Stilvolles für jeden Raum Heizkörper als schöne Designobjekte

Köln/Rastede (rpo). Gerade in Altbauten findet man Heizkörper meist in irgendwelchen Nischen versteckt. Doch die Zeit der Innovationen ist auch an den Radiatoren nicht vorüber gegangen. Designer haben die Wärmespender aus ihren Verstecken geholt und ins rechte Bild gerückt. So schlagen Innenarchtiketen zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Heizkörper erwärmen die Wohnung und erfreuen außerdem das Auge.

Wärmendes Design
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Foto: Zehnder GmbH

"Design-Heizkörper sind kein klar definierter Begriff", sagt Ralf Kiryk, stellvertretender Leiter der Abteilung Wärmeübergabe des Bundesindustrieverbands Haus-, Energie- und Umwelttechnik in Köln. Die individuelle Gestaltung von Heizkörpern beginne bei der Farbe. Andere Modelle werden bewusst in die Gestaltung der Wohnräume eingebunden. "Design-Heizkörper liegen auf jeden Fall im Trend", sagt Kiryk. Häufig werden die neuen Heizkörper mit vielfältigen Zusatznutzen ausgestattet - wie zum Beispiel Halterungen für Kleidungsstücke.

Der Trend zum Design-Heizkörper hat seinen Ursprung im Bad. "Heute werden Röhrenheizkörper auch gern in andere Wohnräume eingebaut", sagt Ralf Hartmann von der Firma Brötje in Rastede (Niedersachsen). Manchmal werden sie bewusst als Raumteiler genutzt.

Materialien ermöglichen individuelle Lösungen

Schicke Bad-Heizkörper könnten mittlerweile auch nachträglich in Häuser mit Fußbodenheizung eingebaut werden, erklärt Hartmann. Die speziell dafür entwickelten Wärmespender verfügten über Spezialanschlüsse und könnten so mit der Fußbodenheizung kombiniert werden. Auf den Rohren der Zusatzheizkörper lassen sich nach dem Duschen bequem Handtücher trocknen.

Längst müssen Heizkörper nicht mehr aus Metall gefertigt sein. "Es gibt verschiedene kleine Trends über die üblichen Materialien hinaus", sagt Kiryk. Liebhaberstücke seien zum Beispiel Exemplare aus Stein.

Angeboten werden auch Modelle ganz aus Glas. "Glasheizkörper eignen sich nicht nur für Neubauten, sondern auch für die nachträgliche Installation", sagt Peter Frankenhauser von der Firma Sprinz in Ravensburg. Der Heizkörper werde unter Putz an die Stromleitung angeschlossen oder mit einer Steckdose verbunden. Über eine Zeitschaltuhr mit Wochenprogrammierung lasse sich die Heizung individuell einstellen.

Heizkörper mit Motiven nach Wunsch

"Eine Heizung in Klarglas hat den Vorteil, dass ein hochwertiger Fliesenbelag unter dem Heizkörper zu sehen ist", sagt Frankenhäuser. Der Glasheizkörper könne als Sonderanfertigung mit individuellem Motiven bedruckt werden. Als Vorlagen eigneten sich Dias, digitale Bilder oder ein Foto. Der keramische Siebdruck ist nach Angaben des Herstellers hitzebeständig, kratzfest und robust gegenüber Reinigungsmitteln.

Heizkörper aus Beton hat der Berliner Designer Max Kant entwickelt: Der Plattenheizkörper der Heizung wird aus einfachem Beton gegossen, der in verschiedene Farben einfärbbar ist. Durch integrierte Leuchtkörper oder Halterungen erhält der Heizkörper zusätzliche Funktionen.

Handgefertigte Radiatoren aus Beton und Edelstahl

Die Beton-Heizkörper sind quadratisch oder rechteckig geformt. "Individuelle Anfertigungen, etwa eine Betonsitzbank als Heizung, sind möglich", sagt Kant. Die Heizung arbeite nach dem Kachelofen-Prinzip und gebe die Energie in Form von Strahlungswärme ab. Sie lasse sich an jede Warmwasserheizung anschließen.

Handgefertigte Heizkörper stellt auch Bruno Beuttler aus Sindelfingen (Baden-Württemberg) her. "Edelstahl ist in den meisten Fällen das Ausgangsmaterial", sagt der Firmengründer. Die frei stehenden Modelle ähneln einem Kaktus oder Ästen von Bäumen. Zudem gibt es Wärmespender, die an der Wand befestigt werden und den Röhrenheizkörpern gleichen. Kunden mit ganz bestimmten Vorstellungen können sich aber auch einen individuellen Heizkörper bauen lassen.

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