Geldanlage Aktien kaufen für Anfänger

Es gibt keine Zinsen mehr, deshalb interessieren sich immer mehr Menschen für Aktien. Warum das sinnvoll sein kann, worauf Anleger achten sollten und wie Einsteiger einen Zugang finden – darum geht es hier.

Aktien für Anfänger: 10 Dinge, die Sie beim Investieren in Aktien beachten sollten
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10 Dinge, die Sie beim Investieren in Aktien beachten sollten

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Foto: dpa/Arne Dedert

Ein Blick ins Sparbuch oder Festgeldkonto lässt Sparer grausen. Die Zinsen gehen gegen Null. Daran werde sich lange nichts ändern, prognostizieren Marktbeobachter. Denn die Notenbanken der Staaten sorgen dafür, dass das Zinsniveau niedrig bleibt. Also müssen Sparer umdenken. Aktien werden gerne als Alternative genannt. Doch Deutsche tun sich schwer damit, sie galten bislang als Aktienmuffel. Dabei wächst ihr Vermögen deutlich. 2020, im Jahr der Corona-Krise, haben sie besonders viel zur Seite gelegt. Experten der DZ Bank haben ausgerechnet, dass das Geldvermögen der privaten Haushalte auf 7,1 Billionen Euro geklettert ist. Allein im Krisenjahr nahm es um 393 Milliarden Euro zu.

Viel davon liegt immer noch auf schlecht verzinsten Spar-, Tages- und Festgeldkonten, aber so allmählich denken die Anleger um. Nach verschiedenen Umfragen wurden allein im ersten Halbjahr 2020 mehr als 500.000 neue Wertpapierdepots eröffnet. Viele Anfänger wagen sich erstmals auf dieses Gebiet. Anders als beim Sparbuch müssen sie nun einige neue Dinge lernen. Sie müssen sich mit Aktienkursen und Börsen beschäftigen, mit dem Aktienhandel und seinen Besonderheiten. Denn an der Börse und in der Wirtschaft lauern Gefahren. Ein gutes Beispiel ist der Zahlungsdienstleister Wirecard. Das Unternehmen war sogar im deutschen Leitindex Dax, der die größten deutschen Konzerne enthält. Doch dann ging er pleite – die Anleger müssen den größten Teil ihres Investments abschreiben.

Vor allem Anfänger schrecken solche Beispiele ab. Doch wenn Anleger ein paar Regeln kennen und beachten, dann können Investments in Aktien ihnen viel Freude bereiten und vor allem dazu beitragen, dass ihr Vermögen langfristig wächst. Dieser Überblick fasst zusammen, worauf es bei Investments in Aktien ankommt.

Was sind Aktien?

Aktien sind Wertpapiere, die ihren Besitzern Anteile an Unternehmen sichern. Deshalb hört man oft auch den Begriff Anteilsscheine. Aktionäre sind also Inhaber von Unternehmen – sehr vereinfacht gesagt. Genauer: Ihnen gehören Anteile am Grundkapital einer Aktiengesellschaft, sie sind also Anteilseigner. Das Grundkapital bildet zusammen mit anderen Posten in der Bilanz das Eigenkapital der Firma. Als quasi Eigentümer haben Aktionäre auch Rechte. Sie können etwa in der Hauptversammlung wichtige Beschlüsse über das Unternehmen fassen. So wählen sie den Aufsichtsrat, der wiederum über den Vorstand entscheidet. Der Vorstand führt dann die Geschäfte des Unternehmens.

Als Anteilseigner werden die Aktionäre auch am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Wie hoch diese so genannte Ausschüttung oder Dividende ausfällt, darüber entscheidet die Hauptversammlung ebenfalls. Nicht alle Gewinne eines Jahres werden ausgeschüttet. Das Unternehmen braucht das Geld auch für Investitionen oder die Bildung von Rücklagen.

In einem unterscheiden sich Aktien von anderen Formen des Firmeneigentums. Ihre Besitzer, die Aktionäre, können ihre Anteile in der Regel ganz schnell und einfach verkaufen – an der Börse. Dort kaufen sie auch andere Aktien. Mehr dazu im Folgenden.

Wie kann man Aktien kaufen?

Aktien werden an der Börse gehandelt. Dort treffen Käufer und Verkäufer der Anteilsscheine aufeinander – natürlich nicht direkt. Sie haben Zwischenhändler (oder Broker, Börsenmakler, Vermittler) mit dem Kauf beauftragt – beziehungsweise damit, die Wertpapiere zu verkaufen. Anfänger mögen sich nun fragen: Wo und wie soll ich denn einen Börsenmakler kennenlernen? Der Begriff Vermittler ist da schon weiter gefasst. Den schalten Institutionen ein, die auch die Einsteiger kennen: Banken zum Beispiel. Anleger eröffnen bei ihnen ein Depot und beauftragen ihre Bank zum Kauf oder Verkauf.

Heute gibt es viele Möglichkeiten, ein Wertpapierdepot zu eröffnen. Neben klassischen Banken bieten Direktbanken und Online-Broker diese Dienstleistung. Das Depot dient einerseits als Konto, auf dem der Anleger seine Wertpapiere – eben – deponiert, also lagert (heute fast ausschließlich elektronisch). Andererseits kann der Anleger über das Konto auch seine Aufträge zum Kauf und Verkauf tätigen. Gerade im Online-Geschäft bekommt er also fast nie einen Vermittler, Makler oder Broker persönlich zu Gesicht.

Wer in den Aktienhandel einsteigt, braucht dann nicht nur den Namen des Unternehmens, an dem er sich beteiligen will. Jede Aktie hat wie ein Auto ein Kennzeichen. Das ist die WKN (Wertpapierkennnummer). Um den internationalen Aktienhandel zu erleichtern, wurde die ISIN (International Securities Identification Number) eingeführt. Bei der Suche findet man meistens beide Angaben, und wenn man die Kauf- oder Verkaufsorder eingibt, sind ebenfalls in der Regel beide Kennziffern möglich.

Wo kann man Aktien kaufen?

Kauf und Verkauf von Aktien laufen über die Börse. Das ist ein Marktplatz, auf dem der Aktienhandel abgewickelt wird. Anleger haben nun in der Regel über ihr Depot mehrere Möglichkeiten beziehungsweise den Zugang zu mehreren Börsen. Es kann sinnvoll sein, vor einem Kauf oder Verkauf die Preise zu vergleichen. Im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung gleichen sich Unterschiede rasch an, aber bei seltener gehandelten Wertpapieren mag der Vergleich lohnen.

Außerdem bieten viele Depots den Zugang zu anderen Handelsplattformen und Handelsplätzen über die klassischen Börsen hinaus. Dazu zählen zum Beispiel spezielle Wertpapierhandelshäuser, aber auch Banken. Sie stellen im Direkthandel feste Preise, zu denen der Anleger dann direkt kaufen oder verkaufen kann. Auch hier: Vergleichen lohnt sich. Das größte Handelssystem in Deutschland wird von der Börse Frankfurt gestellt. Es heißt Xetra. Das ist ein elektronisches Handelssystem, das den Aktienhandel per Computer steuert.

Wenn Käufer und Verkäufer ein Online-Wertpapierdepot unterhalten, können sie selbst entscheiden, über welche Handelsplattform sie ihren Aktienhandel betreiben und wo sie investieren. Zu beachten ist dabei, dass beim Aktienhandel auch Kosten in Form von Börsengebühren und Orderprovisionen anfallen.

Aus welchem Grund steigen oder fallen Aktien?

Aktien bescheinigen wie dargestellt Anteile an einem Unternehmen, und man kann sie flugs zu Geld machen, sprich: an der Börse verkaufen. Doch zu welchem Preis? Was ist mein Anteilsschein wert? Genau das entscheidet sich an der Börse. Verkäufer haben eine Vorstellung, was ihnen das Unternehmen oder eben ihr Anteil daran wert ist, wie viel Geld sie dafür bekommen wollen. Käufer haben ebenfalls eine Vorstellung über den Wert. An der Börse treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

Da die Börsen das beste Geschäft machen, wenn möglichst viele Aktien gehandelt werden, errechnen die Makler oder heute elektronisch die Handelssysteme die Preise, zu denen die meisten Aktien ge- und verkauft werden. Das System funktioniert dynamisch, die Vorstellungen der Aktionäre und der Kaufinteressenten ändern sich fortlaufend – mit jeder Nachricht über das Unternehmen oder über die Märkte, in denen es tätig ist, mit jeder neuen Information über die Entwicklung der Konjunktur oder über die Aussichten in der Zukunft. Mit ihren Vorstellungen passen Käufer und Verkäufer auch ihre Preisforderungen an – und so schwanken die Kurse.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Aktien zu kaufen?

Der beste Zeitpunkt zum Kauf einer Aktie ist natürlich, wenn ihr Kurs gerade niedrig ist und dann wieder steigt. Doch genau hier liegt das Problem: Ist der Kurs jetzt ganz unten oder fällt er noch weiter? Und warum ist er so weit unten? Hat das Unternehmen Probleme? Oder ist die Aktie schon teuer, vielleicht zu teuer? Fällt sie bald wieder? „Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen“ – egal ob das Bonmot von Mark Twain, Winston Churchill oder Kurt Tucholsky stammt, richtig ist es allemal. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Vor dieser Frage stehen erfahrene Anleger und Profis genauso wie Anfänger und Einsteiger.

Aktienspezialisten haben verschiedene Ansätze entwickelt, nach denen sie aus diesem Dilemma herauskommen und möglichst geschickt investieren wollen. Da gibt es zum Beispiel das Trendfolgemodell. Diese Strategie sucht anhand von verschiedenen Indikatoren nach Trends, wohin sich die Aktie entwickelt. Haben diese Strategen einen Trend nach oben erkannt, steigen sie ein, unabhängig davon, wie hoch der Kurs gerade ist. Umgekehrt: Wenn sie erkennen, dass der Trend umdreht, verkaufen sie.

Eine andere Strategie sucht nach dem inneren Wert eines Unternehmens und damit der Aktie. Sie heißt daher auch Value-Strategie. Value-Investoren befassen sich gründlich mit Unternehmen und Märkten. Wenn sie dabei zur Erkenntnis kommen, dass die aktuellen Aktienkurse nicht den tatsächlichen Wert des Unternehmens widerspiegeln, dann handeln sie. Sehen sie das Unternehmen unterbewertet, kaufen sie und umgekehrt.

Das ist Privatanlegern meist alles viel zu kompliziert. Trotzdem können sie von Aktien profitieren. Dafür haben sie verschiedene Möglichkeiten: Sie kaufen nicht ein paar wenige Aktien, sondern ganze Märkte. Wie das? Über Aktienfonds, speziell zum Beispiel ETFs, dazu später mehr. Ganz wichtig: Wenn sie keine Daytrader sind – das sind Leute, die aus Beruf oder Hobby den Aktienhandel betreiben und täglich oder gar permanent kaufen und verkaufen –, wenn sie also eher langfristig orientiert sind, dann spielen die aktuellen Kurse nicht die wichtigste Rolle. Denn auf lange Sicht – 15 oder 20 Jahre – gleichen sich Kursverluste im historischen Rückblick nicht nur aus, die Renditen werden sogar beachtlich.

Nur ein Beispiel: Das Deutsche Aktieninstitut legt jedes Jahr ein „Renditedreieck“ für den Dax, den Deutschen Aktienindex, vor. In diesem Schaubild kann man genau lesen, wie hoch die Rendite eines Investments in Aktien aus dem Dax zu verschiedenen Einstiegs- und Ausstiegsjahren oder Zeiträumen ausfällt. Wer etwa Ende 1995 Dax-Aktien gekauft und bis Ende 2010 gehalten hat, verzeichnet eine durchschnittliche Jahresrendite von 7,8 Prozent. Und wer sein Geld mindestens 14 Jahre lang in Aktien des Index investiert hatte, musste nie einen Verlust erleiden, egal wann er ge- und verkauft hat. Vor allem für junge Menschen, die etwas für ihre Altersvorsorge tun wollen, ist also der Einstiegszeitpunkt weniger wichtig.

Wann sollte man Aktien verkaufen?

Auch beim Verkauf gibt es wieder banale Grundregeln: Anleger verkaufen Aktien, wenn sie das Geld für etwas anderes brauchen. Und am liebsten dann, wenn der Kurs am höchsten ist. Hier gilt aber dieselbe Einschränkung wie beim Kauf mit den Prognosen für die Zukunft. Leichter lässt sich sagen, wann man nicht verkaufen sollte: Wenn Panik an den Börsen herrscht und alle anderen auch verkaufen. Dann sinken die Kurse kräftig, und die Anleger machen hohe Verluste. Gerade wer langfristig investiert sein will, kann die Verluste aussitzen. Auf lange Sicht von 15, 20 und mehr Jahren erwirtschaften Aktienbesitzer meistens hohe Renditen – wenn sie Regeln beachten, die hier schon zum Teil genannt sind: Risiken auf viele Aktien verteilen, einen langen Atem haben.

Andererseits wäre es manchmal besser zu verkaufen, auch wenn man das eigentlich nicht will. Vielleicht hat sich eine Aktie enttäuschend entwickelt. Anleger halten dann gerne an ihr fest, weil sie hoffen, dass der Kurs zumindest wieder über den Einstiegspreis steigt. Denn beim Verkauf steht der Verlust sichtbar da. Aber manche Aktie wird sich nie erholen, mancher Markt gehört der Vergangenheit an. Dann wäre es besser, sich von solchen Investments zu trennen und das Geld lieber in zukunftsträchtigere Unternehmen und Branchen zu stecken. Hierbei ist aber zu beachten, dass Anleger dafür einige Informationen brauchen oder sich zutrauen, die wirtschaftliche Entwicklung einschätzen zu können. Anfänger fahren da besser mit breit gestreuten Investments zum Beispiel über Fonds und ETFs (mehr dazu später).

Was sind die Vorteile von Aktien?

Wie schon gezeigt, erwirbt der Aktionär Anteile an einem Unternehmen. Also an einem realen Wert, einem Sachwert. Dazu zählen ja auch zum Beispiel Immobilien. Gerade in Zeiten immenser Geldfluten, wie wir sie zurzeit erleben, bieten Sachwerte einen gewissen Schutz gegen eine möglicherweise doch mal anziehende Inflation. Denn wenn die Preise steigen, verdienen die Unternehmen ja auch mehr, ihr Wert steigt langfristig mit. Das ist natürlich sehr vereinfacht gesprochen, aber die historische Entwicklung zeigt, dass viele Unternehmen im Wert gestiegen sind, während Sparer in Inflationen viel Geld verloren haben.

Im Unterschied zum Sachwert Immobilie kann die Aktie aber schnell verkauft werden. Anleger sind damit flexibler. Sie können ihr Vermögen auch besser verteilen. Mit Aktien beteiligen sich die Anleger am Erfolg von Unternehmen. Sie bekommen Anteile vom Gewinn (Dividenden) und profitieren von der Wertsteigerung. Langfristig erwirtschaften sie auf diese Weise vergleichsweise hohe Renditen. Dagegen bekommen sie – von Ausnahmen abgesehen – bei Anlagen in Geld derzeit keine Erträge. Zu den Geldanlagen zählen etwa Sparbücher, Tages- und Festgeldkonten, aber auch viele Anleihen, von Ausnahmen etwa im Mittelstand abgesehen.

Was sind die Nachteile von Aktien?

In Aktien zu investieren geht nicht ohne Risiken. Die Kurse schwanken, mitunter sehr stark. Anleger brauchen Nerven. Zum Beispiel beim Dax: Im Jahr 2000 hatte der deutsche Leitindex erstmals die psychologisch wichtige Marke von 8000 Punkten übersprungen – um dann innerhalb von drei Jahren auf 2300 Punkte abzusacken. Die Internetblase war geplatzt, die Terroranschläge von New York sorgten für Verunsicherung, die Wirtschaft lahmte. Dann setzte wieder eine Erholung ein. 2007 schaffte es der Index wieder auf 8000 Punkte. Dann kamen die Finanzkrise und die Staatsschuldenkrise – und runter ging es im Jahr 2009 auf unter 4000, also um 50 Prozent oder die Hälfte abwärts. Der Tiefpunkt lag aber schon über dem des Jahres 2003.

Abermals ging es nach oben und wieder über 8000 Punkte. Und weiter und weiter. Bis auf 12.000 schaffte es der Index im Jahr 2015. Internationale Handelsstreitigkeiten, Brexit und andere Ursachen sorgten dafür, dass die Luft wieder ausging, im Januar 2019 näherte sich der Dax der 10.000er-Linie, um dann wieder zu steigen – bis Corona kam. Innerhalb weniger Wochen brach der Index ein und stürzte von 13.500 auf unter 9000 Punkte. So schnell, wie er einbrach, sprang der Dax geradezu wieder nach oben. Die Börsianer drückten damit ihre Hoffnung aus, dass die Unternehmen die Krise überwinden und wieder Gewinne schreiben werden. Im Januar 2021 kletterte der Dax auf über 14.000 Punkte.

Eine Achterbahnfahrt, die Menschen mit schwachen Nerven schlecht durchstehen. Sie laufen Gefahr, aus Panik bei Tiefstkursen zu verkaufen und aus Angst, etwas zu verpassen, erst wieder zu investieren, wenn die Börsen schon davongelaufen sind. Problem für solche Anleger: Sie finden derzeit nur wenige Alternativen, um ihr Geld gut anzulegen. Ein Investment in Aktien kann aber auch für sicherheitsorientierte Anleger erwägenswert sein – dazu mehr im Folgenden.

Was ist der Unterschied zwischen Aktien und ETFs?

Eine Aktie ist ein Anteilsschein, der die Beteiligung an einem Unternehmen bescheinigt. Anleger sind gut beraten, ihr Geld nicht nur in eine, auch nicht in wenige Aktien zu investieren, sondern in viele. Man kann nun selbst hingehen und viele unterschiedliche Aktien kaufen. Dazu braucht man aber eine ganze Menge Geld und viel Wissen über die Unternehmen und Märkte. Einfacher ist es und auch mit kleinen Beträgen möglich, Anteile an einem Korb zu kaufen, in dem viele unterschiedliche Aktien liegen. Ein solcher Korb heißt Aktienfonds.

Ein Problem bleibt: Welchen Fonds soll ich kaufen? Es gibt tausende. Die Schätzungen schwanken zwischen 8000 und 45.000, auf jeden Fall sehr viele. Die Fonds unterscheiden sich durch die Länder und Branchen, in die sie investieren, die Anlagestrategien, aber auch die Inhalte – oder Assets, wie Experten sagen. Manche investieren nicht nur in Aktien, sondern auch in andere Anlageklassen wie Anleihen, das sind sogenannte Mischfonds.

Es gibt noch einen weiteren Unterschied: Bei einigen Fonds suchen Aktienspezialisten und Marktkenner die Wertpapiere aus. Das Fondsmanagement hat natürlich seinen Preis. Dem gegenüber stehen die Indexfonds. Wie der Name sagt, investieren sie einfach in die Aktien, die ein Index umfasst, also zum Beispiel in den Dax. Die Regeln werden vorher klar definiert. Zum Beispiel: Der Fonds kauft die Aktien tatsächlich. Oder die Fondsgesellschaft bildet den Index synthetisch nach. Das heißt, sie schließt eine Vereinbarung mit einer Bank, die die Wertentwicklung des Index garantiert.

Diese Indexfonds sind an der Börse handelbar – ein weiterer Unterschied zu anderen Aktienfonds, die der Anleger bei der Fondsgesellschaft kauft und verkauft. Daher heißen diese Indexfonds auch ETFs, also börsengehandelte Indexfonds (englisch: „Exchange Traded Funds“). ETFs sind damit ähnlich flexibel wie Aktien selbst. Und da sie kein Fondsmanagement brauchen – sie bilden ja einfach nur den Index nach –, sind sie kostengünstiger als gemanagte Fonds.

Tipps zum Aktienkauf für Anfänger

Wer bis hierher den Ausführungen gefolgt ist, hat schon ein paar Hinweise bekommen, worauf man beim Kauf von Aktien achten sollte. Gerade für Einsteiger ist es wichtig, ihre Scheu vor Aktien zu verlieren. Aktien sind keine Zockerpapiere, wenn man sie richtig einsetzt, sondern Wertpapiere, die der Vermögensbildung dienen können. Anfänger, insbesondere jüngere, können mit ihnen eine gute Altersvorsorge aufbauen. Sie investieren langfristig, müssen sich dabei von Kursschwankungen nicht irritieren, vor allem nicht in Panik bringen lassen, wenn der Aktienkurs einmal fällt.

Der Aktienkauf macht Freude, wenn sich die Anleger informieren und dann ohne Angst anfangen. Gerade für Einsteiger gibt es gute und allgemeinverständliche Hinweise bei Verbraucherzentralen, bei den Banken und auf vielen Internetseiten. Anfänger können überlegen, ob sie zunächst in ETFs investieren und hier auf solche setzen, die das Investment breit streuen, zum Beispiel in Wertpapiere aus dem Index MSCI World. Der Index enthält knapp 1600 Unternehmen aus 23 Industrieländern. Auf die großen und bekannten Indizes – auch auf den Dax zum Beispiel – gibt es mittlerweile sehr viele ETFs. Der Wettbewerb ist hoch, und da sich die Produkte kaum unterscheiden, können Anleger die Preise gut vergleichen.

Auf die Kosten achten sollten Anleger auch bei der Wahl der Bank, wobei hier auch der Service wichtig ist. Vergleiche zum Beispiel der Verbraucherzentrale können bei der Auswahl hilfreich sein.

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