Komfortabel, sicher, Energie sparend Der Herd - das neue Zentrum in der Küche

Frankfurt/Main/Berlin/Aukrug (rpo). Früher gab es einen Herd mit vier Kochplatten, wahlweise Gas oder Strom, und das war's dann. Doch seit sich die Küche als Raum immer größerer Beliebtheit erfreut, rückt auch der Herd in den Mittelpunkt des Geschehens. Hier gibt es die Qual der Wahl bei Größe, Aussehen und Materialien.

Herdplatten - schön und funktionell
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Herdplatten - schön und funktionell

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Foto: Neff

Die Größe der Kochstelle hängt maßgeblich vom vorhandenen Platz ab, wird aber auch von Personenzahl, Häufigkeit und Umfang der Mahlzeiten bestimmt. Die Standardbreite beträgt immer noch 60 Zentimeter. Platz sparendere Modelle beanspruchen 45 oder 50 Zentimeter. Bei ihnen können jedoch nicht immer alle vier Kochstellen gleichzeitig benutzt werden: Stile und Griffe ragen über die Kochstellen hinaus und benötigen mehr Platz.

"Seit neuestem gibt es für Einbauküchen auch Kochfelder mit einer Breite von mehr als 60 Zentimetern", berichtet Claudia Oberascher vom Fachverband für Energie-Marketing + -Anwendung (HEA). "Sie bieten Platz für sehr große oder für mehr als vier Kochfelder. Außerdem können diese versetzt angeordnet werden. Damit sind auch Töpfe in der hinteren Reihe gut erreichbar."

Glaskeramik auf dem Vormarsch

Die zweite Grundsatzentscheidung ist die Wahl des Materials. Die traditionelle Kochmulde aus Edelstahl oder Emaille mit vier gusseisernen Platten ist nahezu unverwüstlich, aber wenig nutzungsfreundlich. Der Komfort beschränkt sich auf Blitzkochplatten. Die Auswahl unter verschiedenen Modellen ist gering. "Sie wird inzwischen meist aus Kostengründen gekauft", so die Einschätzung der Haushaltsgeräteexpertin.

In knapp zwei Dritteln aller Haushalte wird heute auf Glaskeramik gekocht. Die glatte Fläche ist pflegeleicht und kann auch als Abstellplatz genutzt werden. "Dazu kommen großer Bedienkomfort, hohe Sicherheit, niedriger Energieverbrauch und eine ansprechende Optik", zählt die Fachfrau weitere Vorteile auf.

Während es gusseiserne Kochplatten nur mit 14,5 beziehungsweise 18 Zentimetern Durchmesser gibt, ist die Auswahl bei Glaskeramik immens. Zur Grundausstattung gehören Bräter- und Zweikreiszone. Neuer sind Dreikreiszonen oder Verbindungsstücke, durch die zwei Zonen zu einer großen Fläche verbunden werden.

Die Heizkreise sind unterschiedlich groß: Für das Espressogerät oder auch für die Paella-Pfanne findet sich das genau passende Feld. "Wenn man bereits viel Kochgeschirr besitzt, sollte man zu Hause den Boden ausmessen und beim Kauf auf die passenden Maße achten", empfiehlt die Ökotrophologin Inga Elmasry.

Herde werden immer cleverer

Seit langem üblich sind schnell aufheizende "Quickkochzonen". Sie werden von den einzelnen Herstellern unterschiedlich bezeichnet. Relativ neu ist dagegen die Ausweitung des Temperaturspektrums: Ein Niedrigtemperaturbereich wird zum Schmelzen und Warmhalten genutzt. Bei extrem hohen Temperaturen wird scharf angebraten. "Eine tolle Zusatzausstattung ist die so genannte Ankochautomatik", schwärmt HEA-Expertin Oberascher. "Speisen werden in kurzer Zeit zum Kochen gebracht. Anschließend drosselt der Herd die Temperatur automatisch und gart das Gericht bei geringer Hitze weiter. Das spart viel Arbeit und Energie."

Die Liste der möglichen technischen Extras lässt sich lange fortsetzen. Was benötigt wird, richtet sich immer nach den Kochgewohnheiten. Da gibt es Modelle mit Sensoren, welche die Größe des Kochgeschirrs erfassen und nur die davon abgedeckte Fläche erhitzen. Andere Modelle bewahren die Milch mithilfe von Infrarostsensoren vor dem Überkochen: Diese messen die Abwärme des Topfes und passen die Temperatur an. Das Kochgut wird immer nur so stark erhitzt wie gewünscht. Oder: Mit einem integrierten Timer kann eine Kochdauer festgelegt werden. Die Kochzone schaltet sich nach Ablauf automatisch ab.

Zum Standard gehört die Restwärmeanzeige - in unterschiedlicher Ausführung. Einige Geräte zeigen sogar an, wie viel Wärme noch abgestrahlt wird. Das hilft, die Nachwärme zu nutzen, und dient gleichzeitig dem Schutz vor Verbrennungen.

Sicherheit spielt große Rolle

Neben den zahlreichen energiesparenden Sonderausführungen setzen die Hersteller vor allem auf Sicherheit. "Äußerst praktisch ist die Schnellabschaltung: Durch einen Knopfdruck werden alle aktiven Funktionen auf kleinste Stufe zurückgefahren", erklärt Oberascher. So kann nichts anbrennen, wenn während dem Kochen das Telefon klingelt.

Vor allem für Familien mit kleinen Kindern sind Verriegelungsmöglichkeiten wichtig: Inbetriebnahmesperren oder Sicherungen, die verhindern, dass Schalter verstellt werden, sind ideal. Versenkbare Schalter, Schutzgitter, Überhitzungsschutz, Fehlerüberwachung oder Sicherheitsausschaltung nach einer von der Leistungseinstellung abhängigen maximalen Betriebsdauer sind weitere mögliche Extras.

Für die Beheizung der Kochstellen gibt es unterschiedliche Systeme: Strahlungsbeheizung mit Halogenröhren, Heizwendel oder Heizband, Induktionsbeheizung und Gasbeheizung. Im Privathaushalt ist Strahlungsbeheizung vorherrschend. Vor allem Heizband (Hilight-Heizkörper) überzeugt durch seine schnelle Aufglühzeit.

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