Deutsche Bank bietet 25 Euro pro Aktie Was Postbank-Aktionäre wissen müssen

Düsseldorf (RP). Der Aktienkurs der Deutschen Postbank lag am Dienstag zum Börsenschluss bei 25,11 Euro. Das sind elf Cent mehr als das, was die Deutsche Bank den Aktionären der Post-Tochter für ihre Anteile zahlen will. Was bedeutet das Angebot für Postbank-Aktionäre?

Stresstest 2010 - das Ergebnis der deutschen Banken
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Die Deutsche Bank muss diesen Preis bieten, weil die 25 Euro ungefähr der Durchschnittspreis der Postbank-Aktie in den vergangenen drei Monaten sind. Sie rechnet nun mit einer Sonderbelastung von 2,3 Milliarden Euro im dritten Quartal wegen der Übernahme und erwartet für diesen Zeitraum nach Steuern rote Zahlen.

Marco Cabras, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), rät Postbank-Aktionären zum Abwarten: "Das jetzige Angebot drängt sich nicht auf, weil die Deutsche Bank nicht mehr bietet als das gesetzliche Minimum."

Der Branchenführer hat sich mit seiner freiwilligen Offerte von der Pflicht befreit, den Postbank-Eignern ein Angebot machen zu müssen, sobald er mehr als 30 Prozent der Anteile hält. Diese Grenze will die Deutsche Bank deutlich überschreiten und ihren Anteil von 29,95 auf mehr als 50 Prozent aufstocken, um die Postbank konsolidieren zu können.

Sollte das jetzige Angebot zu wenig Aktionäre locken, müsste die Deutsche Bank über die Börse weitere Aktien kaufen — was den Kurs des Postbank-Papiers nach oben treiben könnte — oder ihr Angebot nachbessern. Das hat Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zwar ausgeschlossen, aber Experten glauben trotzdem an diese Möglichkeit.

Für diesen Fall kann man davon ausgehen, dass eine Offerte auf jeden Fall noch in diesem Jahr kommt. Denn im Februar 2012 fallen der Deutschen Bank über eine Pflichtumtauschanleihe weitere 27,4 Prozent der Postbank-Aktien von der Deutschen Post zu. Dafür ist ein Preis von 45 Euro je Stück vereinbart. Bereits ein Jahr vorher müsste die Deutsche Bank Postbank-Aktionären mindestens das bieten, was der Post über die Umtauschanleihe garantiert ist. So viel wird der Marktführer aber nicht zahlen wollen, sondern im Zweifel vorher ein Angebot machen, wie DSW-Aktionärsschützer Cabras glaubt.

(RP)
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