Fehler vermeiden Der Sonne entgegen - auf der eigenen Terrasse

Regensburg (rpo). Die Sonnenstrahlen auf der eigenen Terrasse genießen, zusammen grillen oder plaudern: Für viele Häuslebauer ist das ein Traum. Allerdings einer, bei dem viel schief gehen kann. Wird der Freisitz falsch angelegt, können alle Nachbarn zuschauen. Oder der Wind pfeift über die Terrasse und sorgt für ordentlichen Zug.

Ideen für schöne Terrassen
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Foto: Werth Holz

Die Fehlerliste geht weiter: Manche Bodenbeläge heizen sich so stark auf, dass sie kaum betreten werden können und die Terrasse in einen Backofen verwandeln - oder sie strahlen derart hell, dass das gleißende Licht in den Augen schmerzt.

"Für die Lage der Terrasse sind - sofern es bauliche Auflagen und Gegebenheiten auf Nachbargrundstücken zulassen - die Bedürfnisse der Besitzer entscheidend", sagt Peter Himmelhuber, Gärtner und Fachbuchautor aus Regensburg. Terrassen, die nach Süden ausgerichtet sind, dienen als Sonnenterrassen. Für das Frühstücken in der Sonne eignen sich Ostlagen. Abendsonne genießt der Gartenbesitzer am besten auf einer Westterrasse. Sofern Haus und Grundstück es erlauben, könnten mehrere Sitzplätze in verschiedenen Lagen am Haus oder im Garten geplant werden.

"Terrassen sollten auf keinen Fall nur als plattierte Vierecke, sondern als Gartenräume geplant werden", rät der Architekt Holger Reiners aus Hamburg. Begrenzt werden sollte die Terrasse deshalb nicht nur von einer Hauswand, sondern auch durch zusätzliche Schutzeinrichtungen. Diese vermitteln auf der Terrasse Geborgenheit. Als Sicht- und Windschutz bewährt haben sich Hecken, eine schöne Steinmauer oder Pergolen.

An Sonnenschutz denken

Auch eine Markise schafft Wohnraum-Atmosphäre. "Die Farbe der Markise darf aber nicht zu hell gewählt werden", warnt Reiners. Unter einer gelben oder gelb-weiß gestreiften Markise beispielsweise schmerzen laut dem Experten bei strahlendem Sonnenschein die Augen von der Helligkeit.

Für Markisen sollte schon beim Hausbau ein Stromanschluss eingeplant werden. "Auf diese Weise lässt sich der Sonnenschutz ohne Kabelverlegen und Schmutz später mit Motor ausrüsten", rät Gerhard Rommel vom Bundesverband Rolladen+Sonnenschutz in Bonn. Bei heute üblichen dicken Dämmschichten an den Außenwänden kann es schwierig werden, eine Markise sicher zu befestigen. Der Wunsch, die Terrasse später mit einer Markise als Sonnenschutz auszustatten, sollte auch deshalb in der Planungsphase mit dem Architekten besprochen werden.

Terrassen sollten von den Maßen her nicht zu klein geplant werden. "Im Vorfeld sollte der Bauherr überlegen, wie groß die Sitzgruppe sein muss oder ob bei Partys Bierzeltgarnituren aufgestellt werden sollen", rät Himmelhuber. Wichtig für das Aussehen der Terrasse ist auch die Wahl des passenden Bodenbelags. Zu den gängigsten Materialien zählen Platten aus Naturstein oder Beton, Pflasterklinker, Fliesen und Holz.

Frostfester Bodenbelag

"Um eine Verbindung von innen nach außen zu schaffen, können die Materialien des Fußbodens im Wohnraum auf der Terrasse fortgesetzt werden", sagt Reiners. Der Bodenbelag muss dann aber frostfest sein. Verschiedene Bodenmaterialien im Wohnraum und auf der Terrasse grenzten Garten und Haus bewusst voneinander ab.

Auswirkungen auf das Wohlfühlklima auf der Terrasse hat aber auch die Farbwahl des Belags. "Weißes Material reflektiert im Sonnenlicht stark", erklärt Reiners. Angenehm sitzen lasse es sich in der Sonne auf solchen Terrassen nur mit Sonnenbrille. Dunkle Materialien wie Schiefer dagegen heizen sich an schönen Tagen leicht auf. Der Boden werde dann mehr als 60 Grad heiß.

Für die Neuanlage einer Terrasse bei gebrauchten Häusern bietet sich ein Holzbelag an. "Als Untergrund für eine solche Terrasse wird nur ein Punktfundament benötigt, auf das die Unterkonstruktion für den Belag befestigt wird", erklärt Himmelhuber. In alten, eingewachsenen Gärten entstehe so wenig Schaden durch die neue Terrasse.

20 Jahre für Holzterrassen

Holzterrassen halten, auch wenn sie ohne Bodenkontakt verlegt werden, nur etwa 20 Jahre, erläutert Himmelhuber. Teurer, aber auch dauerhafter sind Natursteine. Als Alternative werden oft Platten und Pflaster aus Beton empfohlen. "Der Vorteil von so genannten Betonwerksteinen ist, dass es diese Steine in vielen Farben, Formen und Strukturen gibt", sagt Peter Steinchen für die Herstellergruppe Stein+Design aus Freiburg.

Ein klassischer Belag sind auch Bodenklinker. "Bodenklinker werden bei hohen Temperaturen aus Ton gebrannt", sagt Nasser Altaha vom Fachverband Ziegelindustrie Nord in Oldenburg. Die Farben sind im Gegensatz zu eingefärbten Steinen witterungsbeständig und farbecht. Sie können problemlos immer weiter verwendet werden, wenn ein alter Belag aufgehoben und neu verlegt werden muss.

(gms)
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