Ökologische Kriterien Gesünder bauen und wohnen

Düsseldorf (RP). Wer umweltfreundlich bauen oder umbauen will, hat inzwischen die Wahl unter vielen natürlichen Materialien. So kann man mit Hilfe von Baustoffen nicht nur Ressourcen schonen und Energie sparen, sondern vor allem schadstofffrei wohnen. Ein Überblick.

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Foto: ddp

Dämmstoffe

Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Gefahr krebserregender Feinstäube in heute erhältlichen Mineralwolle-Dämmstoffen (z. B. von Rockwool) gebannt ist. Die Vorzüge dieser Stoffe: Sie sind günstig und können leicht eingebaut werden.

Eine Alternative sind Zellulose-Dämmstoffe aus borsalzgetränkten Altpapier-Flocken (z. B. isofloc), die landläufig als typische "Öko-Dämmstoffe" gehandelt werden. Abgesehen vom Umwelt-Aspekt (Recycling-Produkt) ist hierbei die hervorragende Dämmung gegen Sommerhitze vorteilhaft.

Ein Nachteil: Die Zellulosedämmung muss von Fachleuten mit Spezialgeräten eingeblasen werden, womit jedoch ein anderer Vorzug verbunden ist: Die Flocken dringen bis in den letzten Winkel vor, wo keine Dämmmatte mehr Platz fände.

Ersatz ist ebenso für die übliche Dampfsperre aus Kunststofffolie erhältlich, die verhindert, dass sich hinter einer Innendämmung Tauwasser sammelt. Solche Sperren gibt es inzwischen auch aus faserverstärktem Papier (z. B. von pro clima). Als Unterdach unter den Pfannen können bitumengetränkte Holzweichfaserplatten (z. B. von Steico) genommen werden. Und für eine ökologische Außenwanddämmung mit einem Wärmedämm-Verbundsystem kommt beispielsweise die Thermowall (von Gutex) mit mineralisch verputzten Holzweichfaserplatten in Betracht.

Trockener Innenausbau

Als Wand-Innenverkleidungen haben sich Gipskarton- und Gipsfaserplatten (z. B. Rigips oder Fermacell) bewährt. Sie gelten wegen ihrer umweltfreundlichen Zusammensetzung als baubiologisch empfehlenswert. Darüber hinaus sind sie sehr praktisch, weil sich die Bauzeit gegenüber dem klassischen Putzverfahren stark verkürzt und die Platten auch von Hobby-Hausbauern verarbeitet werden können.

Bodenbeläge

Dieser strapazierfähige und pflegeleichte Teppichboden wirkt zugleich durch seine typische Rippenstruktur sehr "architektonisch" und ist als Rollenware oder Teppichfliese erhältlich. Ein solches Qualitätsprodukt hat natürlich seinen Preis.

Lacke, Wandfarben, Tapeten

Allgemein sollte bei Farben Wert darauf gelegt werden, dass sie möglichst wenig gesundheitlich bedenkliche Lösungsmittel enthalten. Diese finden sich neben Entschäumern und ähnlichen Zusatzstoffen häufig in Kunststoff-Dispersionsfarben für den Wandanstrich. Aus baubiologischer Sicht sollte man reine Naturharz-Dispersionsfarben bevorzugen.

Außerdem wirken sie von Natur aus gegen Bakterien. Farben auf Silikatbasis sind baubiologisch besonders empfehlenswert für Fassaden. Sie werden oft bei denkmalgeschützten Gebäuden verwendet, sind aber nicht billig.

Lackfarben bestehen meist aus Natur- oder Kunstharz-Verbindungen. Auch wenn Naturharzfarben aus ökologischer Sicht zu bevorzugen sind (u. a. weil sie keine Schwermetallverbindungen enthalten), steht das Kolophoniumharz beispielsweise im Verdacht, Allergien auszulösen. Tapeten können schädliche Kunststoffverbindungen und PVC enthalten. Als ökologisch gut gilt die Raufasertapete, die zum Großteil aus Altpapier hergestellt wird.

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