Clever planen So sparen Sie im Alltag Geld

Bei vielen Menschen ist der Kontostand am Ende des Monats zu niedrig. Ob im Haushalt, beim Einkauf oder bei regelmäßigen Kosten wie Versicherungen - mit einigen Tricks lässt sich viel Geld sparen und oftmals sogar etwas beiseitelegen.

Geld sparen: Zehn Tipps zum Geld sparen im Alltag
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10 Tipps zum Geld sparen

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Foto: picture alliance / Rudolf Brands/Rudolf Brandstätter

Bei vielen Menschen ist am Ende des Monats nicht mehr viel Geld auf dem Konto übrig. Zu hoch waren die monatlichen Belastungen, denn alleine mit Miete, Versicherungen, Lebensmittel, Haushaltswaren, Bahnticket, Benzin und Freizeitbeschäftigungen kommt meist schon einiges zusammen. Doch es gibt ein paar Tipps und Tricks, mit denen Sie im Alltag ordentlich sparen können. Die besten haben wir hier für Sie gesammelt.

Haushaltsbuch führen

Wer häufig mit seiner EC- oder der Kreditkarte zahlt und regelmäßige Ausgaben vom Konto abbuchen lässt, verliert schnell den Überblick über seine monatlichen Ausgaben. Ein wichtiger Spartipp ist das Führen eines klassischen Haushaltsbuchs, das eine Übersicht aller Zahlungen innerhalb eines Monats enthält. Hier werden konsequent jeden Tag alle Ausgaben des Alltags notiert – dazu gehören auch Kleinigkeiten wie der Coffee-to-go am Morgen oder das Mittagessen mit den Kollegen in der Kantine. Nur wer sich alle Anschaffungen vollständig vor Augen führt, der erkennt, wo sein Geld wirklich hinfließt.

Mit einem Haushaltsbuch lässt sich auf einen Blick ermitteln, wie viel Geld bereits für Miete, Versicherungen oder den Handyvertrag aufgewendet werden muss und was für den Einkauf von Lebensmitteln oder sonstige Ausgaben übrigbleibt. Gleichzeitig können Sparpotenziale identifiziert werden. „Sehr viel Geld geht bereits für laufende Posten drauf, etwa beim Strom, dem Handy oder Versicherungen“, weiß Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur vom Geldratgeber „Finanztip“. „Wir empfehlen daher grundsätzlich, alle Verträge regelmäßig zu prüfen.“

Stromvertrag checken und Stromverbrauch senken

Ein guter Spartipp ist der Check des Stromvertrags. „Wer beispielsweise noch nie seinem Stromanbieter gewechselt hat, bezieht Strom in der Grundversorgung“, betont Tenhagen. „Das ist viel zu teuer, hier sollte man unbedingt den Tarif oder Anbieter wechseln.“ Vergleichsportale zeigen die für die Region und die Bedürfnisse günstigen Anbieter und helfen beim Wechsel. In Haus und Wohnung kann man mit wenigen Maßnahmen den Stromverbrauch im Alltag senken und sofort sparen. So haben LED-Lampen einen deutlich niedrigeren Verbrauch als Energiesparlampen. Zwar ist die Anschaffung etwas teurer, dafür halten LEDs länger und sind auf Knopfdruck hell. Zeit und Energie spart auch das Erhitzen von Wasser im Wasserkocher statt im Topf. Wer keinen Wasserkocher besitzt, sollte immer einen Topfdeckel verwenden. So entweicht weniger Wärme und Wasser, aber auch Lebensmittel sind schneller heiß.

Typische Stromfresser im Haushalt lassen sich mit Messgeräten, die zwischen Steckdose und Verbrauchsgerät geklemmt werden, entlarven. Nach und nach kann man diese durch energieeffizientere Alternativen ersetzen und langfristig sparen. Das schont Umwelt und Geldbeutel. Wer zudem seine Elektrogeräte nach der Verwendung vollständig ausschaltet, spart zusätzlich. Der sogenannte Stand-by-Betrieb ist zwar praktisch, denn mit nur einem Knopfdruck ist beispielsweise der Fernseher eingeschaltet. Allerdings verbrauchen die Geräte selbst im Stand-by-Modus noch Strom und allein durch das Ausschalten aller Geräte lassen sich mehrere 100 kWh und damit bares Geld sparen.

Handy- und Internetverträge erneuern

Großes Spar-Potenzial bergen auch Handy- oder Internetverträge, die am besten alle zwei Jahre aktualisiert werden sollten. Gerade ältere Verträge bieten weniger Geschwindigkeit und sind teurer als aktuelle Angebote. „Die meisten DSL- und Kabeltarife sind in den ersten zwei Jahren wesentlich günstiger, um Neukunden anzulocken. Danach steigt die monatliche Grundgebühr oft erheblich an“, sagt Arne Düsterhöft, Telekommunikations-Experte bei Finanztip. „Wer seinen Tarif über das dritte, vierte oder fünfte Jahr einfach weiterlaufen lässt, zahlt jährlich bis zu 200 Euro drauf.“ Ist man mit dem Anbieter generell zufrieden, findet den Vertrag aber zu teuer, sind vielfach bessere Konditionen möglich. „Oft reicht ein Anruf beim Kundenservice und schon bekommt man für die nächsten zwei Jahre einen neuen Rabatt“, erklärt Düsterhöft.

Sein Ratschlag: Zur Vorbereitung des Gesprächs die aktuellen Konditionen und Preise auch der Konkurrenz mit Hilfe von Vergleichsportalen recherchieren. Will der Anbieter auf den Rabattwunsch nicht eingehen, sollten Verbraucher den Vertrag kündigen und den Anbieter wechseln.

Kreditkarten auf den Prüfstand stellen

Sparen lässt sich auch beim Besitz einer Kreditkarte. Nicht selten fallen bis zu 100 Euro an Grundgebühr pro Jahr an, dazu kommen weitere Kosten beispielsweise für das Geldabheben oder Bezahlen. Wer die Preise vergleicht, findet Angebote für kostenlose Karten. Unterschiede gibt es zumeist bei der Art der Abbuchung. Sogenannte Charge-Karten buchen die Ausgaben eines Monats am Ende des Abrechnungszeitraums ab. Andere Karten hingegen gewähren dem Kunden einen Kredit, bei dem das Geld flexibel zurückgezahlt werden kann. Die Zinsen dafür fallen zumeist jedoch relativ hoch aus. Ein Spartipp für alle, die ihre Kosten unter Kontrolle haben möchten, sind Debit-Karten. Bei dieser Kartenform wird der Umsatz kurzfristig abgebucht. Das kann jedoch zu Problemen bei Hotel- oder Mietwagenbuchungen führen.

Versicherungen überdenken

Einen Großteil der regelmäßigen Ausgaben im Haushalt machen Versicherungen aus. Sparen lässt sich bei unnötigen Policen, wie beispielsweise Handy-, Brillen- oder Reisegepäckversicherungen. Ein absolutes Muss hingegen ist die Privathaftpflichtversicherung. Sie schützt den Versicherten vor finanziellen Folgen, wenn er anderen Schaden zufügt. Das kann bei Personenschäden sogar in die Millionen gehen. Laut Finanztip gibt es bereit für 50 bis 70 Euro einen guten Versicherungsschutz.

Wer einen Vertrag abschließt, sollte dabei auf eine hohe Deckungssumme von mindestens 50 Millionen Euro und eine Forderungsausfallklausel achten. Wird eine Selbstbeteiligung von 150 Euro erlaubt, kann dank besonders günstiger Angebote sparen.

Bei der KFZ-Versicherung lässt sich ebenfalls viel Geld sparen, nicht selten sogar bis zu mehrere hundert Euro pro Jahr. Insbesondere, wenn der letzte Versicherungswechsel etwas länger her ist, können Kosten reduziert werden. Wichtig beim Wechsel ist jedoch ein gründlicher Vergleich der Konditionen. Aktuell lohnt sich für viele Autobesitzer zudem die Anpassung ihrer Kilometerleistung. Derzeit bleibt in vielen Haushalten das Auto tagelang vor der Tür stehen, da viele Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten und weniger pendeln. Schnell hat das Fahrzeug deutlich weniger Kilometer auf dem Tacho. Autofahrer können also sparen, indem sie die jährliche Fahrleistung prüfen und den Vertrag entsprechend anpassen. Wer aktuell weniger Auto fährt, sollte daher schnell handeln, denn nur wenige Versicherungen geben Beiträge rückwirkend für das ganze Jahr zurück. Die meisten Anbieter passen den Beitrag ab dem Zeitpunkt der Änderungsmeldung an.

Auch viele Hausratversicherungen sind mutmaßlich zu teuer. Insbesondere, wenn die Verträge seit Jahren in der Schublade liegen, zahlen die Versicherten zu viel Geld für den Schutz, denn sinkende Schäden führen nicht zu automatisch günstigeren Verträgen. „Würden wir insgesamt mehr vergleichen und bei günstigen Angeboten häufiger wechseln, würden ähnlich wie bei der Kfz-Versicherung auch bei der Hausratversicherung die Preise insgesamt purzeln“, sagt Henriette Neubert, Versicherungsexpertin bei Finanztip.

„Im Vergleich mit neuen Tarifen bieten ältere Verträge oft weniger Schutz und sind teilweise auch teurer.“ Beim Abschluss einer neuen Versicherung sind allerdings bestimmte Bausteine wichtig. So sollte eine Absicherung bei grober Fahrlässigkeit ebenso enthalten sein wie ein erweiterter Brandschutz, der auch Rauchschäden abdeckt. Weiterhin muss eine realistische Versicherungssumme gewählt werden, damit keine Unterversicherung besteht.

Auf ÖPNV, Car-Sharing oder Fahrrad umsteigen

Wird das Auto fast gar nicht mehr bewegt, sollte man darüber nachdenken, ob ÖPNV, Car-Sharing oder das Fahrrad für die gelegentlichen Fahrten eine Alternative wären.

Nur das Nötigste kaufen

Nicht nur im Haushalt, auch beim Shoppen lässt sich mit praktischen Tipps viel Geld sparen. Verbraucher sollten unbedingt das Einkaufen mit leerem Magen vermeiden. Wer nach einem stressigen Tag mit großem Hunger in den Supermarkt geht, kauft garantiert mehr, als geplant. Denn überall locken die Leckereien, die man am liebsten sofort verspeisen würde. Schon wandern nicht nur die Zutaten für das Abendessen, sondern noch viele Extras in den Warenkorb. Im schlimmsten Fall werden die Lebensmittel im Laufe der Woche dann nicht einmal verwertet.

Daher gilt im Internet wie auch im Supermarkt grundsätzlich folgender Spartipp: Nur das kaufen, was auch wirklich notwendig ist. Das geht am besten, wenn man mit einem Plan in der Hand einkauft. „Ich mache mir vor dem Einkauf im Supermarkt eine Liste, und nur das, was da drauf steht, wandert auch wirklich in den Einkaufswagen“, betont Herman-Josef Tenhagen von Finanztip. Das verhindert Spontankäufe.

Vorsicht ist außerdem bei vermeintlichen Sparpackungen geboten. Viele Hersteller wissen, dass Verbraucher oft zu großen Packungen greifen. Mit einem Blick auf den Einheitspreis, also den Preis pro Liter, pro 100 Gramm oder pro Stück, lassen sich allerdings auch unterschiedliche Angebotsgrößen schnell vergleichen. Online ist der Preisvergleich ebenfalls Pflicht, dabei helfen Preissuchmaschinen. „Das hat den schönen Nebeneffekt, dass ich dabei oft auch noch einen guten Deal mache“, gibt Hermann-Josef Tenhagen einen weiteren Spartipp. „Zu guter Letzt kann ich ein digitales Haushaltsbuch nutzen, um zwischen Laden, Internet und Paypal nicht den Überblick zu verlieren.“

Heizkosten einsparen

Mehr als jede zweite Wohnung in Deutschland wird mit Gas beheizt, und viele Haushalte zahlen im Vergleich zu viel Geld für den Brennstoff. Besteht der Liefervertrag bereits seit Jahren, handelt es sich dabei zumeist um eine teure Grundversorgung. Mit neuen, günstigeren Verträgen können Verbraucher ganz einfach sparen. Wer also mit Öl und Gas heizt, sollte regelmäßig die Preise für den Brennstoff im Internet vergleichen und zu möglichst günstigen Konditionen kaufen. Hat der eigene Anbieter die Preise nicht gesenkt, können Verbraucher in vielen Fällen mit einem neuen Vertrag bei den Heizkosten sparen. Der Wechsel ist dabei sehr einfach und dauert in der Regel nur wenige Minuten, die Kündigung des bestehenden Vertrags übernimmt normalerweise der neue Lieferant.

Ein weiterer Spartipp ist das Senken der Heizkosten durch geändertes Verhalten, wie beispielsweise richtiges Lüften. Hierzu die Fenster für wenige Minuten vollständig öffnen, anstatt für längere Zeit kippen. Darüber hinaus wird effizienter geheizt, wenn die Heizkörper regelmäßig entlüftet und Möbel und Vorhänge so platziert werden, dass sie mindestens 20 Zentimeter Abstand vom Heizkörper haben. Wer beim Heizen noch mehr Geld sparen will, dreht die Thermostate etwas herunter. In der Regel reichen 21 Grad Raumtemperatur aus, und wer fröstelt, zieht einen Pullover über. Wichtig ist jedoch, dass die Heizung im Winter nie ganz abgedreht wird, andernfalls kühlen die Räume aus, und das erneute Aufwärmen verbraucht sehr viel Energie und damit Geld.

Wie kann man schnell Geld sparen?

Viele Menschen geben Geld für Dinge aus, die sie hinterher gar nicht benötigen. Die neue Bluse hängt lediglich im Schrank, und das scheinbar so praktische Elektrogerät kommt gar nicht zum Einsatz. Wer sich vor jeder Ausgabe fragt, ob er das Produkt wirklich braucht, kann sofort viel Geld sparen. Experten raten dazu, bei kleinen Ausgaben mindestens zehn Minuten mit dem Kauf zu warten. Oftmals reicht es bereits, noch eine Runde durch das Geschäft zu drehen oder beim Online-Einkauf zwischendurch etwas anderes zu erledigen. Bei großen Investitionen sollten Verbraucher mehrere Tage oder sogar Wochen über den Kauf nachdenken. Ist der Wunsch nach einem längeren Zeitraum immer noch da, darf man sich das Objekt gönnen.

Gleichzeitig lassen sich volle Kleiderschränke und überfüllte Kellerräume zu Geld machen. Überflüssiges wird ausgemistet und entweder auf Kleinanzeigen- oder Second-Hand-Portalen im Internet verkauft.

Wie viel Prozent des Gehaltes sollte man monatlich sparen?

Wie viel Geld monatlich beiseitegelegt werden kann, hängt vom Einkommen ab. Experten raten jedoch dazu, mindestens zehn bis 20 Prozent des Nettoeinkommens zu sparen.

Wie viel Geld sollte man als Rücklage haben?

Sinnvoll ist die Verteilung des Ersparten auf verschiedene Geldanlagen. „Zwei bis drei Monatsgehälter gehören auf ein Tagesgeldkonto“, rät Herman-Josef Tenhagen. „Das ist mein Notgroschen, falls unerwartet das Auto kaputt geht. Etwa nochmal soviel packe ich auf ein Festgeldkonto. Dieses Geld ist für geplante Anschaffungen, wie etwa eine neue Küche.“ Das Geld, das darüber hinaus nicht benötigt wird, kann für den Vermögensaufbau oder die Altersvorsorge zurückgelegt werden.

Geld anlegen: Diese Strategien führen zum Erfolg

Da es auf die klassischen Bankprodukte wie Sparbuch oder Tagesgeldkonto fast keine Zinsen mehr gibt, empfehlen Experten das sogenannte Aktiensparen für den Vermögensaufbau. Dazu können Verbraucher einen Sparplan auf einen günstigen Aktienindexfonds – einen sogenannten ETF – einrichten. Bei vielen Banken sind Sparpläne bereits ab 50 Euro im Monat möglich. Dieser Anlage-Tipp eignet sich für alle, die mit ihrer Geldanlage flexibel sparen und gleichzeitig auf Rendite achten möchten.

Verbraucher sollten dabei möglichst zehn bis 15 Jahre nicht auf das Geld zurückgreifen müssen. Nur so kann das Auf und Ab an der Börse einfach ausgesessen werden. Zudem sollte der Fonds möglichst breit gestreut sein und möglichst viele Unternehmen enthalten. Dafür eignet sich laut Experten von Finanztip der MSCI-World-Index, in dem 1.600 Firmen aus der ganzen Welt enthalten sind. Wirtschaftliche Misserfolge eines einzelnen Unternehmens sind so in der eigenen Geldanlage nicht spürbar.

(BB)
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