Ratgeber Fünf Tipps gegen das Überhandnehmen von Stress
Bonn · Der Kalender quillt über mit Terminen: Job, Familie und Freizeit wollen unter einen Hut gebracht werden, außerdem noch regelmäßig Sport treiben, gesund kochen, regelmäßig ein Instrument oder eine Sprache üben. Wem das alles zu viel wird, findet hier ein paar Tipps zum Umgang mit Stress.
Einen Schritt zurücktreten: Das kann nach Worten des Psychologen Timo Schiele schon im Alltag viel bewirken. Beispielsweise wenige Minuten vor der Mittagspause lohne es sich, einmal in sich hineinzuhorchen, wie es einem gerade körperlich geht, was einen beschäftigt – und zu überlegen, was gut tun könnte: „Vielleicht sitze ich nicht die gesamte Mittagspause am Esstisch, sondern mache einen kleinen Spaziergang.“
Eigene Prioritäten und Ziele setzen: Schiele rät, zu überlegen, was einem selbst wichtig sein wird, wenn man in 10 oder 20 Jahren zurückschaut – und wie es sich erreichen lässt, im Rückblick zufrieden zu sein. Ebenso empfiehlt die Verhaltensbiologin Madlen Schiele, auf sich selbst zu achten: „Dazu gehört auch, sich zu fragen, was einem gut tut und was nicht, wann es Zeit ist, Dinge zu verändern.“
Der eigenen Wahrnehmung vertrauen: Stresserleben ist individuell sehr unterschiedlich. „Was zu stressig erscheint, kann persönlich tatsächlich zu viel sein“, sagt Ziege. Umgekehrt gilt: Wer auf erste Beschwerden nicht reagiert, läuft Gefahr, ernsthaft krank zu werden. Schiele: „Sich um sich selbst zu kümmern, bedeutet weder, dass man egoistisch ist, noch macht es einen zum Weichei.“
Sich mit der Natur verbinden: Bei einem Spaziergang im Wald oder im Park, am See oder am Meer kommen viele Menschen zur Ruhe. Ebenso erleben viele beispielsweise das Gärtnern als erholsam: „An der frischen Luft zu sein, vielleicht mit Kindern, der Familie oder Nachbarn, mit den Händen in der Erde, einmal weg vom Computer - das hat unendlich viele positive Effekte“, betont Ziege.
Aktiv auf das Wohlergehen achten: Eine hilfreiche Frage kann laut Schiele sein, wann man zuletzt so richtig zufrieden war - und wie sich eine solche Situation häufiger ermöglichen lässt. Ob es ein Treffen mit lieben Menschen ist, das Erleben von Kunst oder ein bestimmtes Hobby: Man sei „dem eigenen Wohlergehen einen Schritt näher, wenn wir auf diese Prioritäten achten“, so der Psychologe.