Eigenheim Gebrauchte Immobilien noch günstiger

Gebrauchte Eigenheime sind in Nordrhein-Westfalen billiger geworden. Sie sind im Schnitt fast 100.000 Euro günstiger zu haben als Neubauten.

 Gebrauchte Immobilien werden günstiger, Neubauten teurer.

Gebrauchte Immobilien werden günstiger, Neubauten teurer.

Foto: InnaFelker/Shutterstock.com

<p>Gebrauchte Eigenheime sind in Nordrhein-Westfalen billiger geworden. Sie sind im Schnitt fast 100.000 Euro günstiger zu haben als Neubauten.

Gebrauchte Eigenheime sind in Nordrhein-Westfalen nach Angaben der Bausparkasse LBS billiger geworden. Sie seien im Schnitt fast 100.000 Euro günstiger zu haben als Neubauten.

Der von der LBS ermittelte Preis für ein neu gebautes Eigenheim sei in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt um 30 Prozent auf durchschnittlich 278.000 gestiegen. Im gleichen Zeitraum sei der Preis für gebrauchte Häuser um 5 Prozent auf 172.000 Euro gesunken. Eine ähnliche Entwicklung gebe es bei den Eigentumswohnungen. "Eine ähnliche Entwicklung beobachten wir bei den Eigentumswohnungen", berichtete LBS-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerhard Schlangen in Münster.

Mieten genauso teuer wie finanzieren

Ursache für den teureren Neubau sind vor allem hohe Grundstückspreise in Zentrumsnähe, zusätzliche Anforderungen an den Wärmeschutz sowie gestiegene Komfortansprüche. Wer hier Alternativen prüft, zahlt für eine gebrauchte Eigentumswohnung im Schnitt mit 98.000 Euro, weniger als die Hälfte als für einen Neubau. Schlangen: "Durch die extrem niedrigen Zinsen ist es oft sogar möglich, die Wohnung für den gleichen Betrag zu finanzieren, der die Miete ausmacht."

Eine einfache Rechnung am Beispiel einer 60 qm-Wohnung zum Kaufpreis von 100.000 Euro macht das deutlich: Bei einer monatlichen Kaltmiete von 417 Euro (entsprechend 7 Euro pro Quadratmeter) könnte man diese Wohnung bei 3 Prozent Zinsen und 2 Prozent Tilgung für den gleichen Aufwand auch finanzieren. Der Unterschied: "Mit der eigenen Immobilie baut man, anders als ein Mieter, ein bleibendes Vermögen auf", so Schlangen.

Bis 2030 fehlen 824.000 barrierearme Wohnungen

In einer Studie ließ die LBS den künftigen Bedarf für das barrierearme Wohnen ermitteln. Demnach fehlen in NRW heute schon 694.000 entsprechend ausgestattete Wohnungen. Bis 2030 werden es durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung sogar 824.000 sein. In 55 Prozent der NRW-Haushalte ist der Hauptverdiener heute über 50 Jahre alt. Zwei Drittel von ihnen wollen auf jeden Fall im dritten Lebensabschnitt zu Hause wohnen bleiben.

Die meisten glauben, sie könnten ihre Immobilie auch mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit weiter bewohnen. "Hier klaffen Wunsch und Wirklichkeit allerdings weit auseinander", so Schlangen. Von zehn Ausstattungsmerkmalen, die ein barrierearmes Heim auszeichnen, werden im Schnitt nur zweieinhalb erfüllt. Umso wichtiger sei eine finanzielle Vorsorge, damit im Fall der Fälle die nötigen Reserven für einen Umbau zur Verfügung stehen. Der Gesetzgeber habe dies bereits erkannt und die Wohn-Riester-Förderung ab 2014 auch für den barrierearmen Umbau freigegeben.

(RPO)
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