Genossenschaftsbanken Dividende ohne Kursrisiko

Immer mehr Genossenschaftsbanken freuen sich über Einlagen und zahlen dafür eine attraktive Dividende. Und dies ohne Kursrisiko. Das Finanzportal biallo.de hat die Zahlen von 800 Genossenschaftsbanken ausgewertet.

 Mitglieder von VR-Banken kassierten vergangenes Jahr im Schnitt vier Prozent Dividende. Für dieses Jahr wird eine Ausschüttung von 3,8 Prozent auf ihre Genossenschaftsanteile erwartet.

Mitglieder von VR-Banken kassierten vergangenes Jahr im Schnitt vier Prozent Dividende. Für dieses Jahr wird eine Ausschüttung von 3,8 Prozent auf ihre Genossenschaftsanteile erwartet.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

(rps) Konservative Geldanleger, die sich nicht an die Börse trauen, bekommen fast keinen Zins mehr für ihr Erspartes. Im Gegenteil. Rund 170 Banken und Sparkassen knüpfen Privatleuten bereits bis zu 0,6 Prozent Negativzinsen ab. Was kaum jemand weiß: Immer mehr Genossenschaftsbanken freuen sich über Einlagen und zahlen dafür eine attraktive Dividende. Und dies ohne Kursrisiko.

Eine aktuelle Auswertung des finanzorientierten Verbraucherportals biallo.de der Dividendenzahlungen des vergangenen Jahres von knapp 800 Genossenschaftsbanken zeigt:

   • Der Höchstbetrag, den Mitglieder erhalten konnten, betrug 2275 Euro

  • Die Zinssätze lagen in der Spitze bei zehn Prozent.

   • 78 Genossenschaftsbanken haben das Regionalprinzip an den Nagel gehängt und akzeptieren Mitglieder bundesweit.

   • Bei 14 von ihnen muss das Mitglied nicht mal ein Girokonto eröffnen.

Hier drei attraktive Beispiele von Banken, die überregional nach Mitgliedern suchen, ohne dass man dort unbedingt Kunde sein und ein Girokonto eröffnen muss: Die Volksbank Dortmund Nordwest erlaubt die Anlage von bis zu 45.000 Euro pro Person. Ein Paar kann dort also 90.000 Euro in Sicherheit bringen. Bei zuletzt gezahlten und im Herbst zu beschließenden drei Prozent ergeben sich immerhin 1350 Euro pro Person. Wer wieder an sein Geld will, muss eine Kündigungsfrist von drei Monaten zum Jahresende beachten.

Bei der Raiffeisenbank im Hochtaunus kann jede einzelne Person bis zu 25.000 Euro investieren, wobei hier eine Dividende von 2,5 Prozent erwartet wird. Hier beträgt die Kündigungsfrist 15 Monate.

Bei der ethisch-orientierten GLS Bank kann man sogar unbegrenzt investieren. Bedingung ist nur, dass man einen Monatsbeitrag von fünf Euro leistet. Als Dividende gibt die Bank eine Spanne von 1,0 bis 3,0 Prozent an. Hier muss man allerdings fünf Jahre Mitglied sein. Erst danach kommt man wieder an sein Geld, teilt das Verbraucherportal mit.

Gerade in Niedrigzinszeiten könne ein solches unternehmerisches Investment für Geldanleger als Beimischung interessant sein. Genossenschaftsanteile unterliegen zwar keiner Einlagensicherung wie Tages- oder Festgeld. Andererseits stützen sich die genossenschaftlichen Institute gegenseitig. Es habe auch noch nie eine Insolvenz einer VR-Bank gegeben, so Biallo. Stephanie Heise, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, sagt gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“: „Die Risiken sind äußerst überschaubar.“ Man könne als potenzieller Bankmiteigentümer „relativ unbesorgt Anteile kaufen, erst Recht, wenn die Zahl der Anteile begrenzt ist.“ Die fünf Genossenschaftsbanken mit den bundesweit höchsten Zinsätzen sind laut Biallo:

  • Raiffeisenbank Elbmarsch: 10,0 Prozent

 • Volksbank Braunschweig Wolfsburg: 10,0 Prozent

    • Waldecker Bank: 9,0 Prozent

 • Raiffeisenbank Wiesedermeer: 8,0 Prozent

  • Volksbank Heiden: 8,0 Prozent

So spektakulär diese Sätze auch sind: Davon profitieren können nur jene Interessenten, die in deren Geschäftsgebiet wohnen und zumindest ein Girokonto eröffnen. Zudem kann man maximal 500 Euro zeichnen. Bei der Volksbank Braunschweig Wolfsburg wurden aus den zehn Prozent Dividende immerhin 50 Euro. Bei der Volksbank Düsseldorf Neuss sind es bei einer Dividende von drei Prozent bescheidene 4,80 Euro. Die Volksbank Mönchengladbach schüttet bei einer Dividende von sechs Prozent immerhin 36 Euro aus.

Glücklich können die sein, die im Großraum Berlin wohnen. Hier kann jeder bis zu 52.000 Euro zeichnen. Bei einer Dividende von 2,5 Prozent sprangen letztes Jahr 1300 Euro pro Person heraus. Für das Geschäftsjahr 2019 sollen es immerhin noch 2,0 Prozent werden, was 1040 Euro entspricht.

Dieses Geldhaus verlangt jedoch, dass eine aktive Kundenbeziehung besteht. Das geht am einfachsten über die Eröffnung eines Girokontos. Das günstigste ist die Online-Version für 5,90 Euro im Monat. Als Mitglied bekommt es sogar für nur 3,90 Euro oder knapp 50 Euro im Jahr. Das sollte bei einer entsprechenden Dividendenzahlung leicht zu verkraften sein.

Mehr Informationen zum Thema gibt es auf www.biallo.de

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