag befestigt. Der Abstand zwischen den einzelnen Balken der Unterkonstruktion sollte nicht zu groß sein, damit das Holz der Terrassenfläche beim Gehen nicht nachgeben kann. Um ein schnelles Wegfaulen des Holzes zu verhindern, sollte der Belag aus dauerhaften, möglichst heimischen Hölzern wie Lärche oder Douglasie errichtet werden. Um das Holz zu schützen, darf die Terrassenfläche nicht mit Bodenkontakt verlegt werden.

Wenige Werkzeuge für Holz

Um eine Holzterrasse zu bauen, benötigt ein Heimwerker nur wenige Werkzeuge. "Zum Herstellen des Betons für die Punktfundamente hat sich ein so genanntes Rührwerk bewährt", sagt Joachim Egeler vom Werkzeughersteller Bosch in Stuttgart. Für das Verschrauben der Terrassenlatten auf der Unterkonstruktion bietet sich ein Akkuschrauber an. Gerade Schnitte bei den Brettern gelingen mit einer Kapp-Gehrungssäge. Für Rundungen ist eine Stichsäge notwendig.

Schwieriger ist das Anlegen einer Terrasse mit Platten. "Eine Terrasse mit Steinen zu belegen, kann sich ein sehr erfahrener Heimwerker zutrauen", sagt Joachim Auth, Dozent bei der Deutschen Heimwerker Akademie (DHA) in Leonberg (Baden-Württemberg).

"Eine Terrasse mit Steinbelägen benötigt, um dauerhaft plan zu bleiben, einen aufwendigen und fachgerecht angelegten Unterbau", erklärt Peter Himmelhuber. Fehler, die der Heimwerker bei der Erstellung des Unterbaus und beim Verlegen macht, lassen sich im Nachhinein oft nur schwer beheben. Müssen die Steine wieder entfernt und vielleicht sogar entsorgt werden, kommen am Ende zum Ärger auch noch hohe Kosten.

Boden muss tragfähig sein

Für den Unterbau muss das Erdreich zuerst so weit ausgeschachtet werden, bis der Boden tragfähig ist. Nicht tragfähiger Untergrund muss mit einer so genannten Rüttelplatte - einem Spezialgerät, das ausgeliehen werden kann - nachverdichtet werden. In die oft 30 bis 40 Zentimeter tiefe Grube wird auf den Erdboden dann eine 25 bis 35 Zentimeter dicke Kiesschicht als Tragschicht und danach eine Bettung aus Granulat und Split aufgebracht. "Sand sollte für die zirka fünf Zentimeter dicke Bettung nicht verwendet werden, denn im Sand siedeln gern Ameisen", warnt Auth.

Der Unterbau der Terrasse muss ein Gefälle von mindestens zwei Prozent haben. Dies muss schon in der Erdschicht angelegt werden. "Nur so funktioniert die Entwässerung von Regenwasser weg vom Haus", erläutert Auth. Mit dem Verlegen der Steine kann begonnen werden, wenn auf dem Erdboden die Schotterschicht verdichtet und die Bettung eingebracht und abgezogen ist. Abschließend wird Sand in die Fugen eingekehrt und die gefüllte Terrasse verdichtet. Hierfür ist eine Rüttelplatte mit Überzug das richtige Gerät, weil damit der Belag nicht beschädigt wird.

Steine exakt zuschneiden

Um Muster und gerade Flächen zu verlegen, müssen manche Steine exakt zugeschnitten werden. "Solche Passstücke lassen sich mit einem Winkelschleifer mit Führungsschiene herstellen", erläutert Joachim Egeler. Die Diamanttrennscheibe des Geräts muss auf das Material und die bevorzugte Schnittkante abgestimmt sein. Feine Schnitte mit Spezialscheiben sind zeitaufwendig, grobe gehen vergleichsweise schnell.

"Eine Alternative zum Verlegen von Steinen ist eine eigens für die Terrasse hergestellte Betonfläche", erklärt Egeler. Diese ist besonders dann notwendig, wenn zum Beispiel Fliesen als Belag ausgewählt werden, die verklebt und verfugt werden müssen.

Wer sich als Heimwerker solche Aktivitäten nicht zutraut, kann dennoch Geld sparen. Auf jeden Fall sollten mehrere Kostenvoranschläge eingeholt werden, um die Preise vergleichen zu können. Mancher Gartenbaubetrieb bietet auch Nachlässe, wenn der Bauherr selber mitanpackt.

(gms)
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