Mähnenibis trainiert im Krefelder Zoo Jungvogel Frederik kann endlich laufen

Düsseldorf · Gerade mal zwei Monate alt ist der Mähnenibis Frederik, schon geht das Lernen los. Der Jungvogel hatte Probleme beim Laufen - weshalb sich der Krefelder Zoo etwas Besonderes einfallen ließ.

Eigentlich sind Mähnenibisse auf Madagaskar zu Hause. Ein paar von ihnen sind allerdings auch im Krefelder Zoo unterwegs, seit Juli sogar zwei Jungtiere. Die sind in Zoos besonders selten anzutreffen. Valerie und Frederik sind als erster Ibis-Nachwuchs Anfang Juli dieses Jahres in Krefeld geschlüpft. „Die zwei Küken sind daher der ganze Stolz unseres Vogeltropenhauses und die erste erfolgreiche Zucht von Mähnenibissen überhaupt im Zoo Krefeld“, sagt eine Sprecherin des Zoos. Ein Problem gab es aber doch: Während Jungvogel Valerie von vornherein munter durch den Käfig hopste, versagten bei Frederik die Beine. „Aufgrund einer Erweichung der Beinknochen entwickelte Frederik Probleme beim Laufen und musste somit leider vorerst von seiner Familie getrennt werden“, sagt die Zoo-Sprecherin.

Die Tierärzte des Zoos tüftelten jedoch so lange, bis sie eine Übungskonstruktion für Frederik entworfen hatten. Eine Art Krücke, gebaut aus Stützen, Stoff und Leinen, sodass der Ibis einerseits selbstständig laufen üben konnte, andererseits wie eine Marionette jederzeit von den Ärzten aufgefangen werden konnte. Ende Juli begann das Training und war so erfolgreich, dass Frederiks Trainingsbereich immer weiter ausgedehnt werden konnte. Ab Mitte August wurde Frederik stundenweise wieder zu seiner Familie gesetzt. Die Zusammenführung lief so reibungslos, dass die Tiere nun wieder zusammen in einem Gehege leben.

Mit dem Ende ihres ersten Lebensjahres werden Valerie und Frederik von den älteren Tieren nicht mehr zu unterscheiden sein. „Den Geburtstag werden sie dann wahrscheinlich woanders feiern, denn bei uns werden sie voraussichtlich nur noch bis zum Jahresende bleiben“, sagt die Zoo-Sprecherin. Mit sechs Monaten sind die Tiere nämlich alt genug, um im Rahmen eines Zuchtprogramms in einen anderen Zoo umzuziehen und dort vielleicht sogar ihre eigene Familie zu gründen.

Mähnenibisse gelten in freier Wildbahn als potenziell gefährdet. Gründe sind zunehmender Lebensraumverlust und die Bejagung der Tiere.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort