Energiesparen Fassade: Haustüren spielen wichtige Rolle

Darmstadt (rpo). Wenn der Rohbau fertig ist, nimmt das Haus Gestalt an, und der spannendste Teil beginnt: Fassade, Fenster und Haustür verleihen dem Eigenheim endlich ein eigenes Gesicht. Hier sollten Häuslebauer nicht nur auf die Optik achten, sondern auch Materialien einsetzen, die beim Energiesparen helfen.

Ideen für schöne moderne Hauseingänge
26 Bilder

Ideen für schöne Hauseingänge

26 Bilder
Foto: Stein+Design, gms

Bei der Haustür-Gestaltung sollte nach dem Grundsatz gehandelt werden "Weniger ist mehr", rät Thomas Drexel, Fachbuchautor und Architekt aus Augsburg. Zu Vorsicht rät er bei der Auswahl von Fertigtüren aus dem Katalog. Diese seien oft "übergestaltet".

"Erste Wahl bei den Materialien von Haustüren ist Holz." Eiche beispielsweise sei sehr widerstandsfähig und könne mit Ölen naturfarbig gestaltet werden. Aber auch eine Tür in Dunkelblau, Grau oder Dunkelrot sei schön.

Wenn die Haustür farblich gestaltet wird, sollte es allerdings zwingend einen Bezug zur Fassadenfarbe geben. Eine zurückhaltend wirkende Farbkombination ist laut Drexel etwa eine dunkelgraue Haustür in einer helleren grau verputzten Fassade. Auch die Kombination dunkelrote Haustür und dunkelgraue oder weiße Fassade passe. Knallrote Haustüren seien dagegen ein zu starker Blickfang. "Hieran kann sich der Bauherr schnell satt sehen".

Bei der Auswahl von Haustür, Fassadenart und Fenstern dürfen aber nicht nur optische Kriterien gelten, betont Architekt und Fachbuchautor Holger Reiners aus Hamburg. Auch Wärmeisolierung, Schutz vor Schall und Witterungseinflüssen seien wichtige Kriterien.

Gute Dämmung rechnet sich

Bei der Fassade setzten viele Bauherren im Norden Deutschlands auf die so genannte zweischalige Bauweise: Dabei wird die äußere, nicht tragende Schicht aus Ziegeln oder Klinkern errichtet. Eine weitere beliebte Variante sind Putzfassaden. Wichtig sei in jedem Fall, dass die Außenwände eine gute Dämmung besitzen, sagt Marc Großklos vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt.

Als Orientierung sollten sich Bauherren mindestens an die Anforderungen eines Energiesparhauses der Klassifizierung KFW 60 halten. "Eine besonders gute Dämmung der Fassade rechnet sich auf jeden Fall. Sie spart nicht nur Energie, sondern erhöht den Komfort und verringert die Gefahr möglicher Bauschäden."

Fenster waren lange die Schwachstelle in energieeffizienten Häusern. "Inzwischen sind Fensterrahmen und Verglasung deutlich verbessert worden", sagt Großklos. Bei der Auswahl der Fensterrahmen spielt der so genannte U-Wert eine wichtige Rolle. Je kleiner die Zahl ist, desto besser wird die Energie im Haus gehalten. Moderne Rahmen sollten einen U-Wert von möglichst 1,2 haben. Sie kosten oft nicht mehr als Fenstersysteme mit U-Werten von 1,4 bis 1,6.

Verschiedene Materialien für Fenster

"Moderne Fenster können aus Holz, Kunststoff oder Aluminium hergestellt werden", sagt Jürgen Benitz-Wildenburg vom Institut für Fenstertechnik in Rosenheim. Auch Kombinationen aus Aluminium und Holz würden angeboten. Sie verfügten über die Vorteile von Holz - natürliche Ausstrahlung sowie gute Isolier- und Festigkeitswerte - und zugleich über die Witterungsbeständigkeit von Aluminium. Bei der Konstruktion dieser Fenster werden die Holzprofile mit einem äußeren Aluminiummantel geschützt.

Auch bei der Verglasung ist der Wärmeschutz deutlich verbessert werden. Bei Isolierglas der ersten Generation, das häufig noch in Altbauten zu finden ist, liegt der U-Wert noch zwischen 2,5 und 3, so die Energie-Experten von der Organisation BINE Informationsdienst in Bonn. Die heute übliche Wärmeschutzverglasung weise dagegen Werte von 1,1 bis 1,6 auf. "Bei Dreifach-Verglasungen kann sogar ein U-Wert von 0,7 erreicht werden", sagt Großklos. Solche Fenster seien aber nicht jedermanns Sache. Sie könnten aber beispielsweise in die besonders sparsamen Passivhäuser eingebaut werden.

(gms)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort