Vielfalt Rosen-Garten: Ein kleines Königreich

Wiesbaden (rpo). Weiß, gelb, rot, pink oder orange - ihre Farbvielfalt ist schier unermesslich. Die Rede ist von der Rose, der "Königin" der Blumen. Rosen können einen Garten in ein kleines Königreich verwandeln - wenn sie vor der richtigen Kulisse ihren Auftritt haben. Und so ein Rosengarten ist der romantische Garten schlechthin.

Bezaubernde Rosenvielfalt
27 Bilder

Bezaubernde Rosenvielfalt

27 Bilder
Foto: rpo / Isabelle Schiffer

Egal ob ein edles Arrangement mit Beet- und Kleinstrauchrosen bevorzugt wird oder Kletterrosen einen Obstbaum erobern dürfen: Beachten sie ein paar Grundregeln, können auch Einsteiger einen Rosengarten gestalten.

"Rosen wollen einen exponierten Standort. Sie mögen es nicht, von anderen Pflanzen bedrängt zu werden", sagt Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde in Berlin. Für die Gestaltung eines klassischen Rosengartens gelte die Grundregel: Die Rosen werden präsentiert wie die "Königin und ihr Gefolge". "Erst die Begleiter heben das Besondere der Rose hervor."

Geeignet ist ein ruhiger, grüner Hintergrund - zum Beispiel mit Eibenhecken, Kräutern und Grünstauden. Einen guten Gegenakzent bildet auch ein "Hofstaat" aus blau blühenden Pflanzen wie Lavendel, Salbei, Rittersporn oder Katzenminze. "Denn so vielfältig die Blütenfarbe der Rosen auch ist - reines Blau ist nicht darunter", sagt Wagner.

Auf die richtige Farbzusammensetzung achten

Bei der Kombination der verschiedenen Rosenstöcke sollten sich die Blütenfarben nicht beißen. "Besonders gut lassen sich die klassischen Rosétöne miteinander kombinieren - oder auch mit den schönen weiß blühenden Sorten", rät Wagner. Wird der Garten aber allzu kunterbunt, gehe die Schönheit der Rosen verloren. "Am besten beim Gestalten an eine Bühnendekoration denken", lautet der Tipp des Experten.

Eine Variante für den wildromantischen Garten sind so genannte Rambler - Kletterrosen. "Diese früher Schlingrosen genannten Sorten waren schon fast in Vergessenheit geraten", sagt Heinrich Schultheis vom bereits 1868 gegründeten "Rosenhof" in Bad Nauheim (Hessen). Die meist üppig blühenden Rambler können sowohl Obstbäume empor ranken als auch über Hecken oder entlang einer Pergola wachsen.

Pflege und Standort sind das A und O

In Sachen Pflege gelten Rosen nach Wagners Worten zu Unrecht als kompliziert. "Wichtig ist vor allem die Auswahl der richtigen Sorten für den entsprechenden Garten". Grundsätzlich lieben alle Rosen Sonne und Luft. "Wenn es nur Schatten im Garten gibt, muss man sich von der Idee eines Rosengartens verabschieden", sagt Alois Leute, Rosenexperte und Buchautor aus Kusterdingen bei Tübingen. Für Standorte im Halbschatten gebe es aber einige geeignete Sorten. Sehr sonnige und heiße Standorte wie etwa vor einer Hauswand oder inmitten von Bodenplatten seien ebenfalls problematisch.

Rosenzüchter legen seit einigen Jahren nicht nur auf Blütenfülle, Duft und Farbenpracht Wert. Die Sorten sollen auch zunehmend robust und gesund sein. "Das heißt jedoch nicht, dass eine Rose schlecht ist, nur weil sie 1850 gezüchtet wurde", sagt Leute. Sowohl bei den alten als auch bei den neueren Sorten gebe es pflegeleichte. Jüngere Züchtungen seien jedoch zunehmend pilzresistent. "Sie eignen sich gut für naturnahe Gärten, in denen auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden soll."

Wurzelnackt oder im Container?

Im Handel werden Rosen in verschiedenen Verpackungen angeboten: wurzelnackt, also ohne Erde, mit Wurzelballen oder als Containerrose im Blumentopf. Die ersten beiden Typen können nur im Frühjahr oder Spätherbst gepflanzt werden, im Container vorgezogene das ganze Jahr über. Für Balkon oder Terrasse gibt es eine ganze Reihe von Sorten, die sich gut für Kübel und Töpfe eignen. "Es ist jedoch wichtig, den Kübel über Winter gut einzupacken, denn die Wurzeln sind empfindlich", sagt Schultheis. Der Standort sollte nicht überdacht sein. Wenn es zu trocken ist, droht ein Befall mit Mehltau.

Ideal für Rosen ist leicht humoser, sandiger Lehmboden. Wegen der tiefen Wurzeln sollte sich auch in tieferen Schichten keine Staunässe bilden. Ist im Garten kein geeigneter Boden vorhanden, könne leicht nachgeholfen werden, indem Humus und Tonmineralien eingearbeitet werden, rät Leute. Da die Wurzeln der Rosen sehr sauerstoffbedürftig sind, muss der Boden auf jeden Fall gut durchgelockert werden.

Der beste Schutz gegen Schädlinge ist laut Leute der vorbeugende: Steht die richtige Sorte am richtigen Standort und stimmen Düngung und Pflege, hat die Rose bereits ausreichende Widerstandskraft, um zahlreiche Attacken abzuwehren. Zudem sollten Rosen nicht von oben gegossen werden: Auf feuchten Blättern können sich Pilze wie etwa Sternrußtau ausbreiten. Die Pflanzen sollten regelmäßig auf Schädlinge hin kontrolliert werden: Gerade bei frischem Befall können die Parasiten gut mit der Hand oder Pinseln entfernt werden.

(gms)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort