Checkliste Geldanlage Worauf Kunden bei der Beratung achten sollten

Düsseldorf (RPO). Verbraucherschützer sind gar nicht gut auf Banken und Finanzvermittler zu sprechen, wenn es um die Qualität der Beratung geht. Vor allem ältere Anleger werden immer wieder mit den gleichen Tricks abgezockt.

2010: Die besten Anbieter für die Riester-Rente
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Foto: ddp

Ein Beispiel sind teure und sinnlose Verträge wie Rentenversicherungen gegen Einmalzahlung. Die Policen versprechen gegen eine Einzahlung einer Summe X eine monatliche Rente. Dies ist zwar grundsätzlich eine gute Idee, das Problem sind dabei aber vor allem die unrentablen Verträge.

Oft erhalten die Sparer bei Rentenversicherungen mit schlechter Rendite bis ins hohe Alter hinein gerade einmal ihr eingezahltes Geld zurück und verdienen keinen Cent Zinsen. Dafür muss die Rente teilweise versteuert werden. Das Ganze ist bei schlechten Rentenversicherungen ein desaströses Minus-Geschäft - allerdings nicht für den Berater, denn der dürfte einige 1000 Euro Provision bekommen. Kunden sollten also genau nachrechnen, wie es um die Rendite bestellt ist.

Viele Berater produzieren auch unnötig hohe Kosten. So kann man 10.000 Euro in einem Investmentfonds komplett ohne Gebühren anlegen oder den Anleger mit bis zu 650 Euro zur Kasse bitten. So manche Bank erliegt der Versuchung der zweiten Variante. Das Problem: Banken lassen Sparmöglichkeiten beim Wertpapierkauf sträflich außer Acht und Geldanlagen werden ohne Not ständig umgeschichtet. Das Ganze hat meist nur ein Ziel: Die Berater wollen Geld an den Kunden verdienen. Vorsicht also bei Transaktionen, deren Sinn sich nicht sofort erschließt.

Skepsis ist angebracht

Obwohl auch Berater wissen dürften, dass ihre Tipps über das Internet oder mithilfe von Ratgebern wie in kürzester Zeit überprüft werden können, bringt die meisten das nicht zur Raison: Die Beratung ist lückenhaft, es werden Standard-Produkte verkauft, die nicht zu den Wünschen der Kunden passen, es werden Renditen versprochen, die niemals erreicht werden können und es werden Steuervorteile in Aussicht gestellt, die so niemals gewährt werden können. Kunden sollten deshalb grundsätzlich den Angeboten von Bankberatern skeptisch gegenüber stehen. Es gibt fraglos gute und faire Berater, aber oft wird in den Beratungsgesprächen schlecht beraten.

Um Ärger zu vermeiden, sollten Verbraucher sich alle Angaben des Beraters immer schriftlich bestätigen lassen. Der Berater soll dabei schriftlich darlegen, welche Rendite er erwartet, wie Verträge gekündigt werden können, welche Kosten anfallen und wie er das Risiko einschätzt. Seriöse Vertreter haben mit solchen Nachweisen keine Probleme. Wer hingegen das Blaue vom Himmel verspricht, wird sich schon schwerer tun.

Prospekte als Beleg

Außerdem gilt: Jede Geldanlage und jede Geldentscheidung sollte durch Prospekte belegt sein, in denen der Umfang des Geschäfts ersichtlich ist. Verbraucher sollten niemals etwas unterschreiben, ohne diese Unterlagen geprüft zu haben.

Und zu guter Letzt gilt: Verträge sollten niemals direkt nach dem Beratungsgespräch unterschrieben werden. Verkäufer versetzen ihre Kunden nämlich gern so in Euphorie, dass der Blick fürs Realistische getrübt ist. Nach einer Nacht Schlaf sieht dagegen vieles schon anders aus. Diese Nachdenkzeit sollte man sich immer gönnen.

(DDP/mais)
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